Zitat von Sven Götze
Zitat von Bau
Dann darf man sich aber nicht wundern, wenn immer mehr Fahrgäste auf Auto oder Fahrrad umsteigen - wodurch die Züge noch leerer werden, das Angebot noch schlechter und die Fahrgäste noch weniger...
Sicher, da hast du Recht. Aber dann versuch das mal, Stadt und Land zu erklären, die in erster Linie die Geldgeber sind. Die Einsparungen haben auch das Ziel, dass der Gewinn der Stadtwerke die Kosten der HAVAG auffängt. Die Stadt zieht sich ergo als geldgebende Gesellschafterin zurück.
Das Problem ist, dass man dadurch in einen Abwärtsstrudel gerät, denn ein schlechteres Angebot führt auch zu weniger Fahrkarteneinnahmen, die entweder wiederum höhere Zuschüsse oder weitere Angebotseinschränkungen erfordern.
Außerdem darf man nicht vergessen, dass als erstes die zahlungskräftigen Fahrgäste verloren gehen. Schüler und Rentner werden immer HAVAG fahren, selbst wenn alle Straßenbahnlinien nur noch im 120-Minuten-Takt verkehren, denn sie sind auf den ÖPNV angewiesen. Ein schlechteres Angebot verschreckt daher nur die Fahrgäste, die eine Wahl haben - und das sind zum Großteil Berufstätige, die aufs Auto umsteigen können (Vollzahler) und Studenten, die aufs Fahrrad umsteigen können (zwar keine Vollzahler, aber ein Student mit Semesterticket PLUS bedeutet immer noch mehr Einnahmen als ein Schüler oder ein Rentner, der zwei Mal im Monat fährt).
Schön kann man das in Braunschweig, das ähnlich groß ist wie Halle, aber ein wesentlich schlechteres Angebot hat, sehen - 40% weniger Fahrgäste, 25% weniger Zuschüsse.
Berücksichtigt man dann noch die höheren Straßenerhaltungskosten, die Umweltschäden und die notwendigen Straßenausbauten durch mehr Autoverkehr, während die zusätzlichen Einnahmen sich in Grenzen halten (Kennzeichen SK), würde es mich nicht wundern, wenn Halle durch ein besseres Angebot sogar Geld sparen würde.