Heidebahnhof

#1 von FTB , 18.11.2006 17:29

Wie es derzeit aussieht, wird die Wirtschaft mit Biergarten im Heidebahnhof reanimiert. Im Herbst 1990 war die Gaststätte noch in Betrieb, damals noch mit elektrischer Eisenbahn erreichbar
Wäre auch schade, das schöne Bahnhofsgebäude auf Dauer ohne Nutzung verkommen zu lassen.
Wann wurde der Gaststättenbetrieb nach der Wende eigentlich eingestellt?
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RE: Heidebahnhof

#2 von strassenbahnsonderfahrten , 18.11.2006 21:19

Wie man hört, wurden Schienen und Fahrleitung geklaut.

Jetzt wo die Tram schneller von Neustadt zum Hbf fährt, kann ich mir vorstellen, das die S-Bahn nur bis Südstadt fahren könnte und der Rest Richtung Nietleben aufgegeben werden kann. Den Tunnelbahnhof kann man dann verschwinden lassen und die Strassenbahn über eine Rampe auf die (in Zukunft) ehemalige Bahnstrecke leiten, wo die Strassenbahn weiter über Dölau aus dem Stadtgebiet fährt.
In Neustadt ensteht eine Tram Knotenpunkt, da eine weitere Linie abzweigt und zum Südpark fährt.

Schließen könnte man den Kreis, wenn dann noch eine Strassenbahntrasse vom Südpark in Richtung Wolfgang-Borchert-Straße gebaut wird.


Zugegeben, das ist alles nur eine Zukunftvision, aber durchaus Denkbar.

Der Heidebahnhof wäre auch wieder elektrisch erreichbar.


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RE: Heidebahnhof

#3 von FTB , 19.11.2006 09:20

Wie ich auch schon an anderer Stelle geschrieben habe, sind die Eckverbindungen (über-)lebenswichtig für die hallesche S-Bahn.
Nach Hbf. wichtigste Zugangsstelle ist der Hp. Silberhöhe, da findet regelmäßig größerer Fahrgastumschlag statt. Auf den Eckverbindungen ist die S-Bahn gegenüber der Straßenbahn unschlagbar schnell. Das relativiert sich sicher, wenn man noch Umsteigen muß. Muß man das nicht - s.o.
Mich würde mal interessieren, ob auf der S-Bahn nach Eröffnung des letzten Teilstückes der Straßenbahn-Transversale *g* nach Neustadt ein merkbarer Fahrgastrückgang eingesetzt hat.
Für einen Straßenbahnanschluß Richtung Dölau ist meiner Ansicht das Fahrgastpotential gar nicht da. Dölau wird mit Bussen besser erschlossen, als das die S-Bahn jemals konnte. Wenn jetzt noch das WK II von Heide-Nord abgerissen wird, dürfte die Sinnhaftigkeit einer Straßenbahnanbindung von halles Nordwesten weiter gesunken sein.
Freuen wir uns auf einen neuen schönen Biergarten im alten Heidebahnhof - wenn auch ohne Bahnanschluß
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RE: Heidebahnhof

#4 von crazy1 ( gelöscht ) , 19.11.2006 15:07

Also ich denke schon, dass sich eine Straßenbahn nach Dölau über die ehemalige S-Bahntrasse rechnen würde. Man muss sie ja nicht in Dölau enden lassen, man könnte sie weiter über Lieskau nach Salzmünde verlängern. Dort sind in den letzten Jahre größere Neubaugebiete entstanden, die eben nicht optimal mit dem Bus erschlossen werden. Die liskauer bemängeln schon seit Jahren das schlechte Angebot und die ausgedünnten Takte, vorallem in der HVZ und am Wochenende. Eine Straßenbahn würde dort sicherlich mehr Fahrgäste finden, als ein Bus.


crazy1

RE: Heidebahnhof

#5 von strassenbahnsonderfahrten , 19.11.2006 16:24

crazy, du sprichst mir aus dem Herzen. Das ist genau das was ich meine. Von Salzmünde mit der Tram umsteigefrei bis zum Hbf.

Karlsruhe, Kassel und andere Städte haben teure Überlandbahnen als Lösung. Halle aber kann konventionelle Bahnen einsetzen, das würde sich rechnen.

Gegenüber dem Bus ist die Akzeptanz der Schienengebundenen Verkehrsmittel größer.

Nicht zu vergessen, das die Tram nicht im Stau steht. Man wäre schneller als vor Jahren in der Innenstadt und am Hbf.


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RE: Heidebahnhof

#6 von crazy1 ( gelöscht ) , 19.11.2006 16:34

Das freut mich. Ich denke auch, dass nicht extra irgendwelche Zwei-System-Stadtbahnen/Straßenbahnen beschaffen werden müssen, da die Strecke ja nicht auf irgendwelche Eisenbahnstrecken übergehen soll. Un d die Nachfrage ist mit Sicherheit hoch.
So teuer wäre ein Bau auch nicht, da ja die vorhandene Trasse mitbenutzt werden kann. Man kann ebenso den Regionalverkehr aus dem Saalkreis an der Endstelle der Straßenbahn enden lassen und somit auch zusätzliche Fahrgäste auf die Straßenbahn lenken.


crazy1

RE: Heidebahnhof

#7 von Locator , 19.11.2006 16:38

Zitat von crazy1
Das freut mich. Ich denke auch, dass nicht extra irgendwelche Zwei-System-Stadtbahnen/Straßenbahnen beschaffen werden müssen, da die Strecke ja nicht auf irgendwelche Eisenbahnstrecken übergehen soll. Un d die Nachfrage ist mit Sicherheit hoch.
So teuer wäre ein Bau auch nicht, da ja die vorhandene Trasse mitbenutzt werden kann. Man kann ebenso den Regionalverkehr aus dem Saalkreis an der Endstelle der Straßenbahn enden lassen und somit auch zusätzliche Fahrgäste auf die Straßenbahn lenken.



Ja, und die Busse bräuchten nicht bis in die Stadt reinfahren usw. Das spart da wieder Dieselkraftstoff auf den Bussen.


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RE: Heidebahnhof

#8 von strassenbahnsonderfahrten , 19.11.2006 16:47

... und Feinstaub.

Städte wie Frankfurt/Main machen hohe Auflagen, was den Schadstoffausstoß betrifft. So hat unser Unternehmen Triebwagen mit Rußpartikelfilter beschaffen müßen und die VGF beschafft Busse nur noch mit Rußpartikelfilter.
Diese Kosten müßen in Halle nicht sein.


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RE: Heidebahnhof

#9 von Crazy , 19.11.2006 22:08

...ja und wir bräuchten die hallesche Bevölkerung nur mal kurz zu einem kleinen Arbeitseinsatz einladen, um die bis Dölau vielleicht noch vorhandene 1435mm-Spur kostengünstig auf Schmalspur umzurüsten. Fehlende Gleise kann man bestimmt bei DB-Netz von diversen stillgelegten Strecken beziehen. So ein Arbeitseinsatz würde auch bestimmt dazu beitragen, dass viele Hallenser dann einfach so auch mal gern auf ihrer Strecke fahren, die sie gebaut haben...


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RE: Heidebahnhof

#10 von truestepper , 20.11.2006 01:12

Wenn wir in Halle Regelspur hätten, wär das sicherlich alles kein Problem: Da dem nicht so ist, wird das ganze ein kompletter Neubau nach BO-Strab, und auch sowas kostet sehr viel Geld! Unabhängig davon, ob die Trasse vorhanden ist oder nicht.

So, und wenn wir an die sinkenden Regionalisierungsmittel denken, wird wohl jeder derartige Gedanke mittlerweile Utopie sein. Ich selbst fand die Idee mit der Stadtbahn nach Dölau damals auch sehr interessant, aber die Frage ist, welche Potentiale das ganze wirklich hat.

Hier erscheint mir die Stadtbahnverlängerung nach Reideburg als wesentlich wichtiger.


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RE: Heidebahnhof

#11 von Sascha Claus , 20.11.2006 01:33

Tagchen,

Zitat von Westerwald/Lahn/Taunus Tf
Von Salzmünde mit der Tram umsteigefrei bis zum Hbf.


Und wo liegt da der Vorteil gegenüber einer Eisenbahnstrecke? Sofern keine vorhanden ist, bietet sich der Vorteil, dass man annimmt, eine Straßenbahnstrecke wäre billiger neu zu bauen als eine Eisenbahnstrecke. Nachteil ist, dass man dies auch bestreitet.

Zitat
Karlsruhe, Kassel und andere Städte haben teure Überlandbahnen als Lösung. Halle aber kann konventionelle Bahnen einsetzen,


Das kann Karlsruhe auch, denn bekanntlich begann die dortige Erfolgsgeschichte mit dem Umbau einer Eisenbahn- zur Straßenbahnstrecke. Natürlich gibt es auch genug Eisenbahnstrecken, auf denen man Zweisystemfahrzeuge braucht, aber ein attraktives Verkehrsmittel kommt auf Langstrecken kaum ohne Toilette aus.

Zitat
das würde sich rechnen.




Zitat
Nicht zu vergessen, das die Tram nicht im Stau steht. Man wäre schneller als vor Jahren in der Innenstadt und am Hbf.


Auch gegenüber der Eisenbahn, wo sie denn fuhr?


 
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RE: Heidebahnhof

#12 von FTB , 20.11.2006 09:23

Plädiert ihr jetzt wirklich für den Anschluß eines Dorfes mit angehängtem Beamtenghetto?
Auf dem Land (ob nun im Saalkreis oder anderswo) besitzt jede Familie ein Auto, oft sogar mehrere. Selbst wenn man jetzt auf einmal im Halbstundentakt mit Straßenbahn/Regionalbahn die Dörfer anbinden würde - es würde nicht funktionieren. Auf dem Land ist man ganz einfach nahverkehrsentwöhnt und es würde viel Überzeugungsarbeit notwendig machen, das wieder zu ändern. Wirklich ändern täte sich das vielleicht nur, wenn der Sprit knapp wird und/oder auf unbezahlbare Höhen steigt.
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RE: Heidebahnhof

#13 von Sascha Claus , 20.11.2006 12:00

Tagchen,

Zitat von FTB
Selbst wenn man jetzt auf einmal im Halbstundentakt mit Straßenbahn/Regionalbahn die Dörfer anbinden würde - es würde nicht funktionieren. Auf dem Land ist man ganz einfach nahverkehrsentwöhnt und es würde viel Überzeugungsarbeit notwendig machen, das wieder zu ändern.


lies dir mal die Positivliste mit 16 Beispielen erfolgreicher Bahnen im Nahverkehr der Allianz pro Schiene durch! Mit Schienenverkehr lassen sich leicht genug Fahrgäste überzeugen, Problem sind eher die Aufgabenträger. Und Neubaustrecken finden sich in der Liste auch nicht.


 
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RE: Heidebahnhof

#14 von FTB , 21.11.2006 09:32

Ich finde nur, man kann Ballungsräume wie Karlsruhe, Stuttgart und München nicht wirklich mit Halle vergleichen. Hier ist die Bevölkerungsdichte eine ganz andere, auch ist man hierzulande mehr autofixiert. Wir haben in Ostdeutschland nicht so eine paradiesische Akzeptanz des SPNV wie vielleicht in Baden-Württemberg oder Tschechland.
Und sollte es sich wirklich verlohnen, vielleicht für einen möglichen Stundentakt eine Strecke mustergültig voll durchzusanieren inklusive Elektrifizierung? Als Lektüre empfehle ich den Artikel zu Berlin-Brandenburg im aktuellen "stadtverkehr".
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RE: Heidebahnhof

#15 von CB , 21.11.2006 10:16

Zitat von FTB
Und sollte es sich wirklich verlohnen, vielleicht für einen möglichen Stundentakt eine Strecke mustergültig voll durchzusanieren inklusive Elektrifizierung?


Ich meine nein. Entweder bietet man auf einer aufwendig sanierten Strecke auch entsprechenden Verkehr an oder man könnte es bei einer Einfachst-Wiederherstellung belassen. Für einen Stundentakt reicht eine eingleisige Strecke, zweigleisig lohnt nur, wenn man tatsächlich alle 20 Minuten oder so in der Richtung fährt. Außenliegende Stadtteile im Stundentakt und mit schlechtem Abend- und Wochenendverkehr anzubinden ist aber auch wiederum witzlos - entweder fährt man voll durch mit gutem Angebot oder man lässt es besser ganz, denn die Leute steigen ja sonst nicht vom Auto um. Das gilt für jeglichen Nahverkehr. Gern wird ja mit solch absurden Projekten wie "Buslinie alle 40 Minuten" oder gar "Kleinbus alle 2 Stunden" "bewiesen" dass gar kein Nahverkehrsbedarf besteht. Das einzige was man damit beweist ist, dass für *schlechte* Angebote kein Bedarf besteht...

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