RE: Aus der Presse vergangener Tage

#46 von HGlanert , 23.07.2011 18:30

"Freiheit" vom 08.11.1988

Mitteilung der VE Verkehrsbetriebe Halle[/size]

Wegen Fahrleitungsarbeiten am Rannischen Platz verkehren die betroffenen Straßenbahnlinien 1, 3, 6 und 8
in der Nacht Mittwoch, 9./Donnerstag, 10. 11. 1988
von ca. 23.00 Uhr bis Betriebsschluß

wie folgt:
Linie 1
Frohe Zukunft - Marx-Engels-Platz/Ecke Ludwig-Wucherer-Straße - Reileck - Trotha und zurück.
Linie 3
wird auf dem Nordabschnitt durch Linie 1 ersetzt.
Linie 6
Thälmannplatz/Hbf. - Freiimfelder Str. - Berliner Straße - Marx-Engels-Platz/Ecke Ludwig-Wucherer-Straße - Reileck - Richard-Wagner-Straße - Große Brunnenstraße - Burg Giebeichenstein - Kröllwitz und zurück.
Linie 8
wird auf dem Nordabschnitt durch Linie 8 ersetzt.
Die Linie 6 als Linie 8 fährt ab Marx-Engels-Platz/Ecke Ludwig-Wucherer-Straße nach Kröllwitz 8 Minuten früher als laut Fahrplan.
Auf dem Südabschnitt fährt Linie 8 zwischen Südstadt und Beesen sowie Gegenrichtung.
Auf den vor den Straßenbahnlinien 1, 3, 6 und 8 nicht befahrenen Streckenabschnitten verkehren Omnibusse im Schienenersatzverkehr (SEV), und zwar
- Marx-Engels-Platz - Markt - Rannischer Platz - Beesener Straße - Elsa-Brändström-Straße/Endstelle und zurück sowie
- Marx-Engels-Platz - Markt - Rannischer Platz - Torstraße - Böllberger Weg - Wilhelm-Pieck-Ring - Südstadt und zurück.

Die Haltestellen Markt und Franckeplatz werden vom SEV wie durch die Straßenbahn bedient, im Böllberger Weg, Wilhelm-Pieck-Ring und Elsa-Brändström-Straße wird am Gehbahnrand gehalten.
Im Nachtlinienverkehr werden auf den jeweiligen Nordabschnitten die Linien N 3 und N 6 kombiniert, ab Marx-Engels-Platz/Ecke Ludwig-Wucherer-Straße verkehren Omnibusse. Nach Beesen ist am Knoten Gagarinallee in die Linie N 12 umzusteigen.

[size=150]VE Verkehrsbetriebe Halle

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#47 von HGlanert , 28.07.2011 18:44

"Freiheit" vom 28.07.1988

In der nächsten Woche beginnt die Gleis-Reko

Die Gleisrekonstruktion in der gegenwärtig für den Straßenbahnverkehr bereits gesperrten Großen Ulrichstraße in Halle beginnt am 1. August mit dem Bauabschnitt I vom Modehaus "Fortschritt" bis Expovita. Innerhalb der Komplexarbeiten in dieser zentralen Straße wird auch das viel beanspruchte Gleisdreieck Kleinschmieden erneuert werden.

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#48 von HGlanert , 06.08.2011 21:22

"Neues Deutschland" vom 06./07.08.1988

Kran fährt auf dem Straßenbahngleis

Rekonstruktionsarbeiten in Halles Innenstadt

Von unserer Bezirkskorrespondentin Ute B r o c k h a u s


Mit den umfangreichen Baumaßnahmen in Halles Innenstadt eng verbunden begann Anfang August eine Rekonstruktion der Gleisanlagen in der Großen Ullrichstraße, einer der Hauptgeschäftsstraßen der Bezirksstadt. Bis zum 20. Dezember werden hier auf 1150 Metern die Gleise ausgewechselt. Die stark frequentierte Strecke passierten bisher bis zu 40 Straßenbahnzüge pro Stunde. Das Gleisbett wird unterquert von der neuen Heiztrasse und anderen Versorgungsleitungen für den innerstädtischen Wohnungsbau.
Wie Stadtdirektor Horst Küster mitteilte, wird die Straßenbahn erst im Frühjahr 1989 wieder fahren können, denn in der anschließenden Geiststraße sind bis dahin die Wohnungsbauer am Werk. Dabei geht es so eng zu, daß ein Teil der Gebäude von der Straße aus montiert werden muß. Der Kran wird die vorhandenen Gleise zur Fortbewegung nutzen.
Die Bürger werden in Foren und über die Lokalpresse ausführlich über die zeitweiligen Erschwernisse informiert. In Halle werden in diesem Jahr 3618 Wohnungen neugebaut, rekonstruiert und modernisiert.

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#49 von HGlanert , 19.08.2011 22:15

"Freiheit" vom 06.09.1988

Verdichteter Fahrplan für die Straßenbahn
Seit dem 1. September gehören einige Einschränkungen im Straßenbahnverkehr von Halle der Vergangenheit an. An diesem Tag trat ein verdichteter Fahrplan in Kraft. Damit verkürzen sich die Zugfolgen auf verschiedenen Linien von 15 auf 10 Minuten. Näheres im Fahrplanheft. Außerdem fährt die Linie 8 seit dem 1. September zwischen Beesen und Kröllwitz, um die Verkehrsmöglichkeiten der Straßenbahn in Kröllwitz zu verbessern.



Würde gerne solch' eine Veröffentlichung als aktuelle Mitteilung lesen wollen!

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#50 von HGlanert , 24.08.2011 18:30

"Freiheit" vom 24.08.1988

Halle: Verkehrsunfall durch Straßenbahn

Am Hallorenring entgleiste gestern früh der letzte Wagen einer aus Richtung Heide kommenden Straßenbahn, wobei eine Radfahrerin erfaßt und verletzt wurde. Außerdem brach ein Baugerüst zusammen.

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#51 von Thomas Häusler , 24.08.2011 19:10

Danke für die umfangreichen Einstellungen Holger.

Ist bekannt, welches Fahrzeug damals betroffen war?

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#52 von HGlanert , 24.08.2011 20:48

Auf dem schlechten Zeitungsfoto glaube ich vor dem entgleisten Beiwagen Tw 1108 zu erkennen. Der Beiwagen steht quer über die Straße (Hallorenring), mit dem Heck an einer eingerüsteten Hauswand. Dieser muss mit dem letzten Drehgestell in der Kurve von der Klausbrücke herunter entgleist sein.
Meiner Erinnerung nach hatte aber Bw 199 bis zum Abtransport nach Mittenwalde keine Lackausbesserung, weshalb ich dieses Fahrzeug ausschließen möchte. Somit bleibt viel Raum für Spekulationen.

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#53 von HGlanert , 27.08.2011 19:38

"Freiheit" vom 03.01.1989

Mitteilung der VE Verkehrsbetriebe Halle
Zur Sicherung der Verkehrsaufgaben im Omnibus-Linienverkehr der VBH wird die Einsatzzeit des Schienenersatzverkehrs zwischen Burg Giebichenstein und Ludwig-Wucherer-Straße den Verkehrsbedürfnissen angepaßt.
Der Schienenersatzverkehr ist ab sofort Montag bis Freitag von Betriebsbeginn bis gegen 19.00 Uhr im Einsatz.

letzte Fahrt ab Ludwig-Wucherer-Straße 18.36 Uhr
letzte Fahrt ab Burg Giebichenstein 18.49 Uhr


An arbeitsfreien Tagen fährt der Schienenersatzverkehr nicht!

VE Verkehrsbetriebe Halle

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#54 von HGlanert , 13.09.2011 21:29

"Freiheit" vom 29.10.1988

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#55 von HGlanert , 08.10.2011 19:14

"Freiheit" vom 14.01.1989

Mitteilung der VE Verkehrsbetriebe Halle[/size]

Wegen Gleisbauarbeiten am Gleisdreieck Marx-Engels-Platz/Einmündung Ludwig-Wucherer-Straße, gibt es in den Nächten
Di., 17./Mi., 18. Januar 1989,
Mi., 18./Do., 19. Januar 1989,
Do., 19./Fr., 20. Januar 1989,

jeweils in der Zeit
von etwa 22.00 Uhr bis gegen 4.00 Uhr

Abweichungen im Straßenbahnverkehr der Linien 1, 2, 3, 5, 6, 7 und 8.

Nacht: Dienstag, 17. 1. 1989/Mittwoch, 18. 1. 1989
Linie 1

von Frohe Zukunft nach Elsa-Brändström-Straße ab Marx-Engels-Platz/Diesterweghaus über Reileck/Adolfstraße - Marx-Engels-Platz und normal weiter.
Die Gegenrichtung wird nicht umgeleitet.
Linie 2
von Südstadt nach Trotha ab Thälmannplatz/Hbf umgeleitet über Freiimfelder Straße - Berliner Straße - Ludwig-Wucherer-Straße.
Die Gegenrichtung wird nicht umgeleitet.
Linie 3
von Beesen - Markt kommend nach Trotha ab Marx-Engels-Platz umgeleitet über nördliche Leninallee - Thälmannplatz/Hbf. - Freiimfelder Straße - Berliner Straße - Ludwig-Wucherer-Straße.
Die Gegenrichtung wird nicht umgeleitet.
Linie 5
von Bad Dürrenberg nach Trotha ab Thälmannplatz/Hbf. umgeleitet über Freiimfelder Straße - Berliner Straße - Ludwig-Wucherer-Straße.
Die Gegenrichtung wird nicht umgeleitet.
Linie 6
fährt vom Thälmannplatz/Hbf nach Südstadt direkt über nördliche Leninallee, bedient also die Freiimfelder Straße - Berliner Straße in dieser Fahrtrichtung nicht.
Von Südstadt nach Thälmannplatz/Hbf. wird normal gefahren.
Linie 7
von Büschdorf nach Kröllwitz ab Ecke Freiimfelder Straße umgeleitet über Freiimfelder Straße - Berliner Straße - Ludwig-Wucherer-Straße, so daß die Haltestelle Thälmannplatz/Hbf. in dieser Fahrtrichtung nicht bedient wird.
Die Gegenrichtung wird nicht umgeleitet.
Linie 8
von Beesen - Markt kommend nach Kröllwittz ab Marx-Engels-Platz umgeleitet über nördliche Leninallee - Thälmannplatz/Hbf. - Freiimfelder Straße - Berliner Straße - Ludwig-Wucherer-Straße.
Die Gegenrichtung wird nicht umgeleitet.

Nachtlinienverkehr:
N6

von Südstadt ab Marx-Engels-Platz über nördliche Leninallee - Thälmannplatz/Hbf. - Freiimfelder Straße - Berliner Straße - Paracelsusstraße nach Frohe Zukunft.
In der Gegenrichtung wird dieselbe Umleitung gefahren.
N5
in Richtung Trotha umgeleitet wie Linie 5.
N3
in Richtung Trotha umgeleitet wie Linie 3. Die N 3 endet und beginnt am Reileck. Für den Restabschnitt bis und ab Trotha ist die N 5 zu benutzen.

Nacht: Mittwoch, 18. 1. 19889/Donnerstag, 19. 1. 1989
Linie 1, Linie 6 und N 6
wie Nacht 17./18. 1. 1989

Nacht: Donnerstag, 19. 1. 1989/Freitag, 20. 1. 1989

Linie 2, Linie 3, Linie 5, Linie 7, Linie 8, N 3 und N 5
wie Nacht 17./18. 1. 1989

Wir bitten die Fahrgäste zu beachten, daß bei den über Freiimfelder Straße - Berliner Straße umgeleiteten Linien die Haltestelle
- Universitätskliniken in Richtung Marx-Engels-Platz n i c h t und die Haltestelle
- Marx-Engels-Platz in der unteren Berliner Straße bedient wird.

[size=150]VE Verkehrsbetriebe Halle

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#56 von HGlanert , 30.10.2011 00:24

"Freiheit" vom 26.01.1989

Mitteilung der VE Verkehrsbetriebe Halle!

Wegen Gleisbauarbeiten wird der Straßenbahnverkehr auf dem Streckenabschnitt Markt - Heide sowie in der Gegenrichtung
von Freitag, 27. Januar, um 22.00 Uhr bis Samstag, 28. Januar 1989, gegen 16.00 Uhr sowie von Freitag, 3. Februar 1989, um 22.00 Uhr bis Samstag, 4. Februar 1989, gegen 16.00 Uhr
eingestellt.
Die betroffenen Linien verkehren wie folgt:

Linie 4

von Ammendorf kommend ab Markt weiter nach Böllberger Weg/Pestalozzischule und zurück.

Linie 13
von Beesen kommend ab Markt weiter über Marx-Engels-Platz nach Reileck/Adolfstraße und zurück.

NACHTLINIE 4

wird vollständig durch Omnibus ersetzt.
Zwischen Bus-Bhf. Hallorenring (Bahnsteig 6) und Heide/Hubertusplatz über F 80 verkehren Omnibusse im Schienenersatzverkehr. Die Haltestellen in der Mansfelder Straße am "Centrum-Warenhaus" und "Ankerstraße" können vom Schienenersatzverkehr nicht bedient werden.

VE Verkehrsbetriebe Halle

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RE: Aus der Presse vergangener Tage

#57 von HSF-Archivar , 01.11.2011 23:27

Die Tageszeitung "Hallische Nachrichten" vom 29.09.1928 enthielt den nachstehenden, interessanten Beitrag.

Beachtenswert ist, dass die darin angesprochenen Planung überwiegend bereits auf den Fahrscheinen - die damals ein schematisches Streckennetz zeigten - enthalten waren.

Einige dieser Projekte wurden - wenn überhaupt - erst mehr als 75 Jahre später bzw. sogar niemals realisiert.

Anmerkung: Unterstichene Textpassagen sind im Original g e s p e r r t gedruckt.


Das Bauprogramm 1929 der Straßenbahn[/size]

[size=150]Erweiterung der Verkehrszonen der Straßenbahn. - Die Erschließung von Halle=Ost und Halle=Süd. - Ein Wagenhallen-Bauvorhaben in Halle=Süd. - 20 neue Motorwagen. - Versuche mit neuen Sitzanordnungen.


Wie wir hören, bereitet die Straßenbahnverwaltung für den Ausgang dieses Jahres und für das Jahr 1929 ein Bauprogramm vor, das seinen Ausmaßen zufolge die Entwicklung der hallischen Straßenbahn, die heute schon den Ruf eines vorbildlichen Verkehrsinstituts hat, wiederum um ein gewaltiges Stück voranbringen wird. Die Verkehrszonen der Straßenbahn sollen erheblich erweitert werden. Es ist vorgesehen: Die Verlängerung der Strecke von der Artilleriekaserne bis zum Rosengarten, der Ausbau der Straßenbahn der Strecke Böllberg - Wörmlitz, der Bau des Verbindungsstückes zwischen den jetzigen Endpunkten der beiden Heidebahnen, die Streckenerweiterung in Trotha von der Ecke Oppiner Straße bis zum neuen Hafen und die Verbindung zwischen Halle und Reideburg von der Hindenburgbrücke aus über Diemitz . Darüber hinaus soll der Wagenpark der Straßenbahn um etwa 20 Motorwagen modernsten Typs ergänzt werden, und schließlich ist der Bau einer neuen Wagenhalle in Halle=Süd vorgesehen. Dieser groß angelegte Plan wird von einer Ausgestaltung der inneren Organisation begleitet.

Hierzu erfahren wir noch folgende Einzelheiten:

Durch den Ausbau der Linie 3 in der Beesener und Artilleriestraße wurde die Südstadt dem Straßenbahnverkehr erschlossen. Als nächster Bauabschnitt ist die Verlängerung der Strecke bis zum Rosengarten zu erwarten. Am 1. Oktober 1929 wird diese Strecke vertragsgemäß kostenlos für den Verkehr der hallischen Straßenbahn frei. Die Bauarbeiten werden am 1. Oktober 1929 unverzüglich aufgenommen. Die Linie 3 und 4, die beide zur Zeit eine Endhaltestelle an der Artilleriekaserne haben, werden später die Strecke bis Rosengarten befahren.

Auch mit dem Bau des Straßenbahnnetzes zwischen Böllberg und Wörmlitz ist spätestens im kommenden Jahr zu rechnen, um auch den neuen Siedlungen im Südwesten der Stadt die wirkliche Nutzung der Straßenbahn zu ermöglichen. Der Vollendung des Straßenbahnringes in der Heide stehen zur Zeit noch Schwierigkeiten entgegen. Doch besteht berechtigte Hoffnung, daß die Verhandlungen mit dem Fiskus in absehbarer Zeit abgeschlossen werden und daß mit der Schienenlegung am Heiderand begonnen werden kann. Ein Teilabschnitt dieser Streckennetzerweiterung wird in der nächsten Zeit in Angriff genommen werden: Die Weiterführung der Linie 8 von ihrem jetzigen Endhaltepunkt bis zum Heiderand.

Auch für den Ausbau der Straßenbahn im Osten der Stadt sind die Pläne bereits fest umrissen. Die Straßenbahn wird von der Hindenburgbrücke über Diemitz nach Reideburg gelegt und von Diemitz aus wird eine Abzweigung zu der nach Büschdorf führenden Chaussee, die zur Zeit von der Linie 9 befahren wird, geschaffen werden. Der Verkehr dieser neuen Strecke wird später als Schleifenverkehr so durchgeführt werden, daß ein Wagen der Linie 6 über Schlachthof und Diemitz, also links herum, der nachfolgende Wagen der Linie 6 über die Stadtgrenze an der Delitzscher Straße, nach Diemitz, also in der Schleife rechts herum geführt wird.

Für den Ausbau des Streckennetzes von der Oppiner Straße bis zun neuen Hafen besteht zur Zeit noch keine dringende Notwendigkeit. Man verfolgt die Siedlungstätigkeit im Norden der Stadt jedoch mit aufmerksamen Augen. Sobald eine größere Zahl neuer Siedlungen hier ausgeführt ist, wird man unverzüglich den Ausbau der Strecke in Angriff nehmen. Es schweben außerdem Erwägungen, den Straßenbahnverkehr bis Lettin auszubauen, Erwägungen, die greifbare Form bisher noch nicht angenommen haben. Ein Zubringerverkehr bis zum Endpunkt der Linie 8 könnte hier wichtige Dienste leisten.

Im Verfolg dieses Programmes wird auch der Wagenpark der hallischen Straßenbahn eine Erweiterung erfahren. Ihre Notwendigkeit ist kurz skizziert: Die hallische Straßenbahn verfügt zur Zeit über 155 Motorwagen und 111 Anhängewagen. Nach statistischen Berechnungen ist in einer dicht besiedelten Industriestadt im Durchschnitt auf 1000 Bewohner ein Motorwagen erforderlich. Halle müsste also annähernd die Zahl von 200 Motorwagen erreichen. Wie wir hören, ist beabsichtigt, dem Wagenpark in der nächsten Zeit 20 neue Motorwagen des bekannten neuen Typs einzureihen. Daß diese Wagenparkerweiterung dringend notwendig ist, zeigen auch die Verkehrsziffern. Die hallische Straßenbahn befördert jetzt täglich etwa 120 000 Fahrgäste gegenüber 110 000 Personen vor Jahresfrist und 83 000 Personen im Jahre 1925.

Die Vergrößerung des Wagenparks lenkt den Blick auf die zur Zeit bestehenden Wagenhallen. Da zeigt es sich, daß die beiden zur Verfügung stehenden Hallen in der Freiimfelderstraße und in der Seebener Straße schon bei der jetzigen Wagenzahl fast bis zum letzten Platz besetzt sind. Wie wir hören, steht denn auch der Bau einer neuen Wagenhalle unmittelbar bevor. Aus praktischen Erwägungen heraus kommt als Platz für die neue Halle nur der Süden der Stadt - entweder Gelände an der Beesener oder Artilleriestraße oder in Böllberg - in Betracht.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß voraussichtlich im Dezember ein Versuchswagen in den Betrieb der Straßenbahn eingestellt wird. Der Versuchswagen ist mit verschiedenen technischen Neuerungen versehen und wird, was allgemein interessiert, eine neue Anordnung der Sitzbänke bringen. Die bisherige Anordnung wird dabei insofern geändert, als an den Ausgängen die Sitzbank in Längsrichtung aufgestellt wird, während die übrigen Sitzbänke wie bisher in Querrichtung Aufstellung finden. Durch diese Neuanordnung der Plätze an den Ausgängen soll ein beschleunigtes Aus- und Einsteigen ermöglicht werden.

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