Obusplanung für Halle

#1 von FTB , 18.04.2007 16:59

Anfang der 40er Jahre sollte auch Halle eine Obusstrecke erhalten.
Die Streckenführung sollte vom Rannischen Platz über Böllberg zur Kaserne nach Wörmlitz führen.
Die Wagenhalle für den Obus in der Freiimfelder Straße war schon gebaut und wird heute von der Abt. Stromversorgung der HAVAG genutzt. Dorthin sollte auch eine Betriebsstrecke führen, die zwischen der Straßenbahnfahrleitung vom Rannischen Platz aus hängen sollte.
5 Obusse eines vereinfachten Kriegsobustyps waren schon bestellt, kamen aber nicht mehr zur Auslieferung.
Das ist vorläufig alles, was ich vom ersten halleschen Obusprojekt weiß. Vielleicht kann ja noch jemand ergänzen, ich würde mich freuen.
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RE: Obusplanung für Halle

#2 von peaceman , 18.04.2007 20:46

Wenn ich mich richtig erinnere, führten bis zum Ausbau des Böllberger Wegs ca. 50 bis 100 m ab Schleife Pestalozzischule Oberleitungen Richtung Süden. Haben die was mit den damaligen Plänen zu tun?

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RE: Obusplanung für Halle

#3 von FTB , 19.04.2007 08:04

Das war das Unterwerk, was für den Obus gebaut und später dann nur für die Straßenbahn genutzt wurde.
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RE: Obusplanung für Halle

#4 von strassenbahnsonderfahrten , 19.04.2007 19:15

Wäre nicht schlecht, für Halle ein O-Bus. Aber wer weiß was noch kommt. Lieber als ein Dieselbus ist mir ein O-Bus immer. Nur darf dann die Straßenbahn nicht leiden.

Im allgemeinen verbindet der O-Bus die Nachteile einer Straßenbahn mit den Nachteilen eines Omnibus.

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RE: Obusplanung für Halle

#5 von FTB , 20.04.2007 09:03

Zitat von Westerwald/Lahn/Taunus Tf
Im allgemeinen verbindet der O-Bus die Nachteile einer Straßenbahn mit den Nachteilen eines Omnibus.


Kann man auch genau anders herum sehen
Wie auch immer, als drittes Verkehrsmittel wäre der Obus in Halle nicht zukunftsfähig. Das erste Projekt war auch nur aus der Not heraus geboren. Der von den Nazis angezettelte Weltkrieg verzehrte nicht nur Menschenleben, sondern auch sinnlos Rohstoffe und andere Ressourcen.
Deshalb waren viele der Obusbetriebe Ende der 30er/Anfang der 40er Notgründungen, die unter anderen Rahmenbedingungen keine Chance der Verwirklichung hätten.
Auch ist trotz gestiegener Ölpreise der Trend heute kein Obusfreund. Außer dem traditionellen Obusland Tschechien werden in allen anderen Ländern Europas Obusbetriebe infrage gestellt. Knackpunkt sind oft anstehende Sanierungen und Neubeschaffungen im Fahrzeugpark.
Neuerrichtungen von Obusbetrieben sind heutzutage eher die Ausnahme, Landskrona in Schweden fällt mir da als eine der seltenen Ausnahmen der letzten Jahre ein.
Und was wäre wenn der erste Anlauf für einen Obusbetrieb in Halle-Neustadt Anfang der 80er gefruchtet hätte? Würde dann heute auch eine Straßenbahn nach Neustadt fahren oder wäre der Obusbetrieb schon wieder eingestellt? Interessanterweise tauchte Neustadt in den DDR-Obusplanungen von Ende der 80er nicht wieder auf (von denen als einziger Hoywoy verwirklicht wurde).
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RE: Obusplanung für Halle

#6 von strassenbahnsonderfahrten , 20.04.2007 23:23

O-Bus Betriebe einstellen ist nicht sinnvoll. Wenn der O-Bus von der Tram ersetzt wird, ist die Einstellung in Ordnung. Sinnvoller als der Dieselbus ist der O-Bus. Grade in Altstädten, wo sich ein Straßenbahnneubau nicht rechnet, ist der O-Bus günstig.

In Eberswalde zum Beispiel. Nur sollten die Fahrzeuge auch gepflegt werden.

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RE: Obusplanung für Halle

#7 von FTB , 15.10.2007 11:03

Gestern konnte ich dann mal ein Foto von der Obushalle im Betriebshof in der Freiimfelder Straße machen.
Foto (vom Handy): Frank-Torsten Böger

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RE: Obusplanung für Halle

#8 von Locator , 15.10.2007 21:53

Was ist da denn heute drin?

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RE: Obusplanung für Halle

#9 von Ric , 16.10.2007 15:23

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RE: Obusplanung für Halle

#10 von HSF-Archivar , 17.12.2010 14:23

Zitat von FTB
Anfang der 40er Jahre sollte auch Halle eine Obusstrecke erhalten.
Die Streckenführung sollte vom Rannischen Platz über Böllberg zur Kaserne nach Wörmlitz führen.
Die Wagenhalle für den Obus in der Freiimfelder Straße war schon gebaut und wird heute von der Abt. Stromversorgung der HAVAG genutzt. Dorthin sollte auch eine Betriebsstrecke führen, die zwischen der Straßenbahnfahrleitung vom Rannischen Platz aus hängen sollte.
5 Obusse eines vereinfachten Kriegsobustyps waren schon bestellt, kamen aber nicht mehr zur Auslieferung.
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Die Firma Gottftried Lindner AG in Ammendorf erhielt von der WEHAG am 14.11.1940 den Auftrag (Auftrags-Nr. 1554) zur Herstellung von
5 Obus-Stahlaufbauten, betriebsfertig ausgestattet und aufmontert auf MAN-Fahrgestellen.

Dieser Auftrag wurde am 02.12.1943 anulliert.

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