RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#16 von Locator , 15.08.2012 21:34

Zitat von firechefman01
Seit 17:00 Uhr in den Nachrichten, morgen bestimmt auch in der Presse: Bahnstrecke Halle-Bitterfeld soll nach Angaben des EBA bis 2015(!) gesperrt bleiben und eine Neuinstallierung erfolgen. Wow, da kommen ja noch Millionen Kosten auf die Bahn zu. Allein schon, was die NASA, die die Strecke für den Regionalverkehr bezahlt, haben will. Das wird teuer.

LG Cliff


Angeblich will man auch prüfen ob die Deutsche Bahn Vertragsstrafe zahlen soll, wegen der abgeschlossenen Verträge usw.

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#17 von HGlanert , 15.08.2012 22:30

In der heutigen Pressemitteilung [[url]www.deutschebahn.com][/url] schweigt sich die Bahn zur Wiederinbetriebnahme der Strecke aus. Mit "Stolz" wird der vorzeitige Streckenausbau (max v von 160 km/h auf 200 km/h) publiziert.

Zitat
Presseinformation
Streckenabschnitt zwischen Halle und Bitterfeld wird vorzeitig komplett erneuert

Spezielle Bauart der Festen Fahrbahn mit Stahlschwellen hat sich nicht bewährt • Erneuerung ist die technisch und verkehrlich sinnvollste Lösung • Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf 200 km/h

(Leipzig, 15. August 2012) Im Rahmen der Erprobung der sogenannten Festen Fahrbahnen wurden 1995 auf der zweigleisigen Strecke Halle–Bitterfeld Stahlschwellen auf Asphalt eingebaut. Für das Jahr 2015 war die komplette Erneuerung für diese Strecke vorgesehen. Bei einer Inspektion wurde festgestellt, dass an den Stahlschwellen erhebliche Schäden (erhöhte Korrosion) aufgetreten sind. Im Zuge der anschließenden weiteren Begutachtung wurde die Strecke am 1. August 2012 vorsorglich gesperrt.

Aufgrund der in den letzten Tagen erstellten Gutachten hat die Bahn nun entschieden, die komplette Erneuerung des rund 15 Kilometer langen zweigleisigen Abschnitts zwischen Halle und Bitterfeld vorzuziehen. Dies ist die technisch und verkehrlich sinnvollste Lösung, um die Strecke so schnell wie möglich wieder durchgehend auf beiden Gleisen mit dann 200 km/h befahren zu können. Erste Überlegungen, ein Gleis durch entsprechende Maßnahmen zu stabilisieren, um die Strecke mit Einschränkungen möglichst kurzfristig wieder befahrbar zu machen, haben sich als technisch nicht umsetzbar erwiesen.

„Wir bedauern sehr, dass wir den Streckenabschnitt Halle–Bitterfeld unseren Kunden für einen längeren Zeitraum nicht mehr zur Verfügung stellen können. Gleichzeitig sind wir der festen Überzeugung, dass mit der jetzt getroffenen Entscheidung eine planbare und auch langfristig verlässliche Lösung gefunden wurde. Nach Abschluss der Kompletterneuerung steht die Strecke unseren Kunden deutlich früher als ursprünglich geplant mit einer von 160 auf 200 km/h erhöhten Geschwindigkeit zur Verfügung“, so Dr. Jörg Sandvoß, Vorstand Vertrieb und Fahrplan bei der DB Netz AG.

Mit den Planungen für die umfangreichen Baumaßnahmen wurde bereits begonnen. Erste Arbeiten wie beispielsweise den Rückbau der Schwellen und Gleise starten noch in diesem Jahr, wobei der Schwerpunkt der Baumaßnahmen im Jahr 2013 liegen wird. Über den konkreten zeitlichen Ablauf sowie Umfang und Kosten der erforderlichen Erneuerungsmaßnahmen wird die Bahn nach Vorliegen des vollständigen Konzepts informieren. Die Strecke bleibt bis auf weiteres gesperrt.

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#18 von MD 612 , 16.08.2012 17:52

Zitat von HGlanert
In der heutigen Pressemitteilung schweigt sich die Bahn zur Wiederinbetriebnahme der Strecke aus.



Lies doch mal gründlich zwischen den Zeilen! Die Strecke wurde gesperrt, ein jetzt erstelltes Gutachten kommt zum Ergebnis, dass eine Notreparatur mit anschließendem eingleisigen Betrieb nicht in Frage kommt. Stattdessen soll die Komplettsanierung vorgezogen werden. Also wird es bis zum Abschluss der Komplettsanierung und damit bis mindestens Ende 2013 keinerlei Zugverkehr zwischen Halle und Bitterfeld mehr geben. Die Bahn bedauert das, stellt aber gleichzeitig die Vorteile einer jetzt möglichen längerfristigen Planung heraus...

Passend auch: www.mdr.de/nachrichten

Zitat von mdr.de
Die Bahnstrecke zwischen Halle und Bitterfeld bleibt wegen verrosteter Stahlschwellen noch bis 2013 gesperrt.



Gruß Peter

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#19 von HGlanert , 16.08.2012 18:16

Zitat von MD 612

Zitat von HGlanert
In der heutigen Pressemitteilung schweigt sich die Bahn zur Wiederinbetriebnahme der Strecke aus.



Lies doch mal gründlich zwischen den Zeilen! Die Strecke wurde gesperrt, ein jetzt erstelltes Gutachten kommt zum Ergebnis, dass eine Notreparatur mit anschließendem eingleisigen Betrieb nicht in Frage kommt. Stattdessen soll die Komplettsanierung vorgezogen werden. Also wird es bis zum Abschluss der Komplettsanierung und damit bis mindestens Ende 2013 keinerlei Zugverkehr zwischen Halle und Bitterfeld mehr geben.



Einen Termin der Wiederinbetriebnahme konnstest auch du nicht herauslesen, außer dass du den Schwamm der DB-Pressemitteilung nochmals ausgewrungen hast.
Der Buschfunk vermeldet übrigens einen Termin weit nach 2013. Da dieser allerdings jeglicher Grundlage entbehrt, mag ich nicht an diesem Spekulatius knabbern...

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#20 von HSF-Archivar , 16.08.2012 19:43

Auf jeden Fall ist die ganze Angelegeheit für die DB mehr als Blamabel.

Statt bei Feststellung der ersten erkannten Schäden eine Sanierung der Strecke in Angriff zu nehmen, wurden sukzessive die Höchstgeschwindigkeiten herabgesetzt, bis schließlich nichts mehr ging.

Und nun - nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist - drückt sich der DB-Vorstand darum herum, wann eine Wiederinbetriebnahme der Strecke erfolgen kann.

Unsinnig ist auf jeden Fall die Ausrede, das Vorhaben europaweit ausschreiben zu müssen. Schließlich handelt es sich nicht um einen Neubau, sondern um die "Reparatur" einer bestehenden Strecke.

Der tiefere Sinn solcher Fehlinformationen wird erkennbar: Halle wird vom ICE-Verkehr Berlin - München/Frankfurt abgekoppelt, wenn sich ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt hat. Dann läuft eben alles nur noch über Leipzig.

Das unrühmliche Beispiel der Abkoppelung Magdeburgs vom IC-/ICE-Ost-West-Verkehr sollte unsere Landespolitiker auf die Barrikaden treiben, um Schaden vorzubeugen.

Es war ohnehin hirnrissig, die Verbindung Berlin - München über Erfurt zu führen. Aber leider hat ja, als die Enscheidung dafür fiel, ein treuer Parteigänger von Helmut Kohl in Erfurt statthalterische Funktionen inne gehabt. Der musste ja ruhig gestellt werden.

Mit einen Basistunnel Lichtenfels - Saalfeld und dem drei- bis viergleisigem Ausbau der Strecke Abzw. Saaleck - Großkorbetha wäre das Projektv längst vollendet. Statt dessen wurde aus parteipolitischem Kalkül Volksvermögen verschleudert.

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#21 von MD 612 , 16.08.2012 21:11

Zitat von HGlanert
Einen Termin der Wiederinbetriebnahme konnstest auch du nicht herauslesen, außer dass du den Schwamm der DB-Pressemitteilung nochmals ausgewrungen hast.


Ich glaube, ich habe Dich missverstanden. Ich dachte, Du würdest einen Termin zu einer vorübergehenden Freigabe vor der Sanierung suchen. Sorry.

Zitat von HSF-Archivar
Auf jeden Fall ist die ganze Angelegeheit für die DB mehr als Blamabel.

Statt bei Feststellung der ersten erkannten Schäden eine Sanierung der Strecke in Angriff zu nehmen, wurden sukzessive die Höchstgeschwindigkeiten herabgesetzt, bis schließlich nichts mehr ging.


Bis hierher gehe ich ja noch mit...

Zitat von HSF-Archivar
Und nun - nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist - drückt sich der DB-Vorstand darum herum, wann eine Wiederinbetriebnahme der Strecke erfolgen kann.


Wie soll man denn drei Tage nach Bekanntwerden des Gutachtens schon wissen, wie lange die Sanierung dauert. Die Planungen dazu haben ja noch nicht einmal begonnen. Schließlich wird das nicht ein simpler Schwellentausch, den man mal fix mit der Schnellumbaumaschine durchziehen kann. Da wird die gesamte Konstruktion der festen Fahrbahn dran glauben müssen, möglicherweise bis in den Untergrund hinein.

Zitat von HSF-Archivar
Unsinnig ist auf jeden Fall die Ausrede, das Vorhaben europaweit ausschreiben zu müssen. Schließlich handelt es sich nicht um einen Neubau, sondern um die "Reparatur" einer bestehenden Strecke.


Der Bauumfang dürfte in etwa dem gleichen, der seinerzeit beim Umbau der Strecke auf die jetzige Oberbauform getrieben wurde. Ab einem gewissen Wert der Baumaßnahme sind nun einmal Ausschreibungen vorgeschrieben. Schließlich wird sich die DB nicht auch noch dem Vorwurf einer überteuerten Sanierung stellen wollen, der im Falle eines Ausschreibungsverzichtes auf alle Fälle zu erwarten ist.

Zitat von HSF-Archivar
Halle wird vom ICE-Verkehr Berlin - München/Frankfurt abgekoppelt, wenn sich ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt hat. Dann läuft eben alles nur noch über Leipzig.


Graue Verschwörungen brauen sich über der Saalestadt zusammen...

Warum wird wohl die Sanierung für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h geplant?? Für ein paar Güterzüge und einen Flirt im Nahverkehr?? Mal abgesehen davon, dass die Fahrzeiten Berlin - München/Frankfurt über Halle kürzer als über Leipzig sein werden, was wohl eher der Messestadt noch ein paar Verluste im Nord-Süd-Fernverkehr bringen wird.

Zitat von HSF-Archivar
Das unrühmliche Beispiel der Abkoppelung Magdeburgs vom IC-/ICE-Ost-West-Verkehr sollte unsere Landespolitiker auf die Barrikaden treiben, um Schaden vorzubeugen.


An Magdeburg geht die Schnellfahrstrecke Ost-West vorbei, Halle liegt direkt an der Neu- und Ausbaustrecke. So einfach ist das...

Gruß Peter

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#22 von HGlanert , 16.08.2012 22:20

Zitat von MD 612

Zitat von HGlanert
Einen Termin der Wiederinbetriebnahme konnstest auch du nicht herauslesen, außer dass du den Schwamm der DB-Pressemitteilung nochmals ausgewrungen hast.


Ich glaube, ich habe Dich missverstanden. Ich dachte, Du würdest einen Termin zu einer vorübergehenden Freigabe vor der Sanierung suchen. Sorry.



Wie ich bereits in einem anderen Beitrag feststellte, sollte ich doch ausführlicher schreiben, um Missverständnissen vorzubeugen.

Zitat von MD 612
Schließlich wird das nicht ein simpler Schwellentausch, den man mal fix mit der Schnellumbaumaschine durchziehen kann. Da wird die gesamte Konstruktion der festen Fahrbahn dran glauben müssen, möglicherweise bis in den Untergrund hinein.


Ergänzend sei erwähnt, dass mit einer Geschwindigkeitserhöhung i.d.R. Trassierungsparameter angepasst werden müssen. Querabweichungen über 50 cm bedürfen dann einer Planfestellung (oder zumindest einer Plangenehmigung), in der vertikalen Komponente (Gradiente) ist diese bereits ab einer Differenz von 7,5 cm erforderlich. Und eine Planfeststellung ist auch nicht von heut' auf morgen durchgeführt.
Auch die anderen Gewerke, z.B. Oberleitung, müssen ihre Anlagen mit den entsprechenden Genehmigungen der neuen Trasse anpassen.

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#23 von MD 612 , 16.08.2012 22:26

Zitat von HGlanert
Ergänzend sei erwähnt, dass mit einer Geschwindigkeitserhöhung i.d.R. Trassierungsparameter angepasst werden müssen.



Die Strecke ist schon für 200 km/h ausgebaut gewesen, an der Trassierung dürften deshalb keine Änderungen zu erwarten sein. Die 200 km/h konnten nur mangels LZB nicht gefahren werden.

Gruß Peter

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#24 von funkenkutsche , 17.08.2012 09:12

Zitat von MD 612
Die Strecke ist schon für 200 km/h ausgebaut gewesen, an der Trassierung dürften deshalb keine Änderungen zu erwarten sein. Die 200 km/h konnten nur mangels LZB nicht gefahren werden.

Und wegen noch vorhandener schienengleicher Bahnübergänge!

Bei Versuchs-Bauweisen ist die Gefahr des Scheiterns immer höher als bei altbewährten Konstruktionen, das sollte der Gerechtigkeit halber der DB AG zugestanden werden. Die Fragestellung ist eine andere: Seit wann weiß man eigentlich schon von den Problemen dieser Asphalt-Stahl-Y-Schwellen-Bauweise? Die "erste" Geschwindigkeitsreduzierung auf 120 km/h erfolgte 2006 und es ist anzunehmen, dass die hierfür ursächlichen Mängel bereits viel früher bekannt waren. Offensichtlich hat man die ganze Sache wie heutzutage nicht selten üblich "ausgesessen", vielleicht auch absichtlich. Dadurch lässt sich nämlich die Dringlichkeit der Sanierung erhöhen und die Strecke Halle-Bitterfeld rückt auf der Prioritätenliste ein Stück weit nach oben.

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#25 von FTB , 17.08.2012 10:00

Jetzt gibt es endlich den SEV-Fahrplan auch in gedruckter Form. Interessant fand ich die Bemerkung "Hält bei Bedarf auch Hohenthurm Briefzentrum".
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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#26 von Halle-Süd , 22.08.2012 15:26

Zitat von HSF-Archivar
Der tiefere Sinn solcher Fehlinformationen wird erkennbar: Halle wird vom ICE-Verkehr Berlin - München/Frankfurt abgekoppelt, wenn sich ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt hat. Dann läuft eben alles nur noch über Leipzig.



Das wird nicht passieren, da die Strecke über Halle (zum Glück) die schnellere ist.
Zumindest der ICE-Sprinter nach München wird auf jeden Fall über Halle fahren, auch wenn er vsl. nicht halten wird

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#27 von Halle-Süd , 22.08.2012 15:27

Zitat von FTB
Jetzt gibt es endlich den SEV-Fahrplan auch in gedruckter Form. Interessant fand ich die Bemerkung "Hält bei Bedarf auch Hohenthurm Briefzentrum".
FTB



Auch zum Einstieg?

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#28 von HSF-Archivar , 23.08.2012 20:19

Zitat
Das wird nicht passieren, da die Strecke über Halle (zum Glück) die schnellere ist.
Zumindest der ICE-Sprinter nach München wird auf jeden Fall über Halle fahren, auch wenn er vsl. nicht halten wird



Eine solche Argumentation ist einfach absurd! Was bringt das denn für Halle?

Wenn ein geplanter Sprinter zwar über Halle fährt, aber hier nicht hält, ist das doch kein Beleg dafür, dass Halle evtl. vom ICE-Verkehr nicht abgekoppelt wird.

Göttingen hat schließlich auch nichts davon, dass ein Sprinter "durchsaust".

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#29 von funkenkutsche , 24.08.2012 10:13

Das Hauptkriterium der DB Fernverkehr AG für einen ICE-Halt ist nun mal (wen wunderts) die Einwohnerzahl. Da hat Halle mit nurmehr ca. 230.000 Einwohnern nicht die allerbesten Karten, zumal ja auch die Wirtschaftskraft immer noch eine Menge Steigerungspotential hat.

Die Fahrplankonzeption für 2017 (Fertigstellung sowohl Erfurt-Gröbers/Halle und Erfurt-Ebensfeld (das liegt 12 km südlich von Lichtenfels)) geht von einer stündlich wechselnden Bedienung von Leipzig und Halle bei der ICE-Verbindung Berlin - München aus. Der Hauptgrund liegt tatsächlich in der kürzeren Fahrzeit über Halle (und nicht wegen hoher Reisenden-Nachfrage). Die Führung über Leipzig mit Halt am Flughafen und Kopfmachen im Hbf ist nun mal wesentlich zeitaufwendiger. Weiterhin ist eine alle 2 Stunden bediente ICE-Verbindung Berlin - Halle - Erfurt - Fulda - Frankfurt/Main - ... geplant, so dass sich nach Berlin sogar ein Stundentakt ergibt. Ich denke, dass Halle mit seiner momentanen Einwohnerzahl damit mehr als ausreichend bedient werden wird. Wenn sich das erst in Magdeburg herumspricht, dass Halle ab 2017 eine stündliche ICE-Verbindung nach Berlin erhalten soll, dann bricht wieder die große Neiddebatte aus.

Die Diskussion um den ICE-Sprinter ist eine Gespensterdebatte, denn: ICE-Sprinter verkehren ohne Halt! Ohne Halt heißt aber auch tatsächlich ohne Halt, da wird auch für Halle keine Ausnahme gemacht (und auch für Erfurt und Nürnberg nicht)

Die eigentliche Problemstelle der ICE-Verbindung Berlin - München liegt in Franken: Der Ausbau der alten Hauptbahn zwischen Ebensfeld und Nürnberg (82 km) steht in den Sternen, dort werden auch ab 2017 nur 140/120 km/h gefahren werden können. Darüber spricht eigenartigerweise niemand, auch im blau-weißen Freistaat nicht.

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RE: Streckensperrung wg. Gleisschäden Ri. Bitterfeld

#30 von Bau , 24.08.2012 10:20

Zitat von funkenkutsche
Das Hauptkriterium der DB Fernverkehr AG für einen ICE-Halt ist nun mal (wen wunderts) die Einwohnerzahl. Da hat Halle mit nurmehr ca. 230.000 Einwohnern nicht die allerbesten Karten, zumal ja auch die Wirtschaftskraft immer noch eine Menge Steigerungspotential hat.



Das bezweifle ich - DB Fernverkehr interessiert das Verkehrspotenzial (das u.a. von der Einwohnerzahl abhängt, aber auch von der Einwohnerstruktur und von Umsteigern).

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