Chemnitz, zu DDR-Zeiten Karl-Marx-Stadt geheißen, betrieb bis November 1988 Straßenbahnverkehr auf der ungewöhnlichen Spurweite von 925 mm.
Eine Wagenparkerneuerung fand (von einigen wenigen LOWA-Beiwagen abgesehen) zu DDR-Zeiten nicht statt. Von Mitte der 80er Jahre kursiert die Legende, dass mit der BRD über die Übernahme von GT4 aus Stuttgart verhandelt wurde, was sich jedoch zerschlagen hatte. Die Situation auf der Schmalspurstraßenbahn wurde jedoch immer prekärer.
Seit 1983 war mit der Linie 3 nur noch eine der Schmalspurstraßenbahnlinien in Betrieb. Für den vorgesehenen Auslaufbetrieb wurde nun nach Ersatz für das nicht zustande gekommene GT4-Geschäft gesucht. Tatra konnte (oder wollte) nicht helfen. Angeblich waren die Meterspurdrehgestelle für KT4 und T4 schon die schmalste Möglichkeit, die PCC-Antriebstechnik unterzubringen.
1984 ergab sich die Möglichkeit, aus Halle mehrere Gotha-Beiwagen zu übernehmen. Von den Beiwagen wurden jedoch bis auf eine Ausnahme nur die Fahrgestelle verwendet. Aus dem halleschen Bw 404 wurde in Karl-Marx-Stadt der Bw 631, den ich hier im Juli 1985 in der Endstelle Rottluff fotografiert habe.
Foto: Frank-Torsten Böger