RE: Halle (Saale) Hbf - Eilenburg (MRB 118)

#16 von Fahrgast ( gelöscht ) , 24.10.2008 15:55

Lieber FTB,

die Bahn hat leider im Bezug auf die Verlängerung des Vertrages für die Übergangszeit zu hoch gepokert und verloren.
Hätte sie gesagt, ich fahre zu dem selben Preis+x weiter, dann würde sie das auch wieter machen können. Aber wenn sie +x+x+x verlangt, kein Wunder.

Fahrgast

RE: Halle (Saale) Hbf - Eilenburg (MRB 118)

#17 von truestepper , 24.10.2008 20:18

Zitat von FTB

Wer hat die zur Ausschreibung verpflichtet? Wir ahben ein leistungsfähiges Bahnverkehrsunternehmen in unserem Land. Die angestrebte administrative Zerschlagung (zur Befriedigung von Kapitalinteressen) hat bis jetzt nicht funktioniert, also macht man es jetzt nach der Salamitaktik.

Zitat
Und wenn das billigste Angebot in Verbindung mit Regioshuttlen kam, weil man nicht explizit in die Ausschreibung reinschreiben durfte, dass es eine E-Traktion sein muss, bitte was soll die NASA dann machen?


Wenn denn eine Ausschreibung schon unbedingt sein muß, dann kann da auch E-Betrieb reingeschrieben werden. Das könnte Anw.... von Wettbewerbern vielleicht veranlassen zu klagen, weil sich ein kapitalistisches Kombinat benachteiligt sieht. Aber das muß dann ausgefochten werden.
Ich bleibe dabei: Willkommen im Neandertal!
FTB




Frank, manchmal glaube ich, dass Du im Neandertal lebst! ))) Nimm mir das bitte nich übel.
Den E-Betrieb als Vorraussetzung kann man nicht reinschreiben, wenn man weiss, dass man das notwendige Geld dafür eventuell nicht zur Verfügung hat. Sachsen-Anhalt ist nicht Bayern oder B-W.

Und die Verpflichtung geschah durch den Gesetzgeber bzw. das zuständige Ministerium.

Ich bin froh, wenn das Schienennetz endlich in Staatshand zurückgeht, damit diese Diskussionen um den Staatsbahnmüll endlich enden. Die Schiene hat genauso vom Staat unterhalten zu werden wie die Straße. Und wer darauf fährt, ist unwichtig. Die EVU's der DB sind verdammt nochmal mit allen anderen EVU's gleichzusetzen. Das wird hoffentlich auch mal bei Dir ankommen. Und nur dann gibt es hoffentlich auch mal Fahrgastrechte, welche immernoch auf dem Stand von 193x sind.

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RE: Halle (Saale) Hbf - Eilenburg (MRB 118)

#18 von FTB , 24.10.2008 20:44

Zitat von truestepper
Frank, manchmal glaube ich, dass Du im Neandertal lebst! ))) Nimm mir das bitte nich übel.


Die Frage ist eher, ob man die Schlußfolgerungen in dialektischen oder materialistischen Zusammenhängen zieht. Und dann kann man zu unterschiedlichen Ansichten kommen.
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#19 von truestepper , 24.10.2008 21:42

Frank, aber was willst du? Die Staatsbahn hat sich kaum um Ausbau, Qualität und Angebot gekümmert. Die private Bahn als 100prozentige Tochter mit integriertem Netz ist nur aufs Zocken aus. Meines Erachtens wird nur der Mittelweg die Lösung bringen.

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#20 von FTB , 27.10.2008 14:22

Zitat von truestepper
Frank, aber was willst du? Die Staatsbahn hat sich kaum um Ausbau, Qualität und Angebot gekümmert.


Deswegen kam ja auch in der Ägide der Staatsbahn ICE und Interregio. Die Gleisnalgane waren gepflegt und nicht irgendwelcher Willkür des Kapitals unterworfen.

Zitat
Die private Bahn als 100prozentige Tochter mit integriertem Netz ist nur aufs Zocken aus.


Wenn die Betonung auf privat liegt stimme ich die absolut zu
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#21 von truestepper , 27.10.2008 20:05

Frank, die Gleise wurden nicht erst ab 1994 heruntergewirtschaftet, sondern schon zu tiefsten Staatsbahnzeiten. Und das auf beiden Seiten der damahligen Grenze, wobei das verstärkt für die westliche Seite gilt.

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#22 von FTB , 30.10.2008 11:31

Mit der Verschiebung der Eröffnung des Citytunnels in Leipzig um ein Jahr kann man ja dann auch in Halle sich etwas mehr Zeit lassen bei der Planung des neuen Regio-S-Bahnnetzes oder plant man unabhängig von Leipzig?
So wie es sich für mich derzeit darstellt, wird ein Regio-S-Bahnnetz Halle neben dem mitteldeutschen S-Bahnsystem geplant. Also ähnlich wie die Situation in NRW wo die S-Bahn Rhein-Sieg neben der S-Bahn Rhein-Ruhr existiert.
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#23 von ichbins , 30.10.2008 17:53

Seitens der Bahn wird nur das geplant was der jeweilige Zweckverband bestellt. Das ist im Raum Leipzig der ZVNL und im Raum Halle die NASA. Diese Beiden müssen sich einigen haben aber leider nicht immer die gleiche Richtung in die sie laufen

Welche Strecken bzw. Linien in der ersten Stufe Citytunnel geplant werden weiß ich im Moment nicht so 100%ig. Weiß nur das es völlig neue Liniennummern geben soll und das bestimmte Linien Richtung Dessau und Wittenberg erst in der 2-te Stufe einfließen da die Nasa noch bis 2012 mit der Bahn einen Vertrag dafür hat. Das könnte ja dann mit der Verschiebung der Fertigstellung mit in die Planung genommen werden.

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#24 von DerH6er , 30.10.2008 19:06

Zitat von FTB
Die aktuelle MDV-Postille schreibt, daß auf der Strecke 20 Regio-Shuttle eingesetzt werden bei 100%-iger Kundenbetreuerquote.
Ein einzelner Regio-Shuttle wird da sicher nicht fahren. Ich gehe von Dreifachtraktion (oder wie heißt das in dem Fall?) aus. Ist dann jede Fahrt mit 3 Schaffnern besetzt oder läuft das nach "Konduktor in Bewegung"?
Wie auch immer, ich halte das Ganze (bis auf die Schaffnerbesetzung) für einen gewaltigen Rückschritt.
FTB



Dazu schreib ich mal, wie das die ErfurterBahn handhabt. Nämlich ein Fahrgastbetreuer pro Zug der dann zwischen den (meist zwei) RegioShuttles hin- und herhüpft. Das könnte ich mir auch bei der MRB so vorstellen, denn ein Betreuer pro Wagen, das gibts nicht mal im Fernverkehr in der 1.Klasse, vielleicht bei den Ösis in der RailJet-Premium Klasse.
Übrigens Dreifachtraktion würde ich drei gekuppelte RS auch nennen oder eben ...traktion entsprechend der Fahrzeugzahl.

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RE: Halle (Saale) Hbf - Eilenburg (MRB 118)

#25 von truestepper , 30.10.2008 22:57

Zitat von ichbins
Weiß nur das es völlig neue Liniennummern geben soll und das bestimmte Linien Richtung Dessau und Wittenberg erst in der 2-te Stufe einfließen da die Nasa noch bis 2012 mit der Bahn einen Vertrag dafür hat.



2015?!

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RE: Halle (Saale) Hbf - Eilenburg (MRB 118)

#26 von ichbins , 31.10.2008 09:10

ja könnte auch 2015 sein, so genau stecke ich da auch nicht drin.
Wenn das mit dem Tunnel so weiter geht passt das aber auch noch

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RE: Halle (Saale) Hbf - Eilenburg (MRB 118)

#27 von truestepper , 04.11.2008 23:31

Thüringen 2011, ZVNL 2013 und Sachsen-Anhalt 2015

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#28 von FrankB , 14.11.2008 19:33

Zitat von FTB

Leider hat die DDR die Wiederelektrifizierung ab den 50ern nicht genutzt und mit 25 kV elektrifiziert. Aber das ist ein ganz anderes Thema
FTB



Genau, denn das hatte historische und vor allem finanzielle Gründe.
Der totale Neuaufbau einer 25-kV-Struktur plus Beschaffung der bis dahin nicht existenten Tfz. wäre wesentlich teurer geworden als der Rückkauf der Reparationsrestbestände von den Russen.
Das war finanziell.

Historisch: Anfang der 50er, also zur Beschlußfassung der Wiederelektrifizierung und zugesagten Rückgabe der Reparationen war die zügige Wiedervereinigung noch keine Utopie, sondern auch Staatsdoktrin Ost. Und es gab auch im Osten genügend einflußreiche Leute, die ernsthaft und zielstrebig darauf hinarbeiteten (natürlich ohne Marktwirtschaft, sondern unter Führung der Partei!). Eisenbahnbezogen wäre hier ein fremdes Stromsystem total kontraproduktiv gewesen, wiewohl es starke Einflüsse und Bestrebungen der damaligen Elektro- und Lokomotivindustrie der DDR gab, das 25-kV-System zu etablieren.


Gruß

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#29 von 10010110 , 09.12.2008 16:59

Zitat von FTB

Wie auch immer, ich halte das Ganze (bis auf die Schaffnerbesetzung) für einen gewaltigen Rückschritt.
FTB



Das einzige, was ich für einen gewaltigen Rückschritt halte, ist die Schaffung des MDV selbst. Klar, oberflächlich betrachtet ist alles soooo einfach geworden. Der Kunde muss nur noch eine Fahrkarte für alles kaufen und so. Aber wenn man sich’s genau durchdenkt ist das eine vollkommene Gleichschaltung der Verkehrsbetriebe und Monopolisierung zu Lasten der Kunden, denn nun hat man eben nicht (mehr) die freie Wahl, sondern muss z. B. den Preis hinnehmen, den der MDV diktiert. Und billiger isses seit dessen Einführung nicht geworden, wahrer Wettbewerb wurde abgeschafft und auch der Dienst am Kunden wurde drastisch reduziert (man bedenke nur die höchst kundenunfreundliche Schwarzfahrer-Regelung, wo man bei der Bahn grundsätzlich als krimineller gesehen wird, wenn man nicht vor dem Einsteigen eine Fahrkarte hat – wozu sind Schaffner da, verdammt nochmal???).

Was interessiert denn, welches Buchstabenkürzel der Bus außen dran kleben hat, mit dem man fährt? HAVAG? OBS? PNVG? MRB? WTF?? Ist doch eh alles gleich teuer und eine wirkliche Wahl hat man nicht.

Dazu kommt dann noch, dass trotzdem jedes Verkehrsunternehmen seine eigenen Sonderregelungen einführt – in einem darf man das Fahrrad mitnehmen, im nächsten wieder nicht. Wo bitte ist da die Einfachheit, die Kundenfreundlichkeit? Alles Quatsch! Der einzige, dem dieser MDV einen Nutzen bringt, ist der MDV selbst (bzw. den beteligten Verkehrsunternehmen). Sie sparen Kosten, indem zentralisiert und in Folge dessen Personal wegrationalisiert wird, sie sparen Kosten, indem sie den Kunden irgendwelche unpersönlichen, nicht funktionierenden Automaten vor die Nase stellen, anstatt einen zügigen Fahrkartenkauf bei einem echten Menschen zu gewährleisten. Und im Gegenzug werden Fahrpreise erhöht und unbescholtene Fahrgäste gezielt zu Schwarzfahrern gemacht, damit sie noch mehr Geld rein kriegen.

Ich wünschte mir wirklich, dass echter Wettbewerb stattfinden würde. Pluralität ist zwar bisweilen etwas aufwändiger für den einzelnen, aber nützt im Endeffekt doch allen. Der MDV ist das genaue Gegenteil davon: macht nichts einfacher als das Geld kassieren. Weg damit!

Hoffentlich führt die MRB wenigstens zu einem Umdenken bei der Deutschen Bahn, bezüglich des Fahrkartenverkaufs im Zug.

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#30 von FTB , 09.12.2008 17:38

Schon mal auf der Insel außerhalb Londons unterwegs gewesen?
Jeder Verkehrsbetrieb hat eigenen fahrpläne, eigene Tarife und andere Eigenheiten. Das ist kundenunfreundlich, wenn nicht sogar kundenfeindlich.
Im öffentlichen Nahverkehr als Teil der Daseinsvorsorge hat Konkurrenz (heutzutage beschönigend Wettbewerb genannt) nichts zu suchen.
Hier sollte es nur eine externe Konkurrenz geben. Also zu Blechautos und dergleichen. Das sollte Ansporn genug für einen guten Nahverkehr sein.
Denn je mehr den Nahverkehr nutzen, desto öfter kann bei niedrigeren Fahrpreisen gefahren werden.
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