Anschluss Dr. Sagebiel

#1 von FTB , 07.05.2012 18:13

Bis 1991 existierte auf dem heutigen Gelände des Wohngebietes Heide Süd eine Kaserne der sowjetischen Streitkräfte GSSD "Группа советских войск в Германии". Die Kaserne selbst bestand aus der General-Maercker-Kaserne und der Heeres- und Luftwaffennachrichtenschule und war ab 1934 nach Entwürfen von Dr. Ernst Sagebiel entstanden. Davor war auf dem östlichen Teil des Geländes die Provinzial-Irrenanstalt untergebracht (passt doch irgendwie). Die kleine Kirche in Heide Süd stammt noch aus der Zeit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm CCCP die Kaserne und stationierten dort bis Sommer 1991 zeitweise bis zu 9000 Soldaten.
Die Kaserne selbst war über ein Anschlussgleis mit dem Bahnhof Nietleben verbunden. Da Deutschland Aufrüstung und Kriegsvorbereitung nur im Geheimen betreiben konnte, wurde der Gleisanschluss nach dem Planer bezeichnet.
Irgendwann in den 90ern verschwanden die Gleise. Als letztes Relikt erinnert noch die Kreuzung mit dem Habichtsfang an dieses Anschlussgleis, wo auf dem ersten Foto gerade ein Koßmann-Bus drüber fährt. Parallel zum Habichtsfang gab es nach einer alten Karte mal eine Feldbahn. Über das ehemals recht umfangreiche Feldbahnnetz in Nietleben ist kaum etwas bekannt. Auf dem zweiten Bild die Kreuzung nochmal aber aus einer anderen Perspektive.
Fotos: Frank-Torsten Böger (07.05.2012)

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RE: Anschluss Dr. Sagebiel

#2 von Hajo , 08.05.2012 19:47

@FTB schrieb am 07.05.2012

Zitat
Parallel zum Habichtsfang gab es nach einer alten Karte mal eine Feldbahn. Über das ehemals recht umfangreiche Feldbahnnetz in Nietleben ist kaum etwas bekannt.


Aus Unterlagen des Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt ist bekannt, dass im halleschen Braunkohlenbecken westlich der Saale aus den Schächten Neuglück, Wilhelm und Barthels II des Neuglücker Vereins von 1827- 1931 zunächst im Tiefbau und später im Tagebau Braunkohle gefördert worden ist. Daraus ist dann das auflässige Restloch mit dem heutigen Heidesee entstanden. Von dort wurde vermutlich mit der erwähnten Feldbahn die Kohle parallel zur Heide bis zu Verbrauchern im Gebiet des Weinberges geliefert. Auf dieser Feldbahntrasse befanden sich auch zwei Tunnelbereich im heutigen Gebiet Heide-Süd.
Gruß
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