Postkarte vom ersten halleschen Hochhaus mit Ikarus 66

#1 von FTB , 20.11.2011 14:29

...leider schon verkauft
http://static3.akpool.de/images/cards/41/415921.jpg
Das Bild entstand an der Paul-Suhr-Straße/Ecke (damalige) Gagarinallee. Die Druckgenehmigung stammt aus dem Jahr 1968. Da müsste das Bild vielleicht ein bis ein paar Jahre vorher gemacht worden sein (man bedenke die Behäbigkeit in der damaligen Zeit!). Das Hochhaus wurde 1959/60 gebaut.
Der Bus lässt sich damit eingrenzen auf einen Ik 66.51 der Serien von 25 - 38, die in den Jahren von 1965 - 68 gebaut wurden.
Linie ist entweder die BL D (in etwa heutige BL 26) oder die alte Linienführung der BL G, die zum damaligen Zeitpunkt im Berufsverkehr bis zur Damaschkestraße führte. Für Linie G spricht, dass sich der Bus schon auf der Rechtsabbiegespur einsortiert hat.
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RE: Postkarte vom ersten halleschen Hochhaus mit Ikarus 66

#2 von funkenkutsche , 21.11.2011 14:57

Zitat von FTB
Paul-Suhr-Straße/Ecke (damalige) Gagarinallee

Die Umbenennung Vogelweide > Gagarinallee war erst in den 1970er Jahren, wann genau müsste ich erst raussuchen.

Zitat von FTB
Linie ist entweder die BL D (in etwa heutige BL 26) oder die alte Linienführung der BL G, die zum damaligen Zeitpunkt im Berufsverkehr bis zur Damaschkestraße führte. Für Linie G spricht, dass sich der Bus schon auf der Rechtsabbiegespur einsortiert hat.

Auch die Linie D wurde erst in den 1970er Jahren im Rahmen des Wohnungsbaus am Böllberger Weg/Südstadt II eingeführt. In den 60ern gab es nach Stillegung des Straßenbahnverkehrs in der Philipp-Müller-Straße die Linie A Hauptbahnhof - Damaschkestraße über Benkendorfer Straße und die Linie G Hauptbahnhof - Moskauer Straße (im TV, nicht nur im BV). An der Kreuzung Paul-Suhr-Straße/Vogelweide/Diesterwegstraße bog kein Bus ab, Abbiegespuren gab es damals auch noch nicht. Der Bus fährt auf der Linie A von der Damaschkestraße kommend Richtung Benkendorfer Straße - Rannischer Platz.

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RE: Postkarte vom ersten halleschen Hochhaus mit Ikarus 66

#3 von FTB , 21.11.2011 18:04

Danke für Deine Ergänzungen.
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RE: Postkarte vom ersten halleschen Hochhaus mit Ikarus 66

#4 von funkenkutsche , 22.11.2011 11:59

Die Vogelweide hieß nur von 1976 bis 1991 Gagarinallee. Vor dem Bau der Straßenbahngleise war das eine simple zweispurige Straße wie viele andere in Halle auch. Für den Ausbau mussten die breiten Vorgärten auf der Südseite weichen, was schon damals Proteste hervorrief.

Mit dem 15.05.1976 (Eröffnung des Straßenbahnverkehrs zunächst bis Veszpremer Str.) erfolgte eine Neuordnung der Buslinien in der Südstadt. Die bisherigen Buslinien

A: Hauptbahnhof - Rannischer Platz - Stadion - Pestalozzistraße - Ammendorfer Weg - Rattmannsdorfer Weg - Diesterwegstraße - Vogelweide - Damaschkestraße
G: Hauptbahnhof - Rannischer Platz - Stadion - Paul-Suhr-Straße - Moskauer Straße (später ab/bis Reideburg)

wurden durch die Linien

A(neu): Hauptbahnhof - Rannischer Platz - Stadion - Pestalozzistraße - Benkendorfer Straße(landwärts)/Rattmannsdorfer Weg(stadtwärts) - Straße der Befreiung - Katowicer Straße(Endstelle an der Kaufhalle) - zurück über Wiener Straße zur Straße der Befreiung
D(neu): Damaschkestraße - Gagarinallee - Diesterwegstraße - Katowicer Straße (Schleifenfahrt analog der Linie A)
G(neu): Reideburg - Hauptbahnhof - Rannischer Platz (- Stadion - Robert-Koch-Straße - Elsa-Brändström-Straße - Damaschkestraße)

Der nur im BV befahrene Südteil der Linie G wurde schon 1979 wegen zu geringer Nachfrage wieder eingestellt. Mit der Freigabe der Straßenbahnstrecke Pestalozzischule - Südstadt Ende 1981 entfiel auch die Linie A, die am Ende in der Spitze im 5-Minuten-Takt bedient werden musste. Die schmalen Straßen zwischen der Pestalozzistraße und der Diesterwegstraße waren schon mit dem Ik 66 und dem Ik 260 ein Horror für alle Fahrer, dementsprechend unbeliebt war die Linie A(alt und neu). Die Linie B Pestalozzischule - Wörmlitz habe ich bewusst weggelassen, da sie mit der Postkarte nichts zu tun hat.

Zusammenfassung: Die Linie D gab es zum Aufnahmezeitpunkt dort noch gar nicht, die Linie G überquerte die Kreuzung in Nord-Süd-Richtung.

Fazit: Nicht nur in Halle-Neustadt gab es Busverkehr. Die Buslinien der Verkehrsbetriebe sind nicht weniger interessant, auch wenn der Gelenkbus in Form des Ik 280 erst spät Einzug hielt. Da sogar in der BLS-Chronik auf den Busverkehr in die Südstadt eingegangen wird, wäre eine gründlichere Recherche nicht allzu schwer gewesen.

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