CityNightLine nicht mehr über Halle

#1 von DerH6er , 31.07.2009 00:32

Wie ich mitbekam, dürfte DB AutoZug zum Fahrplanwechsel die Talgos wohl aus dem Regelbetrieb nehmen. Die Planungen sehen vor, den CNL München-Berlin künftig mit konventionellen Wagen (hoffentlich mit DoSto Schlafwagen) und gemeinsam mit dem Hamburger CNL von München nach Hildesheim zu fahren und dort zu flügeln. Nebenbei bemerkt ist Hildesheim auch AutoZug-Terminal. Damit verliert Halle diese Verbindung und wohl den letzten Nachtreiseverkehr. Grund für diese Änderung ist nach meiner Vermutung, dass der Talgo nur Deluxe-Schlafwagen führt, die eine Fahrkarte 1.Klasse bedingen, während andere Züge auch Economy-Schlafwagen (2.Kl.) bieten. Das Alter der Talgos kann m.E. schlecht der Grund sein, denn bei den lokbespannnten "Weißwürsten" fahren z.T. noch ältere (gut: modernisierte) Fahrzeuge. Mal sehen, was die Fahrpläne dazu sagen.
Wenn eines (hoffentlich nicht allzu fernen) Tages die NBS Ebensfeld - Erfurt - Leipzig fertig ist, dürfte sich der Nachtreiseverkehr München - Berlin eh erledigen, denn ca. 4h vom Millionendorf zur Bundeshauptstadt, da kommt man dann ohne Nachtzug gut hin und retour an einem Tag.
"Der Talgo kam mir schon immer sehr spanisch vor."

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#2 von FTB , 06.08.2009 08:52

Halle wird immer mehr vom Fernverkehr abgehangen. Wenn erst die NBS in Betrieb ist, ist Fernverkehr in Halle vielleicht ganz Geschichte.
...oder Ammendorf wird Halles neuer Fernverkehrsbahnhof?
...oder Fernverkehr findet dann nur noch mit neu zu schaffenden Fernbuslinien statt?
...oder wir steigen alle um auf´s Blechauto
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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#3 von DerH6er , 06.08.2009 13:30

Wobei man die IC-Linie Leipzig - Ostfriesland wohl nicht sinnvoll über einen anderen Weg als HAL-MD-H-HB führen kann. Wahrscheinlich könnte das aber der letzte Fernverkehr für Halle sein. Wobei erste Gedankenspiele zu einem Fahrplankonzept auf der NBS (wird ja sowieso erst in einigen Jahren spruchreif) überlegen, Leipzig und Halle alternierend anzufahren.
Mal sehen, was die Zukunft bringt.

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#4 von Thomas Häusler , 09.08.2009 11:35

Zitat von FTB
Halle wird immer mehr vom Fernverkehr abgehangen. Wenn erst die NBS in Betrieb ist, ist Fernverkehr in Halle vielleicht ganz Geschichte.
...oder Ammendorf wird Halles neuer Fernverkehrsbahnhof?
FTB



Wieso Ammendorf?

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#5 von crazy1 ( gelöscht ) , 09.08.2009 19:04

Ich glaube nicht, dass mit der NBS der Fernverkehr über Halle nur noch zu einem Rumpfangebot zurück gefahren wird. Die Südanbindung von der NBS ist ja doch schon sehr aufwendig und teuer und die wird man bestimmt auch nutzen müssen. Ebenso wird die kürzeste Fahrzeit von München nach Berlin über Halle erreicht und nicht über Leipzig.
Bald werden auch in Halle Bahnsteige für die ICE-Züge verlängert. All die Investitionen wird mal wohl nicht tätigen, um dann keine oder kaum Züge über Halle fahren zu lassen.

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#6 von FTB , 10.08.2009 08:33

Zitat von Thomas Häusler

Zitat von FTB
Halle wird immer mehr vom Fernverkehr abgehangen. Wenn erst die NBS in Betrieb ist, ist Fernverkehr in Halle vielleicht ganz Geschichte.
...oder Ammendorf wird Halles neuer Fernverkehrsbahnhof?
FTB



Wieso Ammendorf?



Vielleicht dann eher ein Turmbahnhof in der Elsteraue?
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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#7 von Halle-Süd , 11.08.2009 15:10

Zitat von DerH6er
Wie ich mitbekam, dürfte DB AutoZug zum Fahrplanwechsel die Talgos wohl aus dem Regelbetrieb nehmen. Die Planungen sehen vor, den CNL München-Berlin künftig mit konventionellen Wagen (hoffentlich mit DoSto Schlafwagen) und gemeinsam mit dem Hamburger CNL von München nach Hildesheim zu fahren und dort zu flügeln. Nebenbei bemerkt ist Hildesheim auch AutoZug-Terminal. Damit verliert Halle diese Verbindung und wohl den letzten Nachtreiseverkehr."



Es gibt ja wohl auch noch den CNL Berlin - Halle - Mannheim - Basel - Zürich.

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#8 von schaffner53 , 11.08.2009 20:44

Es wird doch wohl so sein, dass die entfallende Führung der CNL über Halle ganz konkrete Dründe hat:

Die Fahrgastfrequenz!

Hat sich schon mal einer von den Diskutanten, die den Wegfall beklagen, der Mühe unterzogen und allnächtlich - mindesten eine Woche lang - die Zahl der ein- bzw. aussteigenden Fahrgäste zu zählen?

Wenn nicht, dann macht es einfach mal.
Wenn es täglich mehr als 10 Personen je Richtung sind,
dann ist Einspruch berechtigt.

Aber bitte beachten: Täglich 10 Personen je Richtung, und nicht das Wochenergebnis zusammezählen und durch 7 teilen!

Bin mal gespannt, was dabei rauskommt.

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#9 von truestepper , 11.08.2009 22:03

Halle wird weiterhin von Fernzügen der Klasse ICE bedient werden, dessen könnt ihr euch sicher sein.

Des Weiteren wird die DB sich im Fernverkehr nicht endlos aus der Fläche zurückziehen können. Dies ist derzeit nur möglich, weil der Bund seinen gesetzlichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Der Unmut der Bundesländer und speziell ihrer Aufgabenträger ist mittlerweile recht stark geworden, da sie immer wieder Fernverkehrersatzverkehre einrichten mussten. Dies führt derzeit zu einigen neuen Initiativen.

Verfolgt bitte aufmerksam die Ziele unter anderem von Allianz pro Schiene sowie Deutschlandtakt (kann man alles ergooglen).

Vielleicht wird es auch irgendwann mal eine BAG SPFV adäquat der BAG SPNV geben.

Anbei noch eine andere Geschichte:

Zum kommenden Fahrplanwechsel plant man an die Vogtlandbahn zwei Zugpaare von Prag nach Nürnberg zu vergeben.

Und was plant die DB derweil: eine Expressbuslinie zwischen besagten Städten.

Die erste Eilklage der Vogtlandbahn vor einem Gericht in Ansbach wurde abgewiesen. Nun ja ...

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#10 von DerH6er , 11.08.2009 23:06

Zitat von truestepper


Und was plant die DB derweil: eine Expressbuslinie zwischen besagten Städten.

Die erste Eilklage der Vogtlandbahn vor einem Gericht in Ansbach wurde abgewiesen. Nun ja ...


Die Buslinie Nürnberg - Prag gibt es seit Sonntag. Gefahren wird alle zwei Stunden über die Autobahn in 03:45 h. Im Gegensatz zum Zug, der sich durch Oberpfälzer, Bayrischen und Böhmerwald "wurschteln" muß und fünf Stunden braucht. Frankenbus (DB Stadtverkehr) setzt dem Vernehmen nach Setra 431 DT ein, unten erstklassig und oben zweitklassig. In den Bussen gilt der Tarif IC/EC und das Europa-Spezial Tschechien (wird damit endlich für Bayern attraktiv).
Das die Klage von Arriva abgewiesen wurde, ist nach meinem Rechtsverständnis logisch. Fernverkehr ist eigenwirtschaftlich - also nur bedingt genehmigungspflichtig. Und wenn die Regierung von Mittelfranken (da hat Frankenbus seinen Sitz) zustimmt, kanns losgehen.

Edit vom 17.09.2009: Im BahnShop1435 gibts den Bus schon als HO-Modell (ich bewahre ihn im Originalkarton auf, daher ohne Rückspiegel)

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#11 von truestepper , 12.08.2009 18:49

Aus rechtlicher Sicht stimm ich dir da voll zu. Die Sache hat allerdings trotzdem einen faden Beigeschmack. Das Gericht sieht die Verkehre übrigens nicht wirklich als Konkurrenz untereinander an.

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#12 von DerH6er , 21.08.2009 21:05

Wenn der rot-weiße Riese mal was Neues versucht, auch unkonventionell, wie eben mit dem Bus, wird das immer gleich schief betrachtet. Wenn andere Anbieter mit so was auf den Markt kommen würden, wäre wohl eine Jubelorgie die Folge.
In konkreten Fall hatte Arriva (siehe Vogtlandbahn-Site Pressemeldungen http://www.vogtlandbahn.de/SITEFORUM?t=/...D=1244813329478 ) zusammen mit dem bayerischen Wirtschaftsminister das neue Prag-Konzept vorgestellt und mit dem Argument geworben, vom Ruhrpott nach Prag gehts schneller als mit dem Zug über Dresden. Jetzt hat die DB halt die Flucht nach vorn angetreten. Was ist daran schlecht?

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#13 von truestepper , 22.08.2009 00:57

Der rot-weiße Riese ist Staatskonzern und hat seine gesetzlichen Pflichten zu erfüllen. Nicht mehr und nicht weniger. Busverkehre nach Prag gehören genauso wenig zu seinen Hauptaufgaben wie der Kauf von Güterbahnen in Polen oder Rumänien. Sollte dies vom Staatsunternehmen weiterhin als Aufgabe betrachtet werden, darf man sich auch nciht beschweren, wenn die Abtrennung des Netzes vehement gefordert und irgendwann in den nächsten Jahren (ich tippe auf drei) vollzogen wird. Das internationale Busgeschäft, welches auch noch den Bahnverkehr konterkariert, gehört jedenfalls nicht zum geforderten Kerngeschäft.

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#14 von DerH6er , 23.08.2009 23:29

Zitat von truestepper
Der rot-weiße Riese ist Staatskonzern und hat seine gesetzlichen Pflichten zu erfüllen.


Da bin ich anderer Meinung. Der Konzern ist ein rein privatwirtschaftliches Unternehmen - übrigens der größte SteuerZAHLER in Deutschland - und da spielt es keine Rolle, dass sich alle Anteile (noch und zum Glück) in staatlicher Hand befinden. Gesetzliche Fürsorge-(also Bedien)pflichten hat das Unternehmen nicht. Und es gibt das Konzerunternehmen "DB Stadtverkehr" dessen Hauptaufgabe der Busverkehr ist (u.a. auch Dresden (RVD)). Für alles, was nicht eigenwirtschaftlich definiert ist, sind andere zuständig. Ich bedauere, das es in Deutschland kein ähnliches Gesetz wie in Frankreich gibt, was dem in Staatsbesitz befindlichen Unternehmen Naturschutz gewährt. Im Übrigen sind die in Deutschland tätigen Unternehmen "Keolis" und "ITL" (letzteres Dresden) überwiegend im Besitz der SNCF. Warum sollte die DB sich dann nicht auch woanders einkaufen?

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RE: CityNightLine nicht mehr über Halle

#15 von truestepper , 24.08.2009 00:55

S-Bahn Berlin und S-Bahn Hamburg sind auch Hauptaufgaben von DB Stadtverkehr. Die SNCF hält des weiteren weniger als die Hälfte der Keolisanteile. Das Wort "überwiegend" ist demzufolge unzutreffend. Des Weiteren wird der größte Teil der Verkehrsleistungen von DB Stadtverkehr NICHT eigenwirtschaftlich betrieben. Die Zuständigkeit der Bestellung der Verkehrsdurchführung obliegt demzufolge größtenteils Ländern und Kommunen. Für die die Durchführung des Verkehrs selbst ist das Unternehmen beauftragt. Der Gesetzgeber selbst hat die Pflicht, sich um den Fernverkehr zu kümmern, auch wenn er diese in den letzten Jahren so gut wie überhaupt nicht war genommen hat. Diesen von Dir genannten "Einkauf" finanzierst Du mit Deinen (überteuerten) Fahrkarten sowie Steuergeldern.

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