Ansage der Haltestelle

#1 von marcel , 22.08.2007 18:00

Erst mal eine Frage vorweg, bevor ich dann meine eigentliche Frage stelle:

Warum werden, Eurer Meinung nach, die Haltestellen in den Fahrzeugen angesagt, und nicht nur angezeigt?

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RE: Ansage der Haltestelle

#2 von SaaleBulls83 , 22.08.2007 19:22

Also wenn du mal genau hin schaust, also nach oben, müsstest du dort eigentlich die Haltestellen angezeigt bekomm. Bei den MGT6D und glaube auch bei den MGT-K sind sie oben an der Decke befestigt und bei den T4D-C ganz vorne hinter dem Fahrerstand! Zumindest hab ich sie dort bisher immer gesehen!

 
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RE: Ansage der Haltestelle

#3 von peaceman , 22.08.2007 19:37

@saalebulls: Lies Dir Marcels Frage nochmal genau durch.

@marcel: Schon mal an Blinde oder Sehschwache gedacht?

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RE: Ansage der Haltestelle

#4 von marcel , 22.08.2007 20:51

Zitat von peaceman

@marcel: Schon mal an Blinde oder Sehschwache gedacht?



Gut, genau an die habe ich auch gedacht.
Und wie kommen diese Leute in den richtigen Wagen rein?

Ja ja, ich weiß, durch die Tür *G*

Also worauf ich hinaus will, warum wird nicht auch draussen angesagt, sowie sich die Türen öffnen, welche Linie das ist und wo sie hin fährt?
Ohne das, finde ich die Ansagen im Innern des Wagens nahezu nonsens.

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RE: Ansage der Haltestelle

#5 von Michael , 23.08.2007 09:27

Aber wie findet der Blinde überhaupt erstmal den Weg zur Haltestelle, wenn es doch nicht an jeder Straßenecke und -kreuzung akustische Informationssysteme für Blinde gibt?

Ich bin selber kurzsichtig und kann dir sagen, daß ich keine Probleme habe, das Zielschild an der Straßenbahn zu lesen, wenn sie in die Haltestelle einfährt. Wenn ich dann aber irgendwo im Wagen sitze, kann ich die Haltestellenanzeige normalerweise nicht lesen, weil sie zu klein/zu weit weg ist.

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RE: Ansage der Haltestelle

#6 von ichbins , 23.08.2007 11:58

Ich finde das die Zahlen außen auch für sehschwache sicher gut zu lesen sind. Wenn die Bahn auch noch redet wenn sie in die Haltestelle einfährt gibt das in Verbindung mit dem normalen Straßenlärm sicher ein schönes Kuderwelsch. Eine Kostprobe kann man sich ja am Hbf holen wenn eine Bahn der Linie 9/10 aus Richtung Freiimfelder einfährt. Ich finde man vertsteht es so gut wie garnichts. Die meisten gucken auch nur ziemlich verwundert.
Auf die Anwohner von Haltestellen würde sicher total "begeistert" sein wenn jede Bahn vor ihrem Fenster auch noch erzählt

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RE: Ansage der Haltestelle

#7 von Marko , 23.08.2007 18:17

Habe (als ich mal wieder in Halle war) an einer Haltestelle eine blinden Frau beim Einsteigen geholfen ; übrigens fragte sie die Wartenden an der Hst. nach der Liniennummer (soweit zu diesem Teil der Frage). Dabei hatte ich als Gutsehender ürbigens selber Probleme die Tür zu finden - lag wahrscheinlich an der Totalbeklebung bzw. Innenverdunkelung jener Tram Von daher wären akustische Signale zum Auffinden der Tür vielleicht gar nicht sooo ungeschickt....

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RE: Ansage der Haltestelle

#8 von Ric , 23.08.2007 19:22

Man könnte ja als Fahrer so höfflich sein, wenn man einen mit 3 Punkten aufm Arm sieht, über Aussenlautsprecher sagen um welche Linie es sich handelt und in welche Richtung der Zug fährt. Klar kann man sich nicht immer auf alles konzentrieren aber wenn es einem Fahrer auffält sollte er doch diese Höfflichkeit besitzen und diese kleine Info kundtun.

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RE: Ansage der Haltestelle

#9 von marcel , 23.08.2007 23:01

Also ich kann mir kaum vorstellen, dass man im Vorbeifahren erkennen kann, wer da ne Armbinde oder gar so nen Anstecker hat, erst recht nicht, wenn der mehrere stehen. Von daher halte ich das mit dem Ansagen durch den Fahrer für weniger praktikabel. Und wenn, dann entweder an jeder Haltestelle, oder an gar keiner.

Noch etwas zum Finden der Hst. durch Blinde.
Die Hst. selbst ändert eher selten, um nicht zu sagen gar nicht den Stellplatz, von daher ist es für einen Blinden erlernbar, welchen Weg er nehmen muss.
Aber bei den Bahnen ist das was anderes, die tragen im wieder ne andere Nummer, wenn man nicht gerade irgendwo im Randgebiet einsteigt.

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RE: Ansage der Haltestelle

#10 von BikerB , 02.09.2007 14:16

Moin moin ! Zu dem Thema empfielt sich mal ein Blick nach Magdeburg. Auf der Homepage der MVB (http://www.mvbnet.de) gibt es dazu unter News->Aktuelles-> Barrierefreiheit einen interessanten Artikel, den ich hier mal komplett wieder gebe. Interessant sind hier insbesondere die letzten zwei Sätze:

"Barrierefreiheit

Als Anfang der neunziger Jahre in den Verkehrsunternehmen die Erneuerung der Fahrzeugflotten von umfangreichen Baumaßnahmen in den erneuerungsbedürftigen Liniennetzen begleitet wurde, ahnte niemand, dass zur Jahrtausendwende eine gesetzliche Grundlage Bestandskraft erhielt, die den Begriff „Barrierefreiheit“ zum Programm machte. Nunmehr mussten Fahrzeuge unterschiedlichsten Belangen entsprechen. Sehr schnell stellte sich heraus, dass die Planungen beim Bau von Haltestellen in den bereits erneuerten Fahrzeugbeständen nur einen moderaten Nachrüstaufwand erforderten und das ein auch in Magdeburg entstehendes Gesamtkonzept allen diente.
Bei Praxisvorführungen erkannten viele Kunden auch ihre eigenen mit dem Alter zwangsläufig zunehmenden Mobilitätsgrenzen.
Wir setzten dabei auf eine kostenorientierte Praktikabilität.
Die vorgestellte neue Anlegerampe in unseren 70 % niederflurigen Straßenbahnwagen, die seit 1994 in Magdeburg verkehren, verinnerlicht genau diesen Ansatz. Sie kostet nur ca. 30 % der preisgünstigsten Elektro-Rampen, ist schneller bedienbar und was uns wichtig erschien, das Fahrpersonal hat für die Fälle, wo die Anwendung gewünscht wird, direkten Kontakt mit dem per Rollstuhl zusteigenden Fahrgast.
Das System ist in den die Abfahrt sperrenden Türöffnungszyklus eingebunden und damit zuzüglich der bereits seit zwei Jahren freiwillig in Anwendung befindlichen Zusatzsignalisation für seh- oder gehörgeschwächte Menschen so sicher, wie die Türsysteme das seit 1994 mit null Vorkommnissen beweisen.
Von den 72 Niederflurgelenktriebwagen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt 25 Fahrzeuge mit Klapprampen ausgestattet.
Zukünftig werden auch für Sehbehinderte in Augenhöhe der Tür 1 zusätzlich beleuchtete Liniennummern angebracht. Somit ist bei Einfahrt des Zuges eine bessere Orientierung für diese Fahrgastgruppe gegeben."

 
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RE: Ansage der Haltestelle

#11 von Crazy , 03.09.2007 14:51

Hallöchen,

für die Dresdner Verkehrsbetriebe bietet der Blindenverband ein Gerät an, mit dem man sich an der Haltestelle von der einfahrenden Bahn über die Aussenlautsprecher die Line und das Ziel ansagen lassen kann. Wärend der Fahrt kann man mit einem Tastendruck auf besagtes Gerät die Haltestelle nochmals ansagen lassen.

Weiss jemand ob soetwas in Halle auch geplant ist oder bereits bei den neueren Bahnen möglich ist?

Gruß Crazy

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