Eisenbahn » Bf. Ammendorf

Oder auch Haltepunkt.
War heute mittag mal in Ammendorf, die Baustelle besichtigen.
Daraus ergeben sich ein paar Fragen (siehe auch das Handyfoto):
Die Bahnsteiggleise sind ja schon angeschlossen. Kommen die Gleise für den Schnellverkehr dazwischen (was noch weitere Bauwerke hieße)? Bindet die Schnellfahrtrasse erst südlich Ammendorfs (über welche Umwege) ein?
Das Foto ist in Richtung Südosten aufgenommen.
FTB

Hallo, FTB
wie ich aus "gut unterrichteten Kreisen" weis, kommt zwischen diese Nahverkehrsgleise noch die Trasse für den Schnellverkehr; leicht überhöht über der jetzigen Lage der Nahgleise. Dazu wird in naher Zukunft noch ein Brückenbauwerk über die Regenburger Str. gebaut (mittig). Die direkte Anbindung an die eigendliche Schnellfahrstrecke Berlin-Leipzig/Halle- Nürnberg erfolgt dann in der Elsteraue. Dort wird auch schon fleißig gebuddelt. Ich schätze mal, dass wird auch so ein Objekt werden wie der Kreuzungsbahnhof Gröbers.
Kam. Grüße
Cliff

Schaut hier:http://www.db.de/site/shared/de/...enkarte.pdf

Die Gleise für den ICE und die weiteren Züge, welche nicht in Ammendorf halten, entstehen ungefähr 5 Meter höher zwischen den jetzt angeschlossenen Gleisen. Diese dienen ausschließlich dem Regionalverkehr. Der Bahnhof wurde aber auch jetzt schon sehr hoch angelegt, um die Durchfahrtshöhe für LKW's zu gewährleisten, was vorher nicht möglich war. Die Treppen sind sehr steil und für Gehbehinderte gibt es schlechte Möglichkeiten den Bahnsteig zu erreichen.
In naher Zeit wird noch die Schallschutzwand aufgebaut- kann man nur wieder warten, bis diese vollkommen von Schmierereien verschandelt ist.

Zitat von Olsan

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Die Treppen sind sehr steil und für Gehbehinderte gibt es schlechte Möglichkeiten den Bahnsteig zu erreichen.

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Das war mir gestern auch aufgefallen. Gab es keine Möglichkeit, die Treppen mit einer geringeren Steigung anzulegen?
Sicher wird noch in der nächsten Zeit ein Lift gebaut?
FTB

Bei Betrachtung des DB-Streckenverlaufs des ICE ist mir aufgefallen, dass es an meheren Stellen ein "Übf" gibt, so auch vor der Saale-Elster-Talbrücke von Richtung Erfurt kommend. Könnte es sein, dass dort die nach Halle einbiegenden ICE-Züge dann halten müssen, wenn die Gegenstrecke von Leipzig kommend nicht zum Kreuzen des Gegengleises frei gegeben worden ist, weil es ja auf der Talbrücke keine kreuzungsfreie Streckenführung geben wird????

Doch, die Einbindung Richtung Halle wird kreuzungsfrei sein.
Siehe auch hier: http://www.kuk.de/content/pro/1995-1602/1995-1602-d.pdf

Solche Übf werden v.a. nachts gebraucht, damit schnellere Güterzüge (wie z. B. der Pic) langsamere überholen können.

Taigabulle,
vielen Dank für den Link. Habe bei der bauausführenden Firma noch weitere Infos zur Verlegung und der Streckenentwässerung im Trinkwasserbereich des WW Beesen gefunden.
Noch keine Infos habe ich über das erwähnte "Überwerfungsbauwerk" zur Einfädelung in der Bahnhof Ammendorf gefunden.

Mal ne Frage: Wurde in Ammendorf auch eine Zielanzeige instaliiert, also wie aufm Hbf, wann der nächste Zug fährt usw

Zitat von Chris24

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Mal ne Frage: Wurde in Ammendorf auch eine Zielanzeige instaliiert, also wie aufm Hbf, wann der nächste Zug fährt usw

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Ich denke, das auf einem Bahnsteig wo pro Stunde ein Zug (in HVZ 2 Züge) und Richtung fährt keine dynamische Anzeige nötig ist. Dafür reichen auch die Aushangfahrpläne.

Moins! Meine Frage hat zwar nix direkt mit dem Bf.Ammendorf zu tun, passt aber dennoch ganz gut hier rein.

Als ich letztes hinten beim ehm. Bombardier (richtig geschrieben?) Werk vorbeigefahren bin, ist mir aufgefallen das linker Hand ja sämtliche Gleiseanlagen der DB erneuert werden.

Scheinbar bleibt der Gleisanschluss ans Werk ja bestehen. Ist in Zukunft geplant diesen weiterhin zu nutzen bzw. wird dieser im Moment eigentlich genutzt?

Des weiteren gibt es ja auf der Straße noch zwei weitere Gleißanschlüsse. Dies wäre ein zweiter gekappter ins Waggonbaugelände, der in eine große Halle führt. Wozu wurde dieser genutzt bzw. bis wann?

Ein weiterer Abzweig kommt dann wenig später, der kurz neben der Straße in ein Tor mündet. Da würde mich mal interessiern was dort mal stand bzw. wofür man dort diesen nutze.

Danke im Vorraus.

rider

Die Gleise gehören zum gesamten neuen Streckennetzanschluss im Süden von Halle. Das Gleis, welches zu Bombadier führt ist zur Zeit nicht in Benutzung. Jedoch kann es ja in absehbarer Zeit sein, dass dort wieder Züge montiert werden. Außerdem erweist es sich immer als vorteilhaft einen bestehenden Gleisanschluss beizubehalten, vllt. braucht ein späteres Unternehmen diesen mal, weil LKW zu teuer ist oder zu umständlich. Das zweite Gleis führte ebenfalls früher in das Gelände vom Waggonbau, endet heute jedoch auf dem Gelände der HORN Gruppe.
Das letzte dritte Gleis führt hinter dem Tor durch ein Gelände, quert dann die Camillo- Irmscher- Straße, da wo die Großküche ist, und führt weiter in den entstehenden Industriepark Ammendorf, die Gleise liegen da jetzt noch, es sind auch noch die alten Entladestellen von den Lagerhallen zu sehen. Das Gleis führte bis dahin, wo jetzt Papenburg ist. In diesen Gebiet war ein sehr verzweigtes Streckennetz vorhanden- wie gesagt, manche Gleise und Weichen sind noch zu sehen.

Ich möchte "Olsan" noch ergänzen.
Das nördlichste Gleis war früher das RB-Anschlußgleis für das ehemalige "Elektrochemische Werk Ammendorf", welches sich beiderseits der heutigen "Chemiestraße" erstreckte. Der Straßenname erinnert noch an die Chemie und die Straße war früher die Werksstraße des Chemie betriebes. In diesem Betrieb, der sich ORGACID nannte wurde im 2.Weltkrieg bis 1942 auch das Kampfstoffatmungsgift" Lost" hergestellt und in unterirdischen Bunkern, die 1945 gesprengt wurden , gelagert.
Von den Nazis wurde bis 1942 in Halle-Ammendorf S-Lost produziert, allerdings kam es im Zweiten Weltkrieg nicht zum Einsatz. Neben einem Werk in der Lüneburger Heide war die Ammendorfer Firma „ORGACID“ der größte Giftgashersteller in Deutschland.
Unter dem ehemaligen Firmengelände an der heutigen Camillo-Irmscher-Straße liegen acht weit verzweigte (und grün geflieste) Zisternen, die auf Grund fehlender Baupläne nur schwer zu entgiften waren und nach der Wende hermetisch versiegelt worden sind. Noch im Jahr 1990 wurden 30 Tonnen Giftreste durch das Grundwasser an die Oberfläche gespült.

Der irakische Diktator Saddam Hussein setzte am 16. März 1988 während des Iran-Irak-Krieges Senfgas gegen die kurdische Stadt Halabdscha (70.000 Einwohner, ca. 260km Nord-Östlich von Baghdad) ein: ca. 5.000 Tote, 7.000 Verletzte - vor allem Frauen und Kinder.

Im hinteren Teil der Chemiestraße befand sich noch bis in den 80er Jahren das Industriekraftwerk mit dem bis 1974 höchsten Schornstein der Stadt Halle. Das IKW wurde mit Rohbraunkohle befeuert, welche über die Anschlußbahn entlang der Halde aus Richtung Osendorf angeliefert wurde.
Ich verweise auf den Streckenplan, den Thomas Häußler in den Thread "Tram in Kanena?" eingebracht hatte.

Ich hab mal in einem Fahrplan Anfang der 90er Jahre gelesen das es in Ammendorf am Bahnhof ein Fahrscheinverkauf gab. Weiß einer genaueres?

Zitat von Chris24

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Ich hab mal in einem Fahrplan Anfang der 90er Jahre gelesen das es in Ammendorf am Bahnhof ein Fahrscheinverkauf gab. Weiß einer genaueres?

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Das war damals in der "guten alten Zeit" durchaus üblich. Damals gab es ja in Ammendorf auch noch ein Empfangsgebäude, worin sich auch der Fahrkartenverkauf befunden hat.