Historisches » Tram in Kanena?

Hallo,
ich hatte mal gehört das in Kanena mal vor längerer Zeit mal Trams fuhren. Stimmt das? Wenn ja wo fuhren die Bahnen lang?

Also ich erkundige mich da mal bei meinem vater,weil der ist dort aufgewachsen, wobei ich mir das in Kanena nich so richtig vorstelln kann das da ma Strabas jefahrn sein solln. weil da sieht man ja och nüscht mehr von Gleisresten oder so

Moins! Also Kanena hat nie nen Tramanschluß gehabt. Von wo hätte da auch ein Anschluss erfolgen sollen? Alle vorhanden Trassen waren bzw. sind doch ziemlich weit entfernt dafür. Einzig die ehm. Trasse nach Reideburg wäre ja in der "nähe" gewesen. Aber da hat nix abgezweigt.
Mfg

Aber es gab eine ehemalige Grubenbahn aus dem ehemaligen Braunkohletagebau sprich heutigen Hufeisensee zur Brikettfabrik Bruckdorf (Heute HEP). Der ehemalige Durchstich durch die DB-Anlagen müßte heute noch zu sehen sein. Zumindest haben wir diese Untertunnelung in den 60er-Jahren zum Bau einer Ferndampfleitung vom HW-Bruckdorf in den Osten der Stadt Halle (Kanenaer Weg-Büschdorf-HW Freiimfelder Straße ) mit Abzweig zum heutigen HKW Dieselstraße benutzt.

Zitat von Hajo

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Aber es gab eine ehemalige Grubenbahn aus dem ehemaligen Braunkohletagebau sprich heutigen Hufeisensee zur Brikettfabrik Bruckdorf (Heute HEP). Der ehemalige Durchstich durch die DB-Anlagen müßte heute noch zu sehen sein. Zumindest haben wir diese Untertunnelung in den 60er-Jahren zum Bau einer Ferndampfleitung vom HW-Bruckdorf in den Osten der Stadt Halle (Kanenaer Weg-Büschdorf-HW Freiimfelder Straße ) mit Abzweig zum heutigen HKW Dieselstraße benutzt.

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War die Grubenbahn in Meterspur ausgeführt?

Dann müsste es Gleistrassen, die für den Abbau immer wieder 'verrückt' wurden, auch zwischen Dieselstraße und Osendorf sowie zwischen der Bahnlinie Ri. Leipzig und der Äusseren Leipziger Straße gegeben haben, von denen allerdings nichts mehr zu sehen sein dürfte.

Meines Wissens (aber wo habe ich das nur gelesen?) war der gesamte Bereich zwischen Hufeisensee und Osendorf/Döllnitz ein Tagebaugebiet, durch das allerdings die Leipziger Chausee führte.

Der Straßenname "Deutsche Grube" hinter dem Globus-EKZ deutet ebenfalls darauf hin wie auch die "Halde" nördlich von Osendorf.

Gab's da nicht irgendwo auch 'mal 'ne Brikettfabrik, in der "Sonne"-Briketts gepresst wurden? War das vielleicht auf dem Gelände des heutigen Kraftwerkes an der Dieselstraße?

Schaffner,
aus meinem Beitrag kannst Du entnehmen, dass es auf dem Gelände hinter dem HEP (Hallescher-Einkaufspark-Bruckdorf) bis Ende der 80er Jahre ein Heizwerk gab, welches früher die Brikettfabrik mit Dampf versorgt hat. Die Kohle für die Brikettierung kam zunachst von den umliegenden Tagebauen und zuletzt aus dem Tagebau Lochau. Da in Lochau sogenannte Salzkohle gefördert wurde, hatten die gepreßten Briketts den Nachteil einer sehr harten Schlacke. Die Briketts wurden überwiegend vom Kohlehandel an die halleschen Haushalte vertrieben. Als Überbleibsel steht heute noch das ehemalige Wiegehaus (Klinkerbau) zwischen HEP und Dehner zur Erinnerung. Über die dortige Autowaage bin ich selbst noch in den 70er-Jahren mit meinem Trabant gefahren, um ihn vollgepakt nicht vor der Urlaubsfahrt zu überladen.
Übrigens einen Kopfbahnhof für die Grubenzüge gab es westlich der Leipziger Chaussee im Einschnitt liegend. Die Züge wurden rückwärts unter die Leipziger Chaussee in das Brikettfabriksgelände rangiert.
Noch weitere Fragen???

Hallo Schaffner 53,
kurze Ergänzung:
Gib in http://www.google.de "Brikettfabrik Bruckdorf " ein und Du kannst sehr viel nachlesen.Besonders interessant ist, dass noch 1970 Dieselloks der Baureihe V22B mit Normalspur 1435 mm vom Lok-Bau Karl-Marx an den Kohlehandel Halle-Bruckdorf geliefert wurden.
Schaue auch in den "Standortpass 2005" Seite 43 rein oder in das Magazin für Werkbahnfreunde http://www.merte.de.

Mhh. Ich kann mich drann erinnern das ich früher mal auf der Halde in Döllnitz (neben der Deponie) mal Gleise hab liegen sehen. Da mein Opa auf der Grube gearbeitet hat war ich ab un zu mal als Kind dort.

Hatte die Grubenbahn einen anschluß an die Güterstrecke die noch heute da hinten lang läuft ?

mfg

Rider,
ja. Die Kohlenzüge aus dem Tagebau Lochau (Heute Deponie ) wurden in Döllnitz zusammengestellt und nach Süden am Tagebau Merseburg-Ost vorbei zum Bahnhof Zöschen oder Meuschau auf die Güterbahnstrecke geleitet .Nach der Auskohlung von Lochau hatte alleinig das Bunawerk die Genehmigung mit eigenem Fuhrpark die Asche aus den eigenen Kraftwerken bis zur Kippstelle im Tagebau zu fahren.
Es gab aber auch eine bahnseitige Verbindung von Döllnitz/Lochau über die jetzt noch vorhandene Strecke zum Bahnhof Ammendorf.
PS.:Übrigens die Grubengleise hatten ebenfalls die Normalspur und wurden im Tagebau auch "verrückt".Wegen der großen Steigung wurden entsprechend der Zugkraft der "Grubenloks" nur immer wenige Kohlewaggons aus der Grube gezogen und dann oben am Tagebau zu Ganzzügen zusammengestellt. Zuletzt und auch noch heute in Buna werden 40 t oot-Güterwaggons verwendet, die beim Kunden durch Offnen der Seitenklappen in Tiefbunker entladen werden.

Mhh. Danke für die Antwort Hajo. Also die vorhandene Güterstrecke führt doch von Bahnhof Ammendorf Döllnitz Burgliebenau Zöschen, richtig? Wo hatte die Grubenbahn ihren Anschluss an die Strecke? Hast da ne Ahnung?

Falls noch Relikte davon exsistieren würd ich mich nämlich mal demnächst auf den Weg dorthin machen und mal schauen was noch liegt.


mfg

Zitat von rider

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Mhh. Danke für die Antwort Hajo. Also die vorhandene Güterstrecke führt doch von Bahnhof Ammendorf Döllnitz Burgliebenau Zöschen, richtig? Wo hatte die Grubenbahn ihren Anschluss an die Strecke? Hast da ne Ahnung?

Falls noch Relikte davon exsistieren würd ich mich nämlich mal demnächst auf den Weg dorthin machen und mal schauen was noch liegt.


mfg

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Hallo,

Die Streckenführung stimmt. In/Bei Luppenau gab/gibt(?) es noch eine Verbindung in Richtung Leuna.

Der Abzweig der Grubenbahn war kurz vor der Brücke (von Halle kommend) über die Straße "Am Tagebau".

Kann die Karten mit den Gleisen in den nächsten Tagen ja mal für das Forum aufarbeiten.

http://www.halle.city-map.de...llnitz.html
Hallo hier ist der Link.
Auch im amtlichen Stadtplan von Halle ist das Abzweiggleis im Verlauf der Berlinerstraße in Döllnitz genau eingetragen.

.. und wenn Du auf dem Stadtplan von Meuschau klickst, dann findest Du bei dem Ort Tragarth südlich der B181 die Anbindestelle an die Strecke Merseburg/Böhlitz-Ehrenberg

Hallo!
Nun weiß ja wenigstens wo die Grubenbahn ihren Anschluss hatte. Danke. Ich bin sogar der Meinung das ich noch ne Stelle kenne, wo noch etliche Meter Gleis liegen in Döllnitz. Bin da mal vorn paar Jahren vorbeigelaufen. Werd das sobald ich Zeit hab, mal mit Fotos belegen.

Zur der Güterstrecke nach Zöschen:
Laut der Plan befindet sich ja in höhe Lössen noch ein Abzweig ins "Nichts". Ist/war da ne Fabrikanlage oder sowas? Sieht irgendwie sehr seltsam aus.
Wird der Abzweig nach Leuna nun noch genutzt ? Die Güterzüge die manchmal zu dieser Fabrik (was genau ist das eigentlich?) hinter Döllnitz fahren nutzen doch eigentlich nur die Verbindung DöllnitzZöschen, oder? Im übrigen hab ich vor ein paar Monaten immer mal Arbeitswagen (uralt) kurz hinter der Brücke (Straße: Am Tagebau) gesehen.
Scheinbar wurde da intensiv gearbeitet. Mich wunderts eh das nicht schon der Abschnitt Bahnhof Ammendorf Döllnitz stillgelegt wurde. Hab da seit Jahren keine Güterzüge mehr gesehen. Oder hat man mit der Trasse noch was besonders vor?

mfg

Hallo Rider,
ich schlage vor, dass Du dich Vorort erst einmal umsiehst, ein paar Fotos machst und dann werden wir weiter sehen.
Das Gleis ins Nichts könnte ein ehemaliger Gleisanschluß für einen stillgelegten Tagebau evtl. Merseburg-Ost sein.
Wie Du siehst macht das Gleis von Meuschau kommend einen großen Bogen nach Norden und schwenkt in den Bahnhof Merseburg un d nicht nach Leuna ein. Leuna hatte sich schon zu DDR-Zeiten von der Braunkohle verabschiedet. Buna dagegen bezieht die Braunkohle für das jetzt 10-jährige KW immer noch über die alte Strecke nördlich von Merseburg abzweigend aus dem Geiseltal. Ob Buna die Asche oder das, was heute nach der Rauchgasentschwefelung noch übrig bleibt, wieder in den Tagebau ins Geiseltal befördert oder die alte Option in Lochau mit der Waggonverkippung noch nutzt, weiß ich nicht. Mußt eben auch mal nach Zugbewegungen schauen.
Gruß Hajo