... dann sollte man auch die kostenlosen "Schnupperfahrten", die bei Streckeneröffnungen nicht nur in Halle in Mode gekommen sind, hinterfragen.
Was wird damit bezweckt? Werbung für die neue Strecke?
Und was passiert? Wenn es nichts kostet, sind die Wagen nach bisherigen Erfahrungen (z. B. Erfurt-Bindersleben im vergangenen Jahr) brechend voll. Die Leute drin bekommen Platzangst, die draußen sind sauer, weil sie nicht reingkommen sind (obwohl sie darüber eher froh sein sollten). Stellt man so das Verkehrsmittel Straßenbahn als attraktiv dar, vor allem gegenüber Personen, die es vorher noch nicht benutzt haben, d. h. den potenziellen NEUEN Fahrgästen?
Eine sinnvolle Möglichkeit wäre in meinen Augen der Verkauf von Ersttagsfahrscheinen. Durch die Erhebung eines Sonderfahrpreises (irgendwo in der Mitte zwischen symbolisch und Normaltarif) könnte man vermutlich den schlimmsten Überfüllungen vorbeugen. Gleichzeitig gibt es ein paar Einnahmen für das Verkehrsunternehmen (über deren Höhe ich mir keine Illusionen mache, aber besser als nichts). Alternativ könnte man diese Einnahmen für einen guten Zweck zur Verfügung stellen und auf diese Art etwas für das positive Image tun.
Für das kommende Wochenende sind meine Überlegungen zu spät, aber es wird hoffentlich nicht die letzte Eröffung (nicht nur auf Halle bezogen) gewesen sein.
Carsten