Wir sind uns aber einig, daß ein hochfluriger Triebwagen mit mechanischem Fahrschalter bei den derzeitigen Wetter und Schienenverhältnissen dem kompletten Fahrzeugpark der Havag eindeutig überlegen ist ja? Ein Triebwagen mit mechanischem Nockenwellenfahrschalter hierbei auch noch einem der auf Basis eines Beschleunigers arbeitet?
Der HSF hat die entsprechende Uralt-Technik, die bei der jetzigen Witterung prädestiniert ist. Es gibt im Museum einen Schneepflug, M6.
Etwas, was bei der HAVAG anscheinend nicht mehr existiert.
Es wäre sicher bei viel gutem Willen ein Leichtes gewesen, diesen im Rahmen einer Hilfeleistung anzubieten und der HAVAG mit dem guten alten Schätzchen M6 unter die Arme zu greifen und die Schneewehen unbürokratisch mit dem Schneepflug vom Gleis zu schaffen, ehe die -14° der letzten Nacht den Schnee auf den Schienen zu Eis erstarren ließen.
Da wurde eine große Chance vertan, dies meinte ich mit "Sinnvolle Aufgabe", im Sinne der Außenwerbung des Vereins HSF.
Prazisiert müsste es heißen: Dies wär die in meinen Augen aktuell sinnvollste Aufgabe, die man sich selber als HSF setzen könnte, die anderen sinnvollen Aufgaben könnten dahinter einige Tage mal zurücktreten. Da würde mich einfach der Ehrgeiz packen und zeigen, was man mit der Technik die man bewahrt auch wirklich noch bewirken kann.
Die Leute hätten gesehen: Aha, die Kramer vom Museum bringen was auf die Reihe, sich eventuell dazu entschlossen, doch mal das Museum zu besuchen und der Vorstand der HAVAG hätte zur Kenntnis nehmen müssen, daß es doch Sinn macht alte Technik am Leben zu erhalten. Sicher wär der Einsatz auch auf der entsprechenden Kostenstelle honoriert worden, zumindest jedoch hätte sich der HSF einiges an Sympathie in der Bevölkerung geholt. Synergieeffekte durch Eigeninitiative nennt man das.
Einfach mal pragmatisch ohne an irgendwelche Kostenstellen zu denken versuchen, mit eigens dafür gebautem Gerät die Schiene so weit freizufahren, daß die regulären Fahrzeuge ihren Betrieb durchführen können.
Winterschäden muss man nicht provozieren auf Teufel komm raus, da gebe ich Dir recht, aber das was man hat kann man sinnvoll einsetzen. Selbst wenn die Havag sich M6 dann selber abholt und, sofern möglich, an einen der noch vorhandenen Tatras hängt. (Wobei es Stilecht am Zweiachser sicher für das Foto des Jahres gesorgt hätte, ich weiß nicht ob die HAVAG noch einen Arbeitswagen auf Basis ET, Lindner oder LOWA hat.)
Das Argument der Ehrenamtlichen bzw Betriebsfremden läuft in meinen Augen eigentlich weit am Thema vorbei, denn etliche der "Ehrenamtlichen" und "Betriebsfremden" fährt im Hauptberuf selber Straßenbahn, ist in Werkstattbereichen oder in der Verwaltung beschäftigt, ist also einer derjenigen, die man hätte aktivieren können um das Chaos zu beseitigen.
Das Museum hängt am Tropf der HAVAG, und sei es nur bezüglich der Nutzung der Infrastruktur.
Ach ja bezüglich der Sorge, daß der Fahrdraht bei Enteisung durch die beschriebene Methode überhitzt...das macht er laut meiner Mutter erst bei mehr als 4 Kontakten und mehr als 5min beim ET62...
Außerdem glaube ich nicht, daß ein modernes Unterwerk erkennt, wenn da so eine alte Knusperbude auf Strecke steht und mal eben auf ~200m mit 2 Kontakten eine Minute lang die Strippe abtauen lässt. Für das Unterwerk ist es schlicht eine Last X, die ein Wagen auf Strecke benötigt. Ob der nun 200m fährt, oder wie beschrieben steht, das ist ja erst mal irrelevant. Der Trick ist ja hier das Stehenbleiben...und der Draht wird ja nicht mal Handwarm, also von Überhitzung ist der weit weit entfernt. Mit dem GT4 ging sowas übrigens auch ganz gut auf einem oder 2 Kontakten.
Das geht mit dem heutigen Fahrzeugpark nicht mehr, das geht auch nicht mit einem T4D.
In diesem Sinne frohen 2. Weihnachtsfeiertag und der Hoffnung, daß Frau Holle ein Einsehen mit Halles Straßenbahn hat...
Die Informationspolitik ist grad wirklich eine Katastrophe. Die Bedeutung des Internets wird sträflich unterschätzt.