Bus » Citybuslinie für Paulusviertel

Als ich gestern mit der SL 6 durch die LuWu gefahren bin kam mir in den Sinn, daß das Paulusviertel vom öffentlichen Nahverkehr nur tangiert wird und die Bewohner des nördlichen Teils bis zur Straßenbahn einen größeren Fußweg zurück legen müssen.
Vielleicht ist es mal bedenkenswert zur besseren Erschließung des Paulusviertels eine Kleinbuslinie einzurichten, die mit Bussen in Marschrutki-Größe befahren wird analog zur BL 30. Für größere Busse dürfte angesichts der dortigen Straßenverhältnisse und der Parkplatzsituation kein Platz sein.
Die Linie sollte irgendwo innenstadtnah beginnen mit Anschluß an einem größeren Knotenpunkt öffentlichen Verkehrs, vielleicht am Hallmarkt. Über den Marktplatz würde ich aus gutem Grund keinen, auch keinen kleinen, Bus fahren lassen.
Mir ist schon klar, daß eine solche Citybuslinie die Nachfrage auf der Straßenbahnstrecke durch die LuWu schwächen würde und spätestens mit dem Killerargument "kein Geld" die Sache sowieso erledigt wäre. Aber gerade die älteren Bürger im Paulusviertel dürften sich über eine Kleinbuslinie freuen.
FTB

Hallo FTB,

einen interessanten Gedanken stellst du hier zur Disskussion. Wie du bereits selbst feststellst, ist der Platz für eine Buslinie im Paulusviertel sehr begrenzt. Welche Strecke sollte der Bus dann fahren?

Mir fällt da nur eine sinnvolle Linienführung ein, die auf Grund des begrenzten Platzangebotes (unter der Voraussetzung der Einrichtung von Parkverboten entlang der Strecke) möglich wäre: von der Ludwig-Wucherer-Str. entlang der Carl-von-Ossietzky-Str. zum Rathenauplatz (Pauluskirche) weiter über A.-Schweitzer-Str. zur Wolfensteinstraße (oder weiter über M.-Gorki-Str. (Einbahnstr.!) - Fischer-von-Erlach-Str. zur Wolfensteinstraße).
Die Endstellen (Knotenpunkte) der Buslinie lasse ich bewusst außer Betracht, da diese sicherlich außerhalb des Paulusviertels liegen würden.

Da ich selbst in unmittelbarer Nähe der Pauluskirche, als Zentrum des Paulusviertels, wohnte, kann ich dir versichern, dass von jedem Punkt des Viertels eine Straßenbahnhaltestelle in ca. 10 min. zu Fuß erreichbar ist. Dies sollte für jemanden, der noch gut zu Fuß ist, eine vertretbare Entfernung sein. Mittlerweile wohnen im Paulusviertel m.W. überwiegend jüngere Leute, der Anteil Senioren beträgt 22,6% (Quelle: klick mich).

Ein Nutzen dieser Buslinie erschließt sich mir aus o.g. Gründen allerdings nicht.

Ob man wirklich eine Pauluslinie braucht, das bezweifel auch ich, aber der Gedanke gefällt mir. Ein Vito oder Sprinter als Linienfahrzeug auf einer Linie die am Steintor beginnt und endet, halte ich für realistisch.

Interessant wird das wenn die Stadt das Virtel lebenswert macht und zur Autofreien Zone erklärt. Denn die Enge der parkenden Autos nervt.

Das Paulusvirtel Autofrei ohne Ausnahmen, aber mit Carsharing Angebot, sollte eine Buslinie die am Steintor beginnt und endet rechtfertigen. Vom Steintor gibt es in alle Richtungen ein gutes Straßenbahnangebot und umsteigefreie Linienwege.

Auch wenn berücksichtigt wird, daß die Bewohner des Paulusviertels nicht gerade zu den ärmsten Einwohnern Halles gehören und sich die weitaus meisten ein gutes Auto leisten können, gibt es immer noch viele die aus verschiedensten Gründen auf öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind.
Ich halte das Erschließungspotential des Paulusviertels schon für recht hoch. Älteren Mitbürger, Hartzis oder auch ganz einfach von den ökologischen Vorteilen öffentlichen Verkehrs Überzeugte würden das Angebot bestimmt gern annehmen.
Ob sich da ein Takt 15 verlohnt ist nicht sicher. Aber ein Angebot zumindest wie auf BL 30 müsste drin sein. Zur Not kann das Angebot nach einer Testphase auf die Angebotsqualität von Nietleben eingedampft werden.
Nur ein paar Gedanken...
FTB

Also ich als Anwohner hier kann schon sagen, dass einige Wege zum ÖPNV hier schon etwas weit sind. Eine solche Linie wäre auch nur sinnvoll, wenn sie auch am WE verkehrt und dann gut an die TRAM Richtung Zentrum angebunden ist(Steintor?). Denn mit der aktuellen LuWU-nach-Zentrum-Situation am WE bekommt man sicherlich keine neuen Fahrgäste.

Da ist das Steintor ideal, du hast direkte Verbindungen in alle Stadtteile auch am Wochenende. Der Bus könnte auf einer Ringlinie durch das Paulusvirtel fahren.

Die Bitte mit der BL solltet ihr direkt an die Stadt geben, da die Stadt bei der HAVAG die Leistungen bestellt.
Da ich selbst im VCD neben dem Fachbereich e ticketing auch die Themen Bürgerbahn/Bürgerbus bearbeite, schlage ich vor das wir uns einmal treffen und die Chanzen für ein Bürgerbus erarbeiten. Denn mit der aktuellen Haushaltslage unserer schönen Stadt, ist ein Bürgerbus das maximum was man realisieren kann.

Man kann natürlich auch versuchen mit Sponsoren die Kosten auf bestimmte Zeit zu decken, aber das ist fast unmöglich.

Ein Bürgerbusprojekt das ein halbes Jahr getestet wird, scheint mir realistisch.

Zitat von strassenbahnsonderfahrten

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Da ist das Steintor ideal, du hast direkte Verbindungen in alle Stadtteile auch am Wochenende. Der Bus könnte auf einer Ringlinie durch das Paulusvirtel fahren.

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Das hieße Abschied von einer Innenstadtanbindung?
Ich hätte mir eher eine Anbindung über Hansering oder Robert-Franz-Ring vorgestellt. Evtl. als Innenstadtring im südlichen Bereich.
Aber Du hast natürlich recht. Die derzeitige Haushaltslage der Stadt schränkt den Spielraum für mögliche öffentliche Neuverkehre drastisch ein.
Gibt es eigentlich aus anderen vergleichbar großen Städten wie Halle Erfahrungen mit einem Bürgerbus im Innenstadtbereich?
FTB

Unsere Innenstadt ist durch die Tram sehr gut erschlossen, da braucht man kein Bus zum Hallmarkt zu fahren.

Was verstehst du denn unter dem Thema Bürgerbus?


Im allgemeinen wäre das der erste Bürgerbus im Innenstadtbereich. Bürgerbusse verkehren bisher nur in Regionen (ländliche Gebiete, selten auch Vorstadtbereiche), die nicht durch den ÖPNV erschlossen sind und wo zu Fuß gehen keine Alternative ist.

Mit dem Fahrplanwechsel am 29.November wird das Angebot an MF auf der LuWu halbiert. Das Paulusviertel wird ja schon Zeit seines Bestehens vom öffentlichen Nahverkehr eher tangiert (um nicht zu sagen ignoriert). Die Einwohnerschaft dort besteht zu einem größeren Anteil an mobilen Gutverdienern (weshalb die Grünen in Halle wahrscheinlich auch hier ihre Wähler-Hochburg haben).
Nachdem der Straßenbahnverkehr in der LuWu weiter reduziert wird, stellt sich die Frage nach einer Kleinbuslinie Stadtzentrum - Paulusviertel neu. Denn auch die Bevölkerung im Paulusviertel altert, nachdem es jahrelang vor allem eine junge und dynamische Einwohnerschaft angezogen hat. Und warum sollte nicht die Möglichkeit geboten werden, umsteigefrei und bequem ins Stadtzentrum zu gelangen?
Gut gelöst ist das rund um den Wasserturm Süd mit der BL 30. Warum so eine Angebot nicht auch für das PV? Vorstellen könnte ich mir den Einsatz von nur 2,4 m breiten Solaris Alpino, die sind auch nur 8,6 m lang. Sicher werden andere Hersteller ähnliche Busse im Angebot haben. Gibt es den Citaro K eigentlich auch in schmaler?
Nach den eher schlechten Erfahrungen mit Midibussen in Halle in den 90ern wird das bei den Entscheidern wohl eher Stirnrunzeln auslösen (und vielleicht eine reflexhafte Abwehrreaktion). Einen Gedanken wäre es aber allemal wert.
FTB

Meine Idee wäre eine Quatierlinie von der Kuralle quer durchs Paulusviertel bis hin zum Curie-Platz bzw. Kleinschmieden.

Zum Fahrzeugeinsatz wären sicherlich 2 zu beschaffende Citaro K denkenswert. Man ist ja eh momentan in einer Ausschreibung. Aber da die HAVAG bekanntlich viel von Sub's fahren lässt, würden sicherlich Sprinter von Koßmann verkehren.
Ich finde, in diesem Viertel steckt extrem viel Potenzial!

Zitat von Saalekreiser

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Aber da die HAVAG bekanntlich viel von Sub's fahren lässt, würden sicherlich Sprinter von Koßmann verkehren.
Ich finde, in diesem Viertel steckt extrem viel Potenzial!

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Da das Viertel größtenteils aus Kopfsteinpflasterstraßen besteht, macht eine Busfahrt bestimmt nicht so Spaß^^

Zur Zeit ist die HAVAG auf dem Einspar-Trip. Da kommen neue Linien nicht so gut.

Ich war heute als Feiertagsflüchter in Delitzsch. Wollte unbedingt mal den Citaro K fotografieren und mitfahren. Den Citaro K halte ich geeignet, auch auf den schwach frequentierten Linien in Halle eingesetzt zu werden. Der Citaro K fährt in Delitzsch neben zwei MAN Niederflur-Midis auf den beiden Stadtlinien A und B. Die beiden Stadtlinien fahren von Montag bis Sonnabend, wobei der Verkehr sonnabends bereits gegen 15 Uhr endet.
Fotos: Frank-Torsten Böger

Nachdem Midi-Bussen bei der HAVAG in den 1990er Jahren (2 Stck. MAN/Göppel SM 182 Bj. 1991, 2 Stck. MAN/Göppel NM 192 Bj. 1994) jeweils nur ein kurzes Dasein beschieden war (meistens auf der Linie 25), wird sich das Verlangen nach derartigen Fahrzeugen wahrscheinlich in engen Grenzen halten.

Da liegen aber jetzt fast 20 Jahre dazwischen. Die Solaris Alpino in Leipzig rollen und von den Citaro K habe ich noch keine negaziven Nachrichten gehört. In den 20 Jahren sollten alle relevanten Hersteller genug Erfahrungen mit Midibussen gesammelt haben. Unterschied zwischen Solaris Alpino und Citaro K ist, dass der Citaro K die Standardbreite von 2,55 m hat, wo sich der Solaris Alpino mit 2,4 m genügt. Könnte gerade in den engen zugeparkten Straßen im Paulusviertel von Vorteil sein.
FTB