Im September 2002, einen Monat nach Einstellung der S-Bahn zwischen Nietleben und Dölau, lag in den S-Bahnen ein handgemachter Flyer aus, in dem ein Szenario skizziert wurde, was so hoffentlich nicht eintrifft.
Ich zitiere:"
1.Akt: Spielt anno 2002.
Die Strecke Dölau - Nietleben stirbt.
Bürgerprotest verhallt.
Der Stadtrat hat andere Sorgen
2.Akt: Wir schreiben das Jahr 2004 o. 2005
Es folgt der Abschnitt Trotha bis Zoo
Der letzte Zug rollt von Ha-Neu nach Schkopau
3.Akt: Wir befinden uns im Jahr 2006
Volksfest mit vielen honorigen Gästen anlässlich der Einweihung der Direktverbindung der Tram von Ha-Neu zum Hbf
4.Akt: Nur wenige Monate später.
Die S-Bahn leidet an akuter schwindsucht
zur Vermeidung laufend steigender Pflegekosten erfolgt (Ver)Abschied(b)ung aufs Abstellgleis"
Zitat Ende.
Einiges davon ist ja auch so eingetreten.
Der letzte Zug nach Schkopau fuhr 2007, die vorhergesagte Abwanderung von Fahrgästen auf die Straßenbahn fand auch statt.
Ob es noch weitere Amputationen geben wird, wird die Zukunft zeigen, ich fürchte da um das Stück nach Trotha. Mit dem Halbstundentakt ist die S-Bahn nicht wirklich voller geworden (vielleicht vom Schultourismus abgesehen).
Das Erfolgsmodell Straßenbahn (und das ist es in Halle unbestreitbar) hat der S-Bahn nachhaltig zugesetzt. Wirklich Potential hat die S-Bahn nur noch in den von mir immer wieder beschworenen Eckverbindungen und vielleicht irgendwann in einer Durchbindung zur S10 nach Leipzig.
FTB