Zitat von funkenkutsche
Zitat von Marko
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- Mühlweg: das ist nun gerade die ÄLTESTE eingleisige Strecke (seit 1882 !)
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Zitat von Don
Wie ist denn das eigentlich mit dem Mühlweg, man kann ja erkennen, daß neben dem jetzigen Gleis in Randlage auch Schienen lagen. Ist dies das nach dem Krieg demontierte zweite Gleis oder hat man bei der Erneuerung das Gleis in die Mitte genommen? Bin der Meinung es ist das ehem. zweite Gleis, aber mir nicht ganz sicher.
Zitat von Locator
Die Strecke war nach dem Kriege mal komplett abgebaut gewesen, durfte dann nur eingleisig wieder aufgebaut werden, wegen darunter liegender Versorgungsleitungen. Aus diesem Grunde ist es bis heute auch gescheitert die Strecke zweigleisig auszubauen. Die Inhaber der Versorungsleitungen haben hierzu nie mehr eine Erlaubnis gegeben.
Zitat von Ric
also mir wurde mal erzähl das unter dieser "2.gleis optik" eine gasleitung liegt und das kopfsteinpflaster deshalb so aussieht.
Leider alles falsch! Bitte erst informieren und dann schreiben!
An der Kreuzung Bernburger Straße - Mühlweg war bis 1946 (Abbau Mühlweg - Joliot-Curie-Platz, heutige Haltestellennamen) nur eine Kreuzung ohne Weichen. Nach dem "Rückbau" endete die Strecke stumpf an der heutigen Haltestelle Mühlweg. Ein Pendelverkehr mit Solo-Tw wurde wegen geringer Nachfrage bald wieder eingestellt.
Die Strecke war von Anfang an zweigleisig (Ausnahme: ein kurzes Stück zwischen Volkspark und Höhe Schleifweg). Da die Einbindung in die Bernburger Straße problematisch war (enge Radien) und die Strecke daher nicht sinnvoll genutzt werden konnte , wurde das 2. Gleis Ende der 40er Jahre zur Materialgewinnung abgebaut! Das 2. Gleis lag südlich des jetzigen, was an der Pflasterung bis heute erkennbar ist!
Das Problem der Kurvenradien wurde schließlich durch einen "Kunstgriff" gelöst, in dem die Gleisanlage so gestaltet wurde, wie sie heute noch besteht: Im Haltestellenbereich Mühlweg wurde das 2. Gleis "gespiegelt" verlegt (also auf die bisher gleisfreie Nordseite des Mühlwegs), die heutige Weiche Höhe Karl-Liebknecht-Straße lag anfangs etwas weiter östlich.
Trotz allem wurde die Strecke bis zur Liniennetzreform im Mai 1968 nur sporadisch im Linienverkehr befahren (Ringlinien 5 und 17, Linie 9 Reideburg-Kröllwitz). Dazwischen lagen längere Zeiten, in denen sie nur als Betriebsstrecke vorgehalten wurde!
Seit der Wiederaufnahme des Linienverkehrs 1968 wurde des öfteren über einen Wiederaufbau des 2. Gleises nachgedacht. Zwei Varianten (S-Kurve Höhe Karl-Liebknecht-Straße und 2. Gleis in "Alt"lage südlich des jetzigen, 2. Gleis nördlich des jetzigen (was eine Umverlegung aller Kabel und Rohrleitungen erfordert hätte!) wurden diskutiert! Da die Strecke immer nur im 15- bzw. 20-Minuten-Takt bedient wurde und wird, reichte das eine Gleis mit Signalanlage immer aus! Vermutlich wird es auch dabei bleiben!
Auch was Du geschrieben hat, ist nicht korrekt und vollständig, deshalb eine komplette Zusammenfassung:
Der eingleisige Abschnitt in der Burgstraße befand sich zwischen der Einmündung 'Steiler Berg', bei Haus Nr. 13, und der Einmündung 'Felsenstraße', bei Haus Nr. 47.
Zwischen den Haltestellen Volkspark und [heute] Diakoniewerk wurden die Rillenschienen zwar ausgebaut, aber eingleisig durch Vignolschienen ersetzt, wobei die"Spurrillen" aus Beton gegossen wurden.
Im Mühlweg blieb das heute noch existierende Gleis in der Mittellage erhalten, lediglich das südliche Gleis wurde ausgebaut und die Straße sofort gepflastert. Da das heute noch zu erkennen ist, muss bezweifelt werden, dass sich dort Versorgungsleitungen (Gas ?) befinden. Im gesamten Bereich ist jedenfalls nicht zu erkennen, dass es Zugänge zu einer solchen Leitung gibt.
In Höhe Karl-Liebknecht-Straße, etwa in Lage der heutigen Weiche, waren beide Gleise nördlich verschwenkt und kreuzten in dieser Lage die Bernburger Straße bis zur August-Bebel-Straße. Im Kreuzungsbereich gab es zwei doppelgleisige Eckverbindungen: 1. Mühlweg in Richtung Geiststraße (wie heute noch als Kurve), 2. August-Bebel-Straße in Richtung Reileck.
Die letzte im Stadtgebiet neu gebaute eingleisige Strecke war der am 28.11.1938 in Betrieb genommene Abschnitt Gertraudenfriedhof - Flugzeugwerke (heute: Frohe Zukunft). Das zweite Gleis dort wurde erst 1941 gebaut.
Ausserdem gab es einen weiteren, heute fast vegessenen eingleisigen Abschnitt: vom Theater bis ca. 25 Meter vor der großen Steinstraße am westlichen Straßenrand. An diesem Ende befand sich die Haltestelle der Linie 8 in Richtung Leipziger Turm, die in der Gegenrichtung vor der Einmündung des Hansering in die Große Steinstraße vor dem Postgebäude lag.