Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#1 von dermartin , 29.01.2008 12:03

Hi,

hatte vorhin das Glück mal wieder mit 501 zu fahren. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Anfahren und Bremen im Vergleich zum Serienfahrzeug wesentlich sanfter ist. Beim Serienfahrzeug gibt es beim Anfahren und auch im letzten Moment des Bremsens so kleine "Ruckler". Beim Prototypen ist dies viel Weicher und es ruckelt nicht. Kann jemand diese Phänomen begründen?

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#2 von Thomas Häusler , 29.01.2008 12:15

Das "Ruckeln" wird durch das Einsetzen der Federspeicherbremse (FSB) hervorgerufen. Ab einer Geschwindigkeit von < 3 (5?) km/h greift diese und bringt das Fahrzeug zum Stehen bzw. hält dies fest. Vergleichbar mit der Handbremse im Auto.
Manchmal ruckelt es während der ganz langsamen Fahrt auch, dann weiß die FSB nicht ob sie lösen oder bremsen soll, weil das Fahrzeug gerade die "Grenzgeschwindigkeit" hat.

Ob -und wenn ja, warum- es einen Unterschied gibt, weiß ich allerdings nicht.

Und wenn mal wieder ein Fahrzeug nicht von der Stelle kommt, dann liegt es vielleicht daran, das die FSB sich nicht mehr löst

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#3 von dermartin , 29.01.2008 17:01

danke, für die Info.

nach Gefühl (ohne Wissen) würde ich sagen, dass 500/501 eine andere "Handbremse" hat. und zwar wirkt diese erst bei 0km/h (also nach vollständigem Stillstand). ich meine beim losfahren (lösen der "Handbremse") rollt 500/501 minimal zurück (am berg zumindest), bevor der antrieb einsetzt.

aber: ?????????? Theorie!!!

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#4 von Sören Jandt , 31.01.2008 09:50

Zitat von dermartin
danke, für die Info.

nach Gefühl (ohne Wissen) würde ich sagen, dass 500/501 eine andere "Handbremse" hat. und zwar wirkt diese erst bei 0km/h (also nach vollständigem Stillstand). ich meine beim losfahren (lösen der "Handbremse") rollt 500/501 minimal zurück (am berg zumindest), bevor der antrieb einsetzt.

aber: ?????????? Theorie!!!



... grau ist jede Theorie...

Wenn du Dir dein Geschriebenes noch einmal durchliest und nachdenkst, wozu eine Feststellbremse (FSB) da ist, wirst du evt. darauf kommen, dass dies wie von Dir o.g. nicht funktioniert.
Hier ein Denkanstoss:
1. FSB dient zum festsetzen des Fahrzeuges = Stillstand = 0 km/h
2. Wenn die FSB erst bei 0 km/h einsetzen soll, dann wirst du in den meisten Fällen nie zum halten kommen, vor allem nicht punktgenau, da wir überall Gefälle und Steigungen haben. Das Fahrzeug würde einfach weiterrollen oder sogar rückwärts!

Daher wird die FSB bei allen Fahrzeugen (MGTK/MGT6D/500/501/T4D-C) bei einer Geschwindigkeit zwischen 3 bis 5 km/h zweistufig eingesetzt. Dieser Geschwindigkeitsbereich ergibt sich daraus, dass die Widerstandsbremse (E-Bremse/ generatorische Bremse) bei geringen Geschwindigkeiten nach lässt.
Daher wird diese in dem genanntem Geschwindigkeitsbereich durch die FSB - Stufe 1 abgelöst.
Beim erreichen von kleiner 1 km /h folgt dann die 2. Stufe (mit voller Bremskraft), so dass 0 km/h erreicht werden.

Zum Thema Unterschied Anhaltevorgang MGT6D-Serie und 500/501:
Der Unterschied besteht durch den verschiedenen Einsatz der Bremsen der EEF-Fahrwerke unterm Mittelteil. Während die EEF-Bremsen der Serie kurz vor dem Stillstand mit eingesetzt werden und dann sofort wieder lösen, bleiben die der 500/501 im Stillstand mit angelegt. Diese Eigenart ist darin begründet, dass dies einer Forderung der BOGESTRA entstammt. Da die Fahrzeuge ja nahezu baugleich sind und der Serie für die BOGESTRA entnommen sind, ist dies auch so bei der 500/501.

Der Anfahrvorgang sieht dann so aus, dass beim Anliegen des Fahrbefehls die Motoren anlaufen, wobei die FSB noch anlegt ist. Wird durch die Fahrzeugsteuerung festgestellt, dass sich das Fahrzeug in die richtige Richtung bewegt, wird die FSB gelöst. Dieser Ablauf - mal so kurz dargestellt - verhindert, dass das Fahrzeug in Steigungen unkontrolliert rückwärts rollt. Das machen alle Fahrzeugtypen (MGTK/MGT6D/500/501/T4D-C/B4D-C).

PS: im übrigen finde ich es gut, dass hier auch mal über die Wirkungsweise der Technik diskutiert wird. Dies fördert u.U. auch mal das technische Hintergrundwissen zum System Straßenbahn.

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#5 von dermartin , 31.01.2008 14:49

sehr ausführliche Antwort!
wie du gemerkt hast, habe (hatte) ich keinen Plan von einer FSB. Deswegen diese "abstrusen" Gedanken. Vielen Dank für deine Korrektur.
Habe nicht gewusst, dass

Zitat
Widerstandsbremse (E-Bremse/ generatorische Bremse) bei geringen Geschwindigkeiten nach lässt.

Daher habe ich die FSB einfach mit einer Handbremse (Auto) gleichgesetzt und mir gedacht, dass die "Fußbremse" Widerstandsbremse bis null bremst. Warum lässt denn die Widerstandsbremse nach?

Die Erklärung zur Eingangsfrage ist super, muss nur noch mal nachgucken, was EEF-Fahrwerke sind, aber ohne das zu wissen, versteh ich schon.

Für den Fahrkomfort finde ich die "ruckelfreie" Bremse allerdings angenehmer.


Ja das Technik !!!- Forum ist leider wenig frequentiert, aber das lässt sich ja ändern. Wenn mir mal wieder was auffällt, werde ich es sofort posten und hoffen, dass wieder solch aufschlussreiche Antworten kommen.

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#6 von Thomas Häusler , 31.01.2008 15:07

Zitat von dermartin
Die Erklärung zur Eingangsfrage ist super, muss nur noch mal nachgucken, was EEF-Fahrwerke sind, aber ohne das zu wissen, versteh ich schon.



EEF ist die Abkürzung von Einzelrad-Einzelfahrwerke. D.h. unter dem Mittelwagen befinden sich 4 einzelne Räder. Ein Foto (aus Bochum) lässt sich hier finden.

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#7 von dermartin , 31.01.2008 19:46

Danke!!!

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#8 von RadioSchmidt , 01.02.2008 16:15

500 und 501 haben ja auch Sichheitsglas.

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#9 von Matthias Pietschmann , 01.02.2008 16:18

Zitat von RadioSchmidt
500 und 501 haben ja auch Sichheitsglas.



Was soll uns dieser Satz sagen ?

Gruß
Matthias

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#10 von dermartin , 01.02.2008 16:42

Ja, das wüsste ich auch gern.
Thema verfehlt, setzen, 6!!!


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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#11 von Steve P. , 01.02.2008 17:11

oh wir haben ihr Hobby Lehrer im Einsatz, das wird ja immer schöner
das mit dem Fensterscheiben hab ich mal gehört das die besonders währen.
mfg Steve

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#12 von dermartin , 01.02.2008 17:20

Was heißt hier Hobby! Zukünftiger Beruf!!
Ja vielen Dank für die Info mit den Scheiben.
ABER: das Thema war ja nun mal anders und da passt der Beitrag an der Stelle eher suboptimal.

Ansonsten vielen Dank für deine Information!

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#13 von Steve P. , 01.02.2008 17:42

ja bitte sehr , habs aber nur gehört.

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#14 von Sören Jandt , 01.02.2008 17:59

Zitat von RadioSchmidt
500 und 501 haben ja auch Sichheitsglas.



Auch wenn es nicht zum Thread passt, es haben alle Straßenbahnen - also auch die Historischen- Sicherheitsglas.
Schon seit den 70er Jahren war Sicherheitsglas in Straßenbahnen Vorschrift. Es gibt zum einen Einscheibensicherheitsglas (ESG) und Verbundscheibensicherheitsglas (VSG)
Was ihr meint ist die unterschiedliche Tönung der Scheiben.
500/501 - grünlich getönte Seitenscheiben
MGT6D-Serie/MGTK - bronze getönte Seitenscheiben
T4D-C/B4D-C - Klarglas

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RE: Anfahren und Bremsen 500/501 im Vergleich 601-660

#15 von Steve P. , 01.02.2008 18:08

danke Sören das mit der Grüntönung dachte ich mir das es da eine Besonderheit gibt.
mfg Steve

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