Zu erwarten ist, daß die S-Bahn in Halle in 5 Jahren ganz anders aussieht, als wir das heute kennen. Ein paar Szenarien wurden ja hier (nicht nur von mir) schon angedeutet.
Die Unterhaltung eines Tunnelbahnhofes ist sehr aufwendig. Für Stadt und Bahn stellt sich hier die Kardinalfrage: Mit welchem vertretbarem Aufwand ist diese Infrastruktur zu finazieren? Eher untergeordnetes Problem dürfte ein eventueller (?) Denkmalstatus sein, war doch Halle-Neustadt der erste unterirdische S-Bahnhof im Osten und der einzige in der DDR.
Ein Halbstundentakt heute ist da schon grenzwertig. Halle-Neustadt ist seit der Straßenbahnerschließung durch die Straßenbahn besser angebunden.
Was spricht also für die S-Bahn? Auf jeden Fall die vielbemühten Eckverbindungen, die durch die Straßenbahn nicht zu ersetzen sind (zumindest im Falle S-W). Ein exReichsbahn-Dosto bietet 128 Sitzplätze, 4mal mehr als ein einzelner MGT-K. Hier würde sich Potenzial für eine schnelle Verbindung von der Silberhöhe nach Neustadt abzeichnen.
So einfach ist es nicht. Für eine mögliche Straßenbahnverbindung von den Südstaaten nach Neustadt bräuchte es mindestens eine dritte Saalequerung. Spätestens da würden die Automobilisten wieder auf den Plan kommen und gleiches fordern, die schon seit ewigen Zeiten eine neue Straßenbrücke fordern und dann käme man vermutlich schnell auf die Idee, eher eine Buslinie einzurichten.
Kurz und gut, es steht eine Entscheidung an. Eine Entscheidung darüber, ob wir in Halle auch in Zukunft noch eine S-Bahn brauchen.
Als eigenständige S-Bahn wie früher sicher nicht. Als Teil eines mitteldeutschen S-Bahnsystems sehe ich die Zukunft unserer halleschen S-Bahn gesichert.
FTB