Historisches » ? zu Bahnstrecke bei Wörmlitz

In der 2007er Chronik "Wie Halle ins Rollen kam" ist auf den ersten beiden Seiten ein Landkartenausschnitt unbekannten Jahres.
Interessant ist eine Bahnlinie, die abzweigend von der Hafenbahn in südlicher Richtung von Böllberg über Wörmlitz weizter südlich führte. Hat es diese Bahn wirklich gegeben oder irrte hier der Kartograph? Ich kann mich zumindest an Fotos der Böllberger Mühlenbahn, eine elektrische Industriebahn, aus den 70ern erinnern. Aber damit dürfte die Strecke ja sicher wirklich nichts zu tun haben?
FTB

Hallo FTB,

Diese Kopie aus dem Buch "Rundflug über das alte Halle"(1933) von Detlef Scherer, Wartburg-Verlag, beweist, dass es in der Tat einen Gleisabzweig von der Hafenbahn in südliche Richtung entlang am Saaleufer gegeben hat. In Vordergrund sind die Gleise an der Mitteldeutschen Engelhardt-Brauerei, Böllberger Weg 84, zu sehen, die nach der Hafenbahn-Geschichte noch weiter bis zu den Hildebrandschen Mühlenwerken gingen.
Oben die Hafenbahn-Kreuzung am Böllberger Weg und rechts die hölzerne Radrennbahn aus dem Jahre 1930, die damals den heutigen Fußballplatz des HFC umgab.
MfG

Das scheint mir aber nicht das Gesuchte zu sein.
Die Strecke auf dem Plan geht entlang dem, was heute der Böllberger Weg ist und unterquert in Wörmlitz die Kasseler Bahn.
Sollte es die Strecke wirklich gegeben haben, könnte die was mit der Kaserne Wörmlitz zu tun haben? Denn daß die die Saale gequert hätte, glaube ich nicht. Da eher glaube ich, wie schon geschrieben, daß hier der Kartograph geirrt hat.
Oder war es vielleicht möglicherweise sogar eine Güterseilbahn?
FTB

Zitat von FTB

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In der 2007er Chronik "Wie Halle ins Rollen kam" ist auf den ersten beiden Seiten ein Landkartenausschnitt unbekannten Jahres.
Interessant ist eine Bahnlinie, die abzweigend von der Hafenbahn in südlicher Richtung von Böllberg über Wörmlitz weizter südlich führte. Hat es diese Bahn wirklich gegeben oder irrte hier der Kartograph? Ich kann mich zumindest an Fotos der Böllberger Mühlenbahn, eine elektrische Industriebahn, aus den 70ern erinnern. Aber damit dürfte die Strecke ja sicher wirklich nichts zu tun haben?
FTB

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Dazu kann man aber noch eine weitere dort eingezeichnete Stecke benennen. Und zwar vom Riebeckplatz/ Hauptbahnhof über Reideburg und Queis hinaus, entlang der Delitzscher Straße. Als Eisenbahn gibt und gab es da m.E. nie etwas.
Vielleicht sind es aber auch einfach nur Hauptstraßen, welche so dargestellt wurden?

Hallo FTB,
ich kenne die Chronik nicht, aber offensichtlich gab es eine solche vermutete Bahnstrecke unter der Kasseler Bahn zu dem ehemaligen Kasernen-Gelände niemals.
Es soll aber zukünftige Planungen der Stadt geben, eine Ortsumgehung Wörmlitz zu bauen, weil seit der Öffnung der Kaiserslauterer Straße ein erhöhter Fahrzeugverkehr durch die Ortslage von Wörmlitz zu verzeichnen ist. Die Stadt Halle hat dazu auch schon einige Grundstücksflächen erworben, um von der Kreuzung der Hildesheimer Straße mit dem Südstadtring in fast gerader Richtung auf den Durchlass an der Kasseler Bahn zu kommen.
MfG

Eine Bahn wie angefragt hat es nach meinen Recherchen und nach Gesprächen mit meinem Vater, der von 1934 bis 1950 in Böllberg lebte, zumindest zu seiner Zeit nicht gegeben. Danach war das südwärts führende Gleis der Anschluß zur Böllberger Mühle.
Da hab ich zwei Fragen:
1. Ich habe bei einem Spaziergang mit meinen Opa im Sommer 1980 an der Mühle ein Ellok(Werklok)-Wrack gesehen. Wurde dies geborgen oder ganz verschrottet?
2. Das passt nur mittelbar zum Thema: Ich habe noch bis Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts auf einem Fabrikgelände zwischen Böllberg und Wörmlitz - etwa in Höhe Hst. Wiener Str. zwischen Böllberger Weg und Saale - Kesselwagen auf Culemeyer-Rollern (für die, die es nicht kennen: Straßenfahrzeug zum Transport von Eisenbahnwagen) gesehen. Wie lange gab es das noch und gab es das auch anderswo in Halle? Danke

Interessant ist auch, dass am 16. Juni 1934 Aschersleben in den Zeitungen Deutschlands mehrmals erwähnt wurde. Als erster Ort in der Rbd Halle führte Aschersleben den Kraftwagen-Überland-Verkehr ein. Die DR bringt bzw. holt das Stückgut ihrer Kunden (Haus-Haus-Verkehr).
Am gleichen Tag wurde in Aschersleben, als erste Stadt in der Welt, der Regelverkehr mit dem „fahrbaren Anschlußgleis“ eingeführt. Dieses ist auch als der „Culemeyer-Straßenroller“ bekannt.

Auch ich habe vor der Wende mehrmals in der Woche einen Culemeyer Transporter mit einer Tatra 141-Zugmaschine der Deutschen Reichsbahn beladen mit einem Tankwagen von einem
ehemaligen Chemiebetrieb am Böllberger Weg über die Wiener Straße, Straße der Befreiung und Diesterwegstraße fahren sehen. Der Betrieb, dessen Name mir nicht mehr in Erinnerung ist, soll wohl Flüssigkeiten produziert haben, die in Gießereibetrieben (Leipzig) gebraucht wurden.
PS.: Da die oder der Culemeyer ja auch wieder zu entladen und beladen waren , muss es ja am Güterbahnhof eine entsprechende Verladeeinrichtung gegeben haben.
Weiß jemand, wo sich diese befunden hat und welche Betriebe in Halle noch mit Culemeyer angefahren worden sind?

Wenn ich mich richtig erinnere, war die Culemeyer-Station auf dem Thüringer Bf.
Stationiert waren die Fahrzeuge (Tatra 141 und die Culemeyer-Hänger) im damaligen KBW in der Berliner Str.
So weit ich weis, war das der Betieb "Habrinol" im Böllberger Weg.
Aber auch nach Salzmünde sind damals Culemeyer´s gefahren.

Ja, vom oberen zum unteren Bahnhof. Der untere Bahnhof war ja von jeglicher weiterer Bahnanbindung abgeschnitten weswegen man auf diese Variante gekommen ist.
Auf dem unteren Bahnhof rangierte dann eine V15 den vom Culemeyer angelieferten Güterwagen.
FTB

@ FTB
Du meintest jetzt Salzmünde, Richtig?