Zitat von truestepper
Ich find das irgendwie lustig. Früher war die MZ das Sprachrohr der HAVAG und hat jeden Pressetext eins zu eins ohne darüber nachzudenken übernommen. Und jetzt, wo man Straßen sanieren und verlegen will, um eine Straßenbahntrasse, welche völlig marode ist, wieder in Ordnung zu bringen, da stellen sie sich quer. In welcher Welt leben wir eigentlich und warum darf sich ständig jeder Ar... in die Verkehrsplanung reinhängen, obwohl er davon keine Ahnung hat?!
In einem Planfeststellungsverfahren darf jeder "betroffene Anlieger" begründete "Einwendungen" gegen das geplante Projekt vorbringen. Der jeweilige Projektträger kann die Einwendungen entweder aufgreifen oder (wieder mit Begründung) ablehnen. Die Ablehnung sollte so gut begründet sein, dass dem Einwender eine Klage vor dem Verwaltungsgericht möglichst erschwert wird. Soviel zum verwaltungstechnischen Prozedere.
Die Wortwahl (Ar..., reinhängen, keine Ahnung) ist mehr als daneben
und völlig unangemessen.
Es ist nunmal so, dass die zahlreichen Anlieger nur ihr gesetzliches Recht wahrnehmen. In diesem Prozess wird auch manch Schwachsinn geschrieben, ohne Frage. Aber gute Verkehrsplaner und Projektanten wissen damit umzugehen. Problematisch wird es nur dann, wenn nach erfolgtem Planfeststellungsbeschluss (=Baugenehmigung) Anlieger Klage dagegen einreichen, weil sie meinen, dass ihre Interessen nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Dafür gibt es zahllose Beispiele (Autobahnen, ICE-Neubaustrecken, Flughafen Schkeuditz usw. usf.).
Die MZ hat nun ihre Einwendung im Lokalteil Halle/Saalekreis öffentlich gemacht, sich zum Sprachrohr der übrigen Projektgegner und dabei kräftig Stimmung gemacht. Ergo, man hat die Zeitung für eigene Interessen missbraucht. Das ist nicht verboten, hat aber ein "Geschmäckle", wie man in Schwaben sagt.