Hallo,
hier ein Artikel aus der MZ von dieser Woche:
Zitat
Eichner warnt vor höheren Preisen im Nahverkehr
VON GERT GLOWINSKI MERSEBURG /MZ
Die SPD befürchtet im kommenden Jahr einen Preisanstieg für Fahrten mit Bus und Bahn. Die Verkehrsunternehmen im Saalekreis planen laut einer Presseerklärung der SPD eine Neugliederung der Tarifzonen.
Die Verkleinerung der Zonen betreffe besonders die Gemeinden rings um Halle. Die Busunternehmen würden sich von der Neustrukturierung Mehreinnahmen von 350 000 bis 500 000 Euro pro Jahr erhoffen. Mit diesem Geld sollen laut SPD Mehrausgaben des Saalekreises kompensiert werden. "Die geplanten Tarifzonen würden sogar die durch die Gebietsreform neu entstehenden Einheitsgemeinden in der Mitte durchschneiden. Eine Fahrt zum Rathaus kostet dann 2,50 Euro statt 1,50 Euro. Der Arztbesuch in Halle würde ebenfalls deutlich teurer", so SPD-Kreischef Steffen Eichner.
"Es wäre unredlich, der Diskussion vorzugreifen und mit spekulativen Zahlen die Bevölkerung zu verunsichern."
Thomas Bönkendorf
Pressesprecher
Um beispielsweise aus Wettin, Löbejün oder Landsberg in die Saalestadt zu fahren, müsse zukünftig eine Drei-Zonen-Karte statt einer Zwei-Zonen-Karte gelöst werden. "Die Fahrpreiserhöhung auf einzelnen Strecken von 40 Prozent und mehr trifft Rentner sowie Familien mit kleinen Einkommen, die auf den Bus angewiesen sind, besonders hart", erklärt Eichner. "In einer Gemeinde sollte grundsätzlich auch eine Tarifzone gelten." Der Saalekreis sollte die Mehrbelastungen übernehmen.
Die Rahmenbedingungen für die Unternehmen des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) haben sich in den letzten Jahren verschlechtert, so Saalekreis-Sprecher Thomas Bönkendorf. Neben den steigenden Energiekosten seien sinkende Einwohner- und Schülerzahlen sowie die bisherige Tarifzoneneinteilung ausschlaggebend für diese Entwicklung. Die Aussage des SPD-Kreisvorsitzenden zu einer überproportionalen Belastung des alten Saalkreises entbehre aber jeder Grundlage, so Bönkendorf.
Eine Entscheidung zur Einführung der neuen Tarifzonen sei bisher noch gar nicht getroffen worden, in den entsprechenden Ausschüssen werde erst darüber diskutiert. "Es wäre unredlich, der Diskussion vorzugreifen und mit spekulativen Zahlen die Bevölkerung zu verunsichern." Abschließend sei es für den Landkreis erstaunlich, dass Steffen Eichner, der seit Jahren für die Kreisverwaltung im Aufsichtsrat des MDV vertreten war, drei Tage bevor er seine Tätigkeit beim Landkreis Saalekreis beenden muss, zu völlig neuen Erkenntnissen kommt.