Eisenbahn » IC-Ersatzzug

Ich stand heute 09:35 am Bahnsteig in Oldenburg (Oldb), um in den IC nach Halle einzusteigen. Als der Zug dann kam, musste ich 2-mal hinsehen, denn es fuhr eine mit E10 (110 200) bespannte ehemalige IR-Garnitur ein.

Die Freude bei den Fahrgästen war entsprechend groß, zumal die Sitzplatzreservierungen der IC-Großraumwagen in diesen Fahrzeugen nicht zu verwirklichen sind und der Speisewagen fehlte.

Erstaunlicherweise hat der Zug die planmäßige Fahrzeit bis Hannover einhalten können, obwohl die Regelzüge dort auf langen Teilstrecken mit 160 km/h, teilweise sogar mit 200 km/h unterwegs sind.

Bevor ich mir die Frage zu Ende stellen konnte, wie das Wenden in Magdeburg funktioniert (die E10 hing vor dem Steuerwagen), wurde bekanntgegeben, dass in Hannover ein "richtiger" IC bereitsteht, in den dann umgestiegen wurde.

Aufgefallen ist mir, dass einige IC's mit Ersatzgarnituren unterwegs waren. In Hannover war z.B. ein IC Berlin-Shipol aus 120 und mehreren Liegewagen von DB-Autozug (rot-weiß, ziemlich vergammelt) zu sehen.

Vielleicht hat das ja alles mit der Aschewolke oder dem seine Türen verlierenden ICE 3 zu tun.

Für die Reisenden ärgerlich, bringen solche Ausnahmen doch wieder etwas Abwechslung in den tristen Bahnalltag.

Christoph

Zitat von Christoph Sawatzki

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Erstaunlicherweise hat der Zug die planmäßige Fahrzeit bis Hannover einhalten können, obwohl die Regelzüge dort auf langen Teilstrecken mit 160 km/h, teilweise sogar mit 200 km/h unterwegs sind.
Christoph

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Also. Die Fahrplantrassen haben in der Regel noch ein paar Zeitreserven. Dies ist zum einen der 3-prozentige Regelfahrzeitzuschlag gegenüber der theoretischen Fahreit und ansonsten gibt es für den landesweiten SPNV und den bundesweiten SPFV für viele Strecken(-abschnitte) noch einen Bauzuschlag in Form eines Absolutwertes.

(Noch witziger wird es allerdings, wenn der FV zur Harmonisierung mit dem GV noch mehr Fahrzeitpuffer bekommt -> siehe u.a. Nürnberg-Passau)

Auf der IC Linie Leipzig-Oldenburg in Oldenburg über Halle und Hannover waren die Züge lange Zeit mit der Baureihe 112 bespannt und vier mal erlebte ich die Baureihe 143 auf der Strecke mit fast ohne Verspätung. Beim umspannen in Magdeburg ohne Steuerwageneinsatz kann man nach meinen Erfahrungen in der Praxis 3 bis 6 Minuten Fahrzeitverlängerung rechnen.

Die Strecke ist fast ausschließlich mit V max 160 km/h befahrbar, viele Streckenabschnitte sind nur mit 120, 130 und 140 km/h befahrbar, da machen 120 km/h nicht wirklich etwas aus.

Bezüglich der Streckenhöchstgeschwindigkeit widersprichst du dir selbst ein bischen.

In einem Satz erwähnst du die fast ausschließlich 160 km/h und im zweiten Satz schreibst Du, dass die 160 km/h eigentlich fast nirgendwo erreicht werden können und deshalb 120 km/h reichen.

Jede Strecke hat genau eine Höchstgeschwindigkeit, welche mit vmax bezeichnet wird. In seltenen Fällen ist eine Strecke auch in zwei Teile mit zwei unterschiedlichen Höchstgeschwindigkeiten unterteilt. Eine weitere Unterteilung findet auch noch über die Spalten 2a und 2b des VzG (Verzeichnis der zulässigen Geschwindigkeit) statt. Jede andere darunterliegende Geschwindigkeit resultiert aus irgendeiner Restriktion und nennt sich nicht vmax. Die natürlichste aller Restriktion ist die Fahrt in einem Bogen mit kleineren oder größeren Radien. Eine weitere wäre die fehlende Überhöhung in einem Bogen. Und dann gibts natürlich noch so unschöne Dinge wie Mängel im Ober- oder Unterbau und Weichenmängel.

Natürlich gibt es noch eine fahrzeugseitige Höchstgeschwindigkeit. Diese werde ich allerdings an dieser Stelle nicht genauer erklären.