Streik der Lokführer

#1 von firechefman01 , 14.11.2007 21:20

Nun wird Ernst gemacht bei den Lokführen; das heisst "Butter bei die Fische geben".Mich interessiert als echter Ex-Eisenbahner, der selber schon einen Streik miterlebt hat, wie eure Meinung ist.
Dazu fange ich gleich an; ich bin total dafür; (da ich ich ein "bisshen "das Umfeld kenne).

Kam. Grüße
Cliff

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RE: Streik der Lokführer

#2 von AndreasMartin , 14.11.2007 21:38

Iss ja nix dagegen einzuwenden jedoch 30% mehr Lohn??
Also das angebot mit den 10% und den 2000€ Hätte vollkommen aus meiner sicht gereicht.

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RE: Streik der Lokführer

#3 von MGT6D 631 , 15.11.2007 01:36

Hallo,

ich finde auf der einen Seite den Streik gerechtfertigt, da die Lokführer ja nur ihre Interessen vertreten, auf der anderen Seite , finde ich den Streik nicht gerechtfertigt, weil die Menschen, die tagtäglich auf die Bahn angewiesen sind, auf diese Verzichten und somit großen Ärger bekommen. Weil die Fahrgäste sind an den Problemen überhaupt nicht Schuld, aber sie werden bestraft, das is ungerecht.

Gruß

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RE: Streik der Lokführer

#4 von BikerB , 15.11.2007 08:33

Moin moin !

Also, ich finde den Streik auch o.k., weil ich auch, wie Cliff, "ein bisschen das Umfeld kenne". Zu dem Einwand von hackenstein, daß damit die Reisenden getroffen werden, die ja eigentlich nichts dafür können, sollte bedacht werden, daß das ja wohl in einem Dienstleistungsunternehmen nicht vermeidbar ist. An sonsten könnten ja auch Verkäuferinnen, Straßenbahnfahrer, Müllmänner, Radio- und Fernsehleute, Energieversorger usw. usw. niemals streiken.

Und zu dem Thema 30% mehr Lohn muß ich nochmal wiederholen, was in der Journalie, die ja leider nur auf Sensationsmeldungen aus ist, immer wieder verschwiegen wird. 31% mehr Lohn klingt natürlich toll. Die Geschichte ist aber die: die GdL hat natürlich gestaffelte Lohnerhöhungen gefordert. Dafür hat sie Beispielswerte vorgelegt. Die stärkste Steigerung traf die Berufseinsteiger. Die Beispielwerte hat der Vorsatnd der Deutschen Bahn AG in relative Werte umgerechnet und festgestellt: oi, das sind ja bis zu 31%. Und weil das so toll und maßlos klingt, hat der Vorstand diese Zahlen an die Presse weitergegeben und nur noch behauptet, die GdL fordert 31% mehr Lohn !

Wer kennt nicht den schönen Spruch: obwohl der Dorfteich im Durchschnitt nur 40 cm tief war, ist die Kuh ersoffen...

Und zu dem dämlichen Einwand, der jetzt immer mal wieder zu hören ist: "Es entsteht wirtschaftlicher Schaden..." - ja, aber genau das ist der Sinn eines Streiks ! Damit treffen die Streikenden die Arbeitgeber - wie denn sonst ?

Nochmal zu dem Thema Umfeld ein paar Stichworte:

- mit zwei der drei Gewerkschaften hat sich die Deutsche Bahn AG relativ schnell geeinigt,
- der Chef der größten Eisenbahngewerkschaft TransNet, Herr Hansen, ist gleichzeitig stellvertretender Aufsichtsratvorsitzender der Deutschen Bahn AG,
- der Vorstand der Bahn AG will das Unternehmen unbedingt an die Börse bringen,
- diese Entscheidung muß im Aufsichtsrat bewilligt werden... usw. usw.

 
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RE: Streik der Lokführer

#5 von Michael , 15.11.2007 10:02

Zitat von BikerB
Und zu dem Thema 30% mehr Lohn muß ich nochmal wiederholen, was in der Journalie, die ja leider nur auf Sensationsmeldungen aus ist, immer wieder verschwiegen wird. 31% mehr Lohn klingt natürlich toll. Die Geschichte ist aber die: die GdL hat natürlich gestaffelte Lohnerhöhungen gefordert. Dafür hat sie Beispielswerte vorgelegt. Die stärkste Steigerung traf die Berufseinsteiger. Die Beispielwerte hat der Vorsatnd der Deutschen Bahn AG in relative Werte umgerechnet und festgestellt: oi, das sind ja bis zu 31%. Und weil das so toll und maßlos klingt, hat der Vorstand diese Zahlen an die Presse weitergegeben und nur noch behauptet, die GdL fordert 31% mehr Lohn !


Offenbar hat nicht nur die "Journalie" ein Interesse an "Sensationsmeldungen". Auch mancher Streikbefürworter scheint ein Interesse daran zu haben, gewisse Fakten unter den Tisch fallen zu lassen.

In den Anzeigen der DB war von Lohnerhöhungen bis zu 31 Prozent die Rede, was nach deinen Schilderungen ja auch vollkommen korrekt ist.

Ich kenne familiär bedingt das Umfeld übrigens auch ein bißchen genauer und finde die Forderungen der GdL gerade deswegen überzogen. In einem Unternehmen wie der Bahn muß ein Zahnrad ins andere greifen, da ist eine Berufsgruppe nicht wichtiger als eine andere.

Dazu kommt, daß die GdL sich die letzten Jahre aus den Tarifverhandlungen immer fein herausgehalten hat, die von den anderen Bahngewerkschaften ausgehandelten Lohnerhöhungen aber mitgenommen hat. Jetzt plötzlich muß sich nochmal jemand profilieren, bevor er in Rente geht...

Man sollte sich auch darüber im klaren sein, daß die meisten gewerkschaftlich organisierten Lokführer nicht in der GdL, sondern in einer der anderen Gewerkschaften Mitglied sind. Wahrscheinlich wollte die GdL deswegen das Zugbegleitpersonal für sich beanspruchen, da sie sonst nicht genug Schwungmasse hat.

Soweit ich weiß, hat die GdL auch Mitglieder, die in privaten Bahnunternehmen beschäftigt sind. Für diese soll der "eigenständige" Tarifvertrag dann aber nicht gelten, sondern nur für die direkt bei der DB beschäftigten Lokführer!

Mit diesen Hintergrundkenntnissen fällt es mir schwer, den Streik der Lokführer zu befürworten.

Nachtrag:

Zitat
- der Vorstand der Bahn AG will das Unternehmen unbedingt an die Börse bringen


Das ist so nicht ganz richtig. Für den Börsengang gibt es einen Auftrag vom Gesetzgeber. Man kann dem Bahnvorstand ja wohl schlechterdings vorwerfen, daß er sich daran hält.

Ich persönlich bin kein Befürworter des Börsengangs der Bahn. Aber auch diese falsche Aussage, die ich oben zitiert habe, ist mal wieder typisch für die öffentliche Meinung: Der Bahnvorstand ist schlecht, steckt alles nur in die eigene Tasche, aber Streiken ist super (solange man nicht selber betroffen ist)!

Michael  
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RE: Streik der Lokführer

#6 von Halle-Süd , 15.11.2007 10:56

Also meine Streikbefürwortung löst sich langsam in Luft auf. Ich hab echt bald kein Verständnis mehr dafür. Wer ein Auto hat und fast nie Bahn fährt, für den mögen die Streiks ja in Ordnung gehen, weil sie nicht betroffen sind. Aber nun schwelt der Streik ja schon seit Monaten, ohne dass sich irgendeine Position deutlich verändert hätte.
Ich aber habe nun mal kein Auto und bin auf Stadtverkehr und Bahn angewiesen. Und wenn ich mir da so die "Notfahrpläne" ansehe, dann ist das totaler Murks. Das können sie sich sparen. Kein Mensch setzt sich für eine Strecke von 100 km 4 Stunden in den Bus. Außerdem kommt man so auch bestimmt nicht mehr pünktlich zu Arbeit und Terminen.
Also wer keine Ausweichmöglichkeit hat, wird doppelt bestraft, für eine Situation, die er nicht zu verantworten hat.
Ich habe wenigstens noch das Glück, das auf meiner Hausstrecke in den Harz noch Veolia fährt. Ansonsten fallen alle REs nach Hannover aus (ohne irgendeinen Ersatz). Über den Füllungsgrad in den HEX Zügen muss ich glaube ich kein Wort verlieren - Reisekomfort ist was anderes.
Der Osten ist außerdem immer unverhältnismäßig betroffen (nur 10-15 % der Züge), während im Westen und Südwesten fast alles fährt (da fallen lediglich die HVZ-Verdichter weg).
Also kurz und gut: Ich hab die Nase voll von profilierungsgeilen "Machthabern" sowohl auf der DB als auch auf der GdL - Seite. Denn den Schaden darf auf Dauer nicht der Fahrgast tragen.
Da bin ich mir als bahn.comfort-Kunde mit über 3000 Punkten doch zu schade.
So, genug gemeckert. Ihr wolltet ja die ehrliche Meinung hören.
Jetzt könnt ihr mich mit Gegenargumenten überhäufen.

Halle-Süd

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RE: Streik der Lokführer

#7 von trabbi , 15.11.2007 12:03

Also ich bin ja Koch von Beruf und habe mich bei der Bahn als lokführer beworben(Noch bevor das hier Eskaliert ist), weil ich da im Einstiegsgehalt schon so viel habe wie ein Küchenchef heute als einstieg bekommt. Wenn man mir dann zu erzählen versucht, sei es die GDL oder Lokführer sie leben am untersten Einkommens Niveau. ist das völliger Quatsch. Es gibt so viele Berufe die wenig verdienen und genaus wenn nicht sogar mehr ackern und bei weiten nicht so viel geld in der Tasche haben!
Ich habe genug Freunde die sind lokführer,Tramfahrer,Busfahrer.. Drum halte ich das hier alles für verzogen und gelogen. Die GDL soll ihren Arsch an den Tisch schwingen..Das Angebot Annehmen und zu ihren Gunsten noch ein Bisl verändern. Dann Punkt.
(Ein Lokführer mit 10 Jahren berufserfahrung oder mehr, kommt mit zuschlägen Teilweise auf 3700,- Brutto. wer hat das schon!) Einstiegsgehalt liegt bei 31.000 bis 33.000 Brutto ein Jungkoch hat 19.000 Brutto, Demi Chef 21.000 Brutto. Floristen haben teilweise nur 11.000 Brutto.(die liste ließe sich noch endlos fortsetzen..)
Denkt mal drüber

 
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RE: Streik der Lokführer

#8 von crazy1 ( gelöscht ) , 18.11.2007 12:46

Zum Thema Streik:
Das Angebot der DB AG 10 mehr Gehalt und 2000€ Einmalzahlung ist ein WITZ. Das wäre eine reale Lohnerhöhung von 4,5%. Die fehlenden 5,5% kommen daher zustande, dass dann 2 Stunden länger gearbeitet werden darf. Und ich habe bereits eine 41-Stunden-Woche und auf eine 43-Stunden-Woche habe ich absolut keine Lust. Die Lokführer hatten mal eine 39-Stunden-Woche.
Die 2000€ Einmalzahlung setzen sich aus 1400€ Überstundenvergütung zusammen für bereits geleistete Arbeit. Das ist mehr als eine bodenlose Frechheit. Die restlichen 600€ sind dann die eigentliche Einmalzahlung. Findet ihr das Angebot nun immer noch gerecht? Ich nicht.
Desweiteren kann man glaub ich einen Koch und einen Lokführer oder besser noch eine Floristin und einen Lokführer wohl kaum vergleichen. Wechseldienst ist schon etwas anstrengender als von 8.18 uhr in einem Geschäft zu stehen und Blumen zu verkaufen. Das soll jetzt aber um Gottes willen nicht abwerten klingen. Nur ich kann von beider Seite aus Erfahrung sprechen.
Und wenn denen ihr Gehalt zu niedrig ist, dann sollen sie nicht meckern, sondern auch etwas dafür tun, dass es besser wird.
Wenn jemand möchte kann er gerne mal eine Woche mit mir tauschen. Es ist schon etwas anderes. Das heisst nicht, dass ich den Job nicht gerne mache, aber eine bessere Bezahlung wäre schon wichtig.

Das die GDL nur Lokführer der DB auffordert zu streiken und nicht die, von Privatbahnen ist ja wohl klar. Das braucht man eigentlich nicht zu monieren.
Habt ihr gewusst, dass sich der Bahnvorstand Gehaltserhöhungen von 60% genehmigt hat? Und der Bahnaufsichtsrat sogar von 288%? Findet ihr das etwa gerechtfertigt? Ich nicht. Und deshalb stehe ich hinter dem Streik und streike auch mit!!!

crazy1

RE: Streik der Lokführer

#9 von firechefman01 , 18.11.2007 17:21

Hier sehe ich eine völlige Übereinstimmung mit der Meinung von crazy1.
Das sich der GdL-Vorsitzende Schell mit diesem Streik nur profilieren will, dass ist in meinen Augen auch eine üble Nachrede. Nein, er setzt sich wirklich mit genauen Zielen für seine Mitglieder ein.
Ich war damals in der GDBA, da ja die GED (Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschland, heute Transnet) aus den Reihen der ehem. FDGB-Mitglieder sich rekrutierte. Das hatte damals nicht in mein politisches Bild gepasst. Die GDBA hat damals auch einen eigenen Tarifabschluss gegen die GED gefordert, damals noch gemeinsam mit der GdL, und bekommen. Aber der Herr Hansen hat ja nun mitlerweile die Führung der GDBA auf seine Seite gezogen, an Herrn Schell beist er sich die Zähne aus.
Eine Frechheit aus meiner Sicht finde ich auch, dass HErr Mehdorn mit allen juristischen Mittel gegen den Streik vorging und -geht, jetzt sogar die GdL auf 5 Milliarden € verklagen will. Mal ehlich, hat der Mann ein Rad ab? In unserem Grundgestz ist das Streikrecht verbrieft.
Leider (oder vielleicht auch gut so) herrschen bei uns in Deutschland keine Verhältnisse wie beispielsweise in Frankreich, da wird eben zu einem Generalstreik aufgerufen und alle machen mit.
denkt bitte daran, das ist ein Forum, hier kann jeder seine Meinung sagen; daher bitte nicht "zerfleischen".
In diesem Sinne.
Kam. Grüße
Cliff

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RE: Streik der Lokführer

#10 von Matthias Pietschmann , 18.11.2007 18:31

Man sollte dazu auch noch wissen, die übrigen Mitarbeiter bei der DB
haben eine 40 Stunden Woche. Wie Crazy schon richtig gesagt hat,
wären es bei den Lokführern dann 43 Stunden. Wo bitte ist da
noch die Gleichberechtigung aller Mitarbeiter ?

Was von den 1400 € Überstundenvergütung (ca. 100 Std.) anschließend
noch Netto übrig bleibt kann sich wohl jeder selbst ausrechnen.
Damit wären preisgünstig viele Überstunden abgebaut.
Und was macht der Mitarbeiter der wenig oder keine Überstunden hat ?
Richtig, der bekommt nur die 600 € die bereits ausgehandelt wurden.
Wo bitte ist dort eine Verbesserung des Angebotes ?

Viele wissen auch nicht, dass verbeamtete Lokführer im Durchschnitt
500-600 € mehr im Monat verdienen. Dann gibt es noch Tf mit einer
PZÜ (persönliche Zulage) diese wurde eingeführt nachdem Lokführer
nicht mehr verbeamtet wurden sozusagen als Ausgleichszahlung.
Und dann wären da eben noch die Tarifkräfte. Wo bitte werden also
hier alle gleich bezahlt ? Es kann doch nicht sein, dass von drei Lokführern
jeder unterschiedlich bezahlt wird.

@trabbi : Also 3700,- brutto erreichst du auch mit Zulagen nicht.
Nach 4 Tätigkeitsjahren ist die Endstufe erreicht.

Gruß
Matthias

P.S. Zu Gast bei Anne Will sind heute Schell, Suckale, Hansen und
Biedenkopf, wird sicher eine interessante Runde.

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RE: Streik der Lokführer

#11 von Katrin , 18.11.2007 19:58

[quote="crazy1"]Zum Thema Streik:
Desweiteren kann man glaub ich einen Koch und einen Lokführer oder besser noch eine Floristin und einen Lokführer wohl kaum vergleichen. Wechseldienst ist schon etwas anstrengender als von 8.18 uhr in einem Geschäft zu stehen und Blumen zu verkaufen. Das soll jetzt aber um Gottes willen nicht abwerten klingen.
quote]

Nicht nur der Schichtdienst ist anstrengender,ein ganz wichtiger Punkt wurde hier noch nicht erwähnt: DIE VERANTWORTUNG
Ein Lokführer ( auch Bus-und Straßenbahnfahrer) hat eine große Verantwortung für die Fahrgäste und das Millionenteure Fahrzeug.
Er muß ständig konzentriert sein und sollte er mal einen moment unkonzentriert sein,könnte das schon einen Unfall mit bösen Folgen haben.So ein Beruf muß einfach besser bezahlt werden.
Und deshalb bin ich für den Streik.

Gruß,katrin

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RE: Streik der Lokführer

#12 von BikerB , 18.11.2007 21:00

Moin moin !

Zitat von Michael
Soweit ich weiß, hat die GdL auch Mitglieder, die in privaten Bahnunternehmen beschäftigt sind. Für diese soll der "eigenständige" Tarifvertrag dann aber nicht gelten, sondern nur für die direkt bei der DB beschäftigten Lokführer!



Jaha, und dazu gab es am Freitag abend bei mdr-info einen sehr interessanten Bericht. Da wurde der Geschäftsführer eines privaten Eisenbahn-VU am Bodensee interwievt. Eine der Fragen war: "Was wäre denn, wenn die GDL ihre Forderungen auch bei ihnen durchsetzen wollte ?"
Antwort: "Das wäre interessant, dann müsste ich meine Lokführer im Gehalt alle runter stufen und ihnen weniger bezahlen, als jetzt..."

Soviel zum Gespenst der bösen Privatbahnen.

Zitat von BikerB
- der Vorstand der Bahn AG will das Unternehmen unbedingt an die Börse bringen


Zitat von Michael

Das ist so nicht ganz richtig. Für den Börsengang gibt es einen Auftrag vom Gesetzgeber. Man kann dem Bahnvorstand ja wohl schlechterdings vorwerfen, daß er sich daran hält.



Nun mal ganz langsam - zu Fragen Gesellschaftsrecht und so. Klar, der Börsengang war auch eine Idee der Bundesregierung. Aber - sie wird vom Vorstandsvorsitzenden mit glühendem Eifer verfolgt. Wäre auch etwas eigenartig, wenn der oberste Chef das nicht wollte. Nach dem Motto - wenn´s nicht klappt - na, ich, H. Mehdorn, wollte das ja nie so recht. Das wäre schon ziemlich schizophren. Also, man kann als Leiter eines wichtigen Unternehmens die Verantwortung nicht einfach auf die Eigner abschieben.

Übrigens: heute, um 3/4 10, sitzen sich in der ARD Herr Schell und Frau Suckale gegenüber. Wird bestimmt ganz lehrreich. Dabei auch noch: Herr Hansen, Hr. Biedenkopf u.a. Kann ich jedem nur empfehlen.

 
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RE: Streik der Lokführer

#13 von Sascha Claus , 18.11.2007 22:51

Tagchen,

Zitat von Matthias Pietschmann
[…] Wo bitte ist da
noch die Gleichberechtigung aller Mitarbeiter ?

[…] Es kann doch nicht sein, dass von drei Lokführern
jeder unterschiedlich bezahlt wird.


ihr habt noch die vielen DB-Tochterunternehmen vergessen, in denen gerüchteweise noch niedrigere Löhne gezahlt werden, gerüchteweise auf jeden Fall andere Tarifverträge gelten. Damit wird doch in zahlreichen Unternehmen die Tarifeinheit aufgelöst, darum hat Herr Mehdorn in seinem kindischen Gemüt auch die Abschaffung der Tarifautonomie von Frau Merkel gefordert, wo Herr Schell nur nach Einschaltung und Vermittlung gerufen hat.

 
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RE: Streik der Lokführer

#14 von Locator , 19.11.2007 01:33

Hallo,
ich bin gegen den Streik.

Warum?
Gnz einfach: Was die Lokführer da für ein Chaos angerichtet haben ist nach meiner Ansicht absolut nicht vertrebar. Einmal der wirtschaftliche Schaden, wofür die Wirtschaft selber unschuldig ist und dann das Chaos im Güter- und Personenverkehr.
Die Lokführer sollen sich mit dem zufrieden geben, was sie an Lohn bekommen und warten bis mal eine reelle Lohnerhöhung ihnen zugesprochen wird und nicht anders.
Lohnforderungen von 31% sind völlig überzogen.

Soweit meine Meinung zu dem Lokführerstreik.

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RE: Streik der Lokführer

#15 von Michael , 19.11.2007 10:39

Zitat von crazy1
Das die GDL nur Lokführer der DB auffordert zu streiken und nicht die, von Privatbahnen ist ja wohl klar. Das braucht man eigentlich nicht zu monieren.


Das verstehe ich nicht. Ein bei einer Privatbahn beschäftogter Lokführer ist Mitglied der GdL und wird von seiner Gewerkschaft nicht im gleichen Maße vertreten wie ein bei der DB beschäftigter Lokführer --- und daran soll nichts zu monieren sein?!

Zitat von firechefman01
Eine Frechheit aus meiner Sicht finde ich auch, dass HErr Mehdorn mit allen juristischen Mittel gegen den Streik vorging und -geht, jetzt sogar die GdL auf 5 Milliarden € verklagen will. Mal ehlich, hat der Mann ein Rad ab? In unserem Grundgestz ist das Streikrecht verbrieft.


Ersten geht es da um 5 Millionen Euro, nicht Milliarden, da liegt ein Faktor 1000 dazwischen. Zweitens läuft die Klage nur deswegen, weil die GdL bereits zu einem Zeitpunkt zu Streiks aufgerufen hatte, zu dem der Tarifvertrag noch nicht vollständig gekündigt war (seitens der GdL). Deswegen bestand noch Friedenspflicht. Es gibt ein Streikrecht, aber es gelten nunmal bestimmte Spielregeln, an die sich die Akteure halten müssen.

Zitat von Katrin
Ein Lokführer ( auch Bus-und Straßenbahnfahrer) hat eine große Verantwortung für die Fahrgäste und das Millionenteure Fahrzeug.
Er muß ständig konzentriert sein und sollte er mal einen moment unkonzentriert sein,könnte das schon einen Unfall mit bösen Folgen haben.So ein Beruf muß einfach besser bezahlt werden.

Im Gegensatz zum Bus- oder Straßenbahnfahrer kann sich der Lokführer darauf verlassen, daß im Falle des Falles automatisch eine Notbremsung eingeleitet wird. Ein Lokführer kann immer auch nur dort entlang fahren, wo die Gleise liegen und entsprechend der Weichenstellung. Wahrscheinlicher ist es da schon, daß etwas Schlimmes passiert, wenn jemand im Stellwerk Mist baut...

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