In der Mitteldeutschen Zeitung geht es heute im Rahmen der Kandidaten für die Landratswahlen um den ÖPNV im zukünftigen Saalekreis:
Frage:
In den beiden Teilgebieten des Kreises ist der öffentliche Personennahverkehr unterschiedlich aufgestellt. Wie wird er sich entwickeln? Müssen neue Verbindungen entstehen, um die Orte des bisherigen Saalkreises besser an die zukünftige Kriesstadt anzuschließen?
Frank Bannert, CDU
Vorerst zwei Modell bei Nahverkehr[/size]
Die Versorgung der Bevölkerung mit ÖPNV-Angeboten ist für mich eine Selbstverwaltungsaufgabe der Landkreise und damit kommunale Daseinsfürsorge. Deshalb lehne ich eine Privatisierung um jeden Preis ab. Da bestehende Verträge natürlich eingehalten werden, wird es mittelfristig zwei Modelle im Saalekreis geben, deren jeweilige Vorteile zur Effizienzsteigerung zusammengeführt werden müssen.
Die größte Herausforderungs für den ÖPNV wird aber die demografische Entwicklung sein und damit verbunden die Versorgung des ländlichen Raumes. Zudem spielen europäische und nationale Rahmenbedingungen eine Rolle.
Wichtig ist aber zunächst die schnelle Vernetzung bestehender Nahverkehrspläne, um eine optimale Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.
Hierbei kann für ländliche Gebiete auch das Modell der "Rufbusse" zum Einsatz kommen. Dort, wo es erforderlich ist, Orte an die Kreisstadt anzubinden, wird es im Verbund mit Halle auch ermöglicht. Unsere Interessen im Mitteldeutschen Verkehrsverbund müssen stärker artikuliert werden. Mein Ziel ist es, einen soliden finanzierten und zukunftsfähigen ÖPNV zu organisieren. Bei der weiteren Gestaltung dieses Prozesses werde ich vor allem die Probleme alter Menschen verstärkt einbeziehen.
Steffen Eichner, SPD
[size=150]Kreisstadt künftig gut erreichbar
Öffentlicher Personennahverkehr orientiert sich in der heutigen Zeit nicht mehr an den Kreisgrenzen, sondern am Bedarf seiner Fahrgäste. Die Fahrpläne im Süden Sachsen-Anhalts werden seit vielen Jahren erfolgreich länderübergreifend im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV), der auch Westsachsen und Teile Thüringens umfasst, koordiniert. Der MDV analysiert die Verkehrsströme, reagiert flexibel auf Veränderungen und ist stets bemüht neue Fahrgäste zu gewinnen.
Kommunale und private Unternehmen arbeiten im Verkehrsverbund eng zusammen. Die Schwerpunkte und Qualitätsstandards für die Einrichtung von Buslinien werden in einem Nahverkehrsplan für den gemeinsamen Kreis festgelegt.
Die gute Erreichbarkeit der Kreisstadt spielt im neuen Nahverkehrsplan des Saalekreies natürlich eine besondere Rolle. Bestehende Linien können so optimiert werden, das Städte und Gemeinden (zum Beispiel Teutschenthal) aus dem Saalkreis kurzfristig besser angebunden werden. In erster Linien sollen weite Wege für die Bürger vermieden werden. Deshalb werden in der Außenstelle des Landratsamtes in Halle vorrangig Ämter mit großen Besucherverkehr (zum Beispiel Straßenverkehrsamt, Jugendamt und Sozialamt) ihren Sitz haben.
Quelle: MZ vom 03.05.07
Der Beitrag ist rein informativ und hat nichts mit Sympathien für die eine oder andere Partei zu tun, und soll auch keine Wahlkampfwerbung sein.