25 Jahre ZT4D

#1 von FTB , 06.01.2008 11:12

Da hatte ich doch glatt in der Jubiläumsvorschau einen wichtigen Termin vergessen *schäm*
2008 wird der Zweirichtungs-Tatra 25 Jahre alt.
Die beiden ZT4D entstanden in der Hauptwerkstatt 1983 und 1984 aus den 1969 gelieferten ersten T4D.
Im September 1983 fuhr ZT4D 901 anläßlich der Bezirks-MMM Sonderfahrten zur Heide.

Im November 1983 wurde das Fahrzeug dann auch auf der ZMMM in Leipzig vorgestellt, von wo es mit Messegold zurück kam.
Beide ZT4D gibt es auch heute noch. Die 901 ist jetzt mit Nr. 900 im Bestand des Straßenbahnmuseums und die 902 fährt im Straßenbahnmuseum Crich auf "der Insel".
Fotos: Frank-Torsten Böger, September 1983

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RE: 25 Jahre ZT4D

#2 von BikerB , 06.01.2008 12:36

Yo, Halle und Dresden dürften die einzigen Betriebe gewesen sein, die sich aus ihren Tatras echte Zweirichter bastelten. Wobei - ich glaube, Dresden beschränkte sich auf die Beiwagen und machte aus den Tw nur unechte Zweirichter. Und Magdeburg baute einen großen Haufen unechte Zweirichter, wobei 1008 als letzter Überlebender sich in Hannoverbester Gesundheit erfreut...

 
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RE: 25 Jahre ZT4D

#3 von Locator , 06.01.2008 17:51

@FTB:
Lange Zeit fuhren ja die ZT4D ja in Merseburg auf der dortigen Linie 15, da es ja in Merseburg-Süd damals dort noch keine Wendeschleife gab und die Strecke an einem Gleisstummel (Prellbock) endete. Kurz zuvor befand sich da noch eine Ausweichstelle von der früheren Linie 33 nach Frankleben.
Einmal war ich da noch 1967 mit dieser Linie bis Frankleben gefahren. Die Trieb- und auch Beiwagen waren damals schon in einem sehr schlechten Zustand, ich glaube, die hatten sogar zum Teil Längssitze. Also man saß mit dem Rücken zum Fenster.
Auch auf der Linie 34 waren die, wenn ich mich recht erinnere, im Einsatz gewesen.

Hat da einer hierzu vielleicht noch nähere Infos zu diesen Trieb- und Beiwagen?

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RE: 25 Jahre ZT4D

#4 von sandmann4u , 27.04.2008 14:04

Die T4D-Z sind ja zwei wirklich schöne Fahrzeuge.
Aber wie sahen sie eigentlich zwischen Anfang der 90-er und der Restaurierung/Übergabe nach Crich aus?
Wie viele Stromabnehmer/Typ?
Welche Farbe?

Zitat
Wobei - ich glaube, Dresden beschränkte sich auf die Beiwagen und machte aus den Tw nur unechte Zweirichter.


In Dresden gab es echte Zweirichter sowie die Fahrzeuge im Heck an HEck Betrieb.

http://drehscheibe-online.ist-im-web...6;php?5,3755691

Siehe hier!

Was ich bis vor kurzem nich wusste - auch Leipzig hatte einen B4D für den Zweirichtungsbetrieb, aber keine TW, also auch nur als Heck an Heck Großzug.

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RE: 25 Jahre ZT4D

#5 von DerH6er , 27.04.2008 19:31

Ich kann mich errinnern, den ZT4D in Merseburg mit zwei angelegten Einholmstromabnehmern gesehen zu haben. Und in Dresden (wo heute Museumsöffnungstag im Strab-Museum war und ich endlich mal im "Großen Hecht" mitfahren konnte - das nur nebenbei) gab es wirklich Wendegroßzüge, wo alle drei (Tw-Bw-Tw) Türen auf beiden Seiten hatten - dabei auf der in Hauptfahrtrichtung linken nur zwei, Einsatzgebiet war die Baulinie 42 Ring Gorbitz, der bis zur Fertigstellung der heutigen Hst Btf Gorbitz verkehrte. Aber nach meinem Kenntnisstand hatte Halle die einzigen richtigen Zwei-Richtungs-T4 - also mit zwei Führerständen und Türen auf beiden Seiten. So komfortabel Niederflur ist - schade, dass diesen Sonderkonstruktionen der Verkehrsbetriebe wendebedingt kein langes Planeinsatzleben vergönnt war.

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RE: 25 Jahre ZT4D

#6 von SaaleBulls83 , 27.04.2008 20:19

Dresden hatte keine echten Zweirichter, sondern nur unechte!!! Ein echter zweirichter weißt 2 Führerstände auf, unechte hingegen nur 1 Führerstand. Auch halle hatte unechte Zweirichter die entweder Heck an Heck oder als Wendegroßzug eingesetzt wurden. Aber ich glaube die Heck an Heck variante wurde in vielen Städten mit den Tatras angewandt, bei Großbaustellen oder so.

 
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RE: 25 Jahre ZT4D

#7 von DerH6er , 27.04.2008 21:26

Klar wendete (fast) jeder Tatra-Betrieb Heck-Traktionen an. Auch beim KT4D sind mir derartige Trakte aus Erfurt und Gotha bekannt.
Ich glaube, Hecktraktion und Umbauten zu Zweirichtern waren Folgen der zu DDR-Zeiten notwendigen Improvisation. - Und die war nicht schlecht.

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RE: 25 Jahre ZT4D

#8 von sandmann4u , 28.04.2008 17:13

Bei Heck an Heck gab es zwischen den einzelnen Städten Unterschiede.

Zitat von SaaleBulls83
Dresden hatte keine echten Zweirichter, sondern nur unechte!!!


Dresden besaß Triebwagen, die entweder nur für den Wendezug-Betrieb umgebaut wurden oder aber noch zusätzliche Türen für die zweite Seite spendiert bekamen. Also beides. Leipzig wandte das ganze nur auf (einen?) Beiwagen an, nach Dresdner Vorbild umgebaut für den Zweirichtungsbetrieb.
Hatte Halle auch solche Beiwagen?

Echte Zweirichter hätten, im Gegensatz zu Halle, in Dresden oder Leipzig auch keinen Sinn gemacht, gab ja keine Strecken, wo man die hätte einsetzen können. Bei den Strecken nach Freital oder Cossebaude weiß ich jetzt nicht, ob die Wendeschleifen hatten, aber die hatten dafür Probleme mit der Stromversorgung für die Tatras, also fuhren dort die Quietsche-Gothas.

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RE: 25 Jahre ZT4D

#9 von DerH6er , 28.04.2008 17:34

Korrektur zu Dresden:
Die Strecke nach FTL-Hains wurde 1974 stillgelegt, hatte ne Schleife in Hainsberg und wurde bis zuletzt mit Altbauwagen (MAN) befahren. In Cossebaude wurde bis zur Stillegung am 04.12.1990 umgesetzt und es kamen Gotha-Züge zum Einsatz. Laut Aussagen des damaligen Betriebsdirektors vor Studenten der HfV hätten auch die Stromversorgungsanlagen den Tatra-Betrieb nicht hergegeben. Insofern hätten ZT4D a la Halle in Elbflorenz schlechte Karten, weshalb nur Wendegroßzüge für Gorbitz gebaut wurden.

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RE: 25 Jahre ZT4D

#10 von Thomas Häusler , 28.04.2008 19:03

Zitat von sandmann4u
Hatte Halle auch solche Beiwagen?



In Halle gab es als unechte ZR-Fahrzeuge: 1030 und 1031 sowie den Beiwagen 150. Bei den Triebwagen wurde die Tür am Wagenende entfernt und gegenüber der hinteren sowie der mittleren Tür eine neue eingebaut. Der Beiwagen behielt seine 3 Türen auf der "normalen" Seite. Auf der linken Seite wurden an den Wagenenden je eine Tür eingebaut.
Alle Fahrzeuge hatten in "normale" Fahrtrichtung die ursprüngliche Türanordnung und für die Gegenrichtung 2 Türen. An den Triebwagen jeweils mittig und am Heck. Beim Beiwagen jeweils am Wagenende.

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RE: 25 Jahre ZT4D

#11 von G-e-o-r-g-V , 28.04.2008 20:02

Bei den TW wurde die Hecktür der Normalseite entfernt

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RE: 25 Jahre ZT4D

#12 von Thomas Häusler , 29.04.2008 00:02

Gut aufgepasst

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RE: 25 Jahre ZT4D

#13 von taquetz , 16.10.2008 19:16

Wo kann man nachlesen/wer weiß, welche beiden anderen Tatrawagen eigentlich für die jeweils 2. Fahrerseite von der 901(900) und 902 herhalten mußten?
Gehört habe ich mal das die eigentlichen bereits schon verschrottet werden sollten bevor man dann schließlich diese Teile für die ZT4D verwendete.

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RE: 25 Jahre ZT4D

#14 von FTB , 16.10.2008 20:37

Die Laminatteile für die zweiten Führerstände wurden aus CKD-Beständen geliefert und waren vom Typ T4SU!!! Ich war zu der Zeit Augenzeuge, wie die T4SU-Linienanzeigen denen des T4D angeglichen wurden.
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RE: 25 Jahre ZT4D

#15 von truestepper , 16.10.2008 21:10

Zitat von sandmann4u
Die T4D-Z sind ja zwei wirklich schöne Fahrzeuge.
Aber wie sahen sie eigentlich zwischen Anfang der 90-er und der Restaurierung/Übergabe nach Crich aus?
Wie viele Stromabnehmer/Typ?
Welche Farbe?



In den neunziger Jahren wurden sie in silbergrau/rot umlackiert. Bin mir aber nicht mehr sicher, ob dies bei beiden Fahrzeugen durchgeführt wurde oder nur bei einem.

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