Da ich mich gerade in einem anderen Forum über (selbst erlebte) Lastenseilbahnen im böhmischen Usti auslasse fiel mir ein, dass es ja auch mal in Halle welche gegeben hatte.
In Trotha gab es eine zum Transport von Ton und im Raum Nietleben muss es gleich mehrere gegeben haben, die von der Pfännerschaft betrieben wurden. Hier ist auch als letztes Relikt noch eine Brücke über die heutige B80 zu sehen.
Weiß jemand mehr über diese interessanten Episoden hallescher Verkehrsgeschichte?
FTB
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Was haben Lastenseilbahnen mit dem ÖPNV zu tun?
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Na einfach nichts. (Oder war die Frage etwa rethorischer Natur? ))))))))))))))) )
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Ich meine, für ein Nahverkehrsforum sind Lastenseilbahnen doch ein wenig off topic
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Zitat von funkenkutsche
Ich meine, für ein Nahverkehrsforum sind Lastenseilbahnechr Zn doch ein wenig off topic
Stimmt schon - aber im Sinne dessen, was es unswrem Umfeld alles gegeben hat, sollten wir mit mit einer Scheuklappen-Mentalität argumentieren.
Fernbuslinien, ICE-/ IC- Meldungen gehörten dann ebeso weinig hierher.
Wer weiß denn, wass an Themen noch alles erscheint?
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Gönnt den Mitnutzern, ihr Thema anzuschneiden und führt euch nicht als puristische Zensoren auf!
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Da geb ich Schaffner recht. Ich bin noch in einem anderen NV-Forum, dort gibts auch keine Rubrik Fernverkehr, da habe ich den Admin mal gefragt, wohin mit solchen Beiträgen. Die Antwort war sinngemäß, in die Nahverkehrsrubrik, mit dem Hinweis Fernverkehr einleiten. So ähnlich wird es ja bis jetzt auch hier gehalten.
Aber zum eigentlichen: Seilbahnen sind in Mitteldeutschland doch nicht so alltäglich, ich würde hier durchaus nicht kleinlich sein, auch wenn Güterbahnen angesprochen werden.
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FTB,
zum Thema Lastenseilbahn haben wir , so glaube ich, schon einmal diskutiert oder?
InTrotha ganz bekannt war die Seilbahn von der Grube "Brotsack/Frohe Zukunft" zur Bekohlung des früheren Kraftwerkes Halle-Trotha in den 1925-50`er Jahren.
Pardon: es war ein Thema im Halleforum:siehe hier[url] http://www.halleforum.de/viewtopic.php?t...forum=1&start=0[url]
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Heute mal ein aktuelles Foto der Lastenseilbahnbrücke.
Foto: Frank-Torsten Böger
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FTB.
kannst Du sagen, wo diese Lastenseilbahnbrücke gestanden hat oder noch steht?
MfG
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Die Brücke steht noch (das Foto entstand auch erst gestern) und führt über die B80 in Höhe Soltauer Straße. Die Brücke ist übrigens begehbar.
Wahrscheinlich neben der Saline das letzte Erbe der Pfännerschaft.
FTB
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FTB,
die Lastenseilbahn hatte aber nichts mit der Saline zu tun sondern mit der Beförderung aus dem ehemaligen Steinbruch (heute Steinbruchsee genannt) zum ehemaligen Zementwerk in Nietleben.
MfG
Kleine Ergänzung vom 13.03.2011: Schau in die heutigen Sonntagsnachrichten in die Geschichte zum Zementwerk Nietleben.
"Zement kam einst aus Nietleben". Siehe:http://www.sonntagsnachrichten.d...t-aus-nietleben
MfG
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Hallo an alle!
Die bereits angesprochene ehem. Lastenseilbahn zum Elektrizitätswerk Trotha (ein WEHAG -Betrieb!)
versorgte dieses mit Kohle aus dem besagten Schacht "Brotsack".
Das "Brotsack"-Kohlefeld wurde von der WEHAG per Vertrag vom 2. Oktober 1933 von einer Firma (oder Familie?)
Poppendieck für unter 2.000 Reichsmark gekauft.
Das geht jedenfalls aus Dokumenten hervor, die sich im Stadtarchiv Halle befinden.
Weitere Details dazu sind willkommen.
HSF-Archivar
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Hallo HSF-Archivar,
was Du uns da vom "Brodtsack" gesagt hast, ist nicht neu, wenn Du meinen obigen Beitrag vom 09.10.2010 sowie den Link zum Halleforum genau gelesen hättest.
Für die beschäftigten Bergleute und für viele Hallenser hieß die Grube "Zum Brodtsack" eigentlich die Weiterführung der Bezeichnung für die früheren fruchtbaren Bodenflächen, die mit dem Braunkohlen-Tiefenabbau im Norden und Nordosten der Stadt Halle erhalten geblieben waren und damit im Gegensatz zum heutigen Tagebau-Bergbau mit der Zerstörung von Landschaften in Vergessenheit geraten war.
Im Grunde war es aber nur die Grube "Vereinte Carl-Ernst", die im März 1926 mit der Inbetriebnahme des Kraftwerkes Trotha die alleinige Bekohlung über die errichtete Lastenseilbahn übernahm und keine riesigen Tagebaulöcher in die Landschaft des nördlichen halleschen Weichbildes gefressen hatte.
Zu den Eigentümsverhältnisse konnte ich aus der Schriftenreihe "Trothaer Geschichten-Der Braunkohlenbergbau in Trotha und Umgebung, Heft 9" entnehmen, dass die Grube "Frohe Zukunft" zusammen mit der Grube "Vereinte Carl-Ernst" seit dem Dezember 1917 dem Unternehmen "Städtische Bergwerke Halle/S." gehörte und damit sämtliche vom Bergbau benötigten Ackerflächen Eigentum der Stadt Halle waren.1924 wurde zwischen beiden Gruben eine Förderstrecke aufgefahren, sodaß 1926 der Seilbahnbetrieb zum KW-Trotha aufgenommen und bereits 1927 eine Jahresförder-und Transportleistung von 144 000 t Kohle erreicht werden konnte. Das Unterflöz besaß eine Mächtigkeit von von 4,5-5,5 m und das Oberflöz 1,5-2,6 m. Die Tagesanlagen der Grube "Frohe Zukunft" wurden 1927 abgebrochen. Günstige Gebirgsverhältnisse im Bereich unter dem ehemaligen Militärflugplatz der Siebel-Flugzeugwerke südlich des Lilienthalweges mit Kohlemächtigkeiten von bis zu 7 m führten 1935 zu einem weiteren Anstieg der Jahresförderleistung auf 180 000 t Kohle. Die Grubenwässer nutzte man bereits damals für die landwirtschaftliche Beregnung in Tornau.
PS.: Die Recherchen zum "Schacht Brodtsack" sind falsch und beziehen sich auf die Grube "Glück auf" in Halle-Trotha, die 1932 in 3 Teilbergwerke A, B und C aufgeteilt wurden. Die Grubenfelder "Glück auf A und B" bekamen der Jurist Wolfgang Herzfeld aus Halle und der Kaufmann Alwin Poppendieck Halle.
Die Grube "Glück auf B" ging dann bereits am 12.04.1934 an die "Werke der Stadt Halle AG", die auch 1934 Eigentümer des Braunkohlenwerkes "Glück auf C" geworden war.
Quelle:Landesarchiv Merseburg,Rep C 130 AG Halle 157,Bl.5 u. 160.
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Gibt es diese Schriftenreihe noch irgendwo (antiquarisch)?
"Trothaer Geschichten-Der Braunkohlenbergbau in Trotha und Umgebung"
FTB
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Versuch es mal unter der Nummer:
ISBN 3-928466-54-2,
wenn nicht, melde Dich noch einmal.
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