Wenn ich die Vorstellungen von Bahn und Stadt richtig ausdeute, soll der S-Bahnhof in Nietleben demnächst zur Schnittstelle zum Regionalbusverkehr werden.
Der Regionalbusverkehr wird über kurz oder lang, ähnlich wie in anderen europäischen Ländern, nicht mehr bis in die Zentren der Städte fahren. Weitere Entwicklungen gehen dahin, daß die Grenzen zwischen Stadt- und Überlandverkehr fließend werden.
Die Entscheidung, bei Neuausschreibungen von Buslinien die Konzessionen (fast) ausschließlich auf das Stadtgebiet zu beschränken und nicht mit dem Umland zu kooperieren (egal wer hierfür die Schuld trägt), ist nicht besonders fahrgastfreundlich und ein Schritt zurück. Parallelverkehr Bus zu Straßenbahn/S-Bahn soll aber gleichzeitig vermieden werden.
Die Stadt hat dann aber dafür zu sorgen, daß die Umsteigebeziehungen der aus den Vororten und dem Umland nach Halle einfahrenden Buslinien optimiert werden und durch das Umsteigen eine nicht mehr als unbedingt nötige Fahrzeitverlängerung entsteht.
Was spricht jetzt für einen Regionalbusbahnhof in Neustadt am Tunnelbahnhof statt einem in Nietleben? Dort gäbe es nur eine Umsteigebeziehung zur S-Bahn, Nietleben selbst generiert nur, wenn überhaupt, sehr bescheidene eigene Verkehrsnachfrage ins Umland.
Vieles spricht dafür, alte Planungen für einen Regionalbusbahnhof auf Tunnelbahnhof wieder aufzunehmen. Der sollte Ende der 70er im Dreieck Otto-Hahn-Straße/Albert-Einstein-Straße/Am Bruchsee enstehen. Vorleistung war die heute eigentlich sinnlose Fußgängerunterführung unter der Albert-Einstein-Straße.
Dort wäre das Subzentrum Neustadt (ich hatte mal irgendwo B-Zentrum gelesen) gut an das Schienennetz des öffentlichen Nahverkehrs angeschlossen (S-Bahn/Straßenbahn), mit Neustadt-Center und Passage wären auch gute Einkaufsmöglichkeiten vorhanden.
Eine angestrebte Anschlußmöglichkeit Straßenbahn/Bus wäre an der Hst. Schwimmhalle gegeben, wobei ich zu bedenken gebe, daß der vorhandene Bahnsteig dafür vergrößert werden müßte.
Meiner Meinung sprechen viele Gründe für einen Regionalbusbahnhof in Neustadt. In Nietleben reicht eine einfache Haltestelle.
FTB