Werkbahnhof Lochau im Oktober (mit 11B.)

#1 von rider , 05.12.2008 12:47

Hallo!
Im Oktober diesen Jahres ist es mir endlich mal gelungen, dem Lochauer Werksbahnhof einen Besuch abzustatten. Leider war an diesem Tag leider ziemlich tote Hose. Ich hoffe die Bilder gefallen euch trotzdem.

[/img]
Feuerlöschwagen, kurz vor dem Bahnhof


Eingang


Stellwerk


Gleisansicht, Richtung Osendorf


Gleisansicht, Richtung Brücke Döllnitz/Lochau


Die Rangierlok war leider zu weit enfert. Das Betriebsgelände der MUEG durften wir leider nicht betreten.


Sicht Richtung Brücke Döllnitz/Lochau


Es kam uns doch noch was vor die Linse. Eine Rangierlok kam gerade aus Richtung Halle-Osendorf an uns vorbei. Die beiden Brücken die dabei überquert werden müssen, befinden sich derzeit in der Sanierung. Dabei sollte bedacht werden, das regulär eigentlich nur Richtung Merseburg abtransportiert wird. Lediglich der Schrottverwerter in Osendorf benutzt die Strecke Richtung Halle, überquert dabei allerdings nicht die beiden Brücken.


Ehmaliger Gleisanschluß (heute Firma: Sortek 2), Richtung Dieskau



Gleisreste vor der Einfahrt Sortek 2 (ehm. MAFA) Die Gleisreste auf dem Gelände sind enorm. Es gibt immer wieder Gerüchte das ein (Wieder-)Anschluss der beiden Verwertergesellschaften (Sortek 1 + 2) erfolgen soll. Schon Anfang der 90er Jahre war vorgesehen den Gleisanschluß weiterhin zu nutzen (lt. Gemeinde) und auch zu erneuern. Warum dies dann doch nicht erfolgt, ist mir leider nicht bekannt.


Noch ein Schuss Richtung Bahnhofsgelände in Richtung Lochau

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#2 von FTB , 06.12.2008 18:36

Ist noch was von der Elektrifizierung zu sehen?
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#3 von Martin19xx , 07.12.2008 15:31

Dort gab es einmal eine Elektrifizierung?

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RE: Werkbahnhof Lochau im Oktober (mit 11B.)

#4 von FTB , 08.12.2008 11:41

In Radewell sind zumindest noch Fahrleitungsreste aus BKK-Zeiten zu sehen. Ich weiß jetzt nicht, wie weit die Fahrleitung ging. Da die Strecke aber auch seine Vergangenheit im Braunkohleabbau hatte, könnte die Fahrleitung ja auch mal bis Lochau gegangen sein.
Aber da kennen sich die Bahnfans vielleicht etwas besser aus
FTB

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#5 von rider , 08.12.2008 12:56

Also die derzeit betriebene Strecke ist ja releativ neu ausgebaut. Im Bereich Lochau/Döllnitz war jedenfalls nichts von einer ehmaligen Elektrifizierung zu sehen (hab aber auch nicht direkt danach geschaut).

Ohne etwas falsches sagen zu wollen: An der Einfahrt auf dem vorletzten Bild (die vermutlich zur Grube führte?!) hab ich kurz nach der Straße noch Reste von mehreren alten Metallmasten gesehen. Ob die einer Oberleitung dienten, kann ich jedoch nicht sagen, dafür fehlt mir das Fachwissen.

Vielleicht weiß ja jemand mehr.

mfg

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RE: Werkbahnhof Lochau im Oktober (mit 11B.)

#6 von Hajo , 08.12.2008 16:17

Hallo rider,
schön, dass Du wieder einmal Vorort in Lochau/Döllnitz gewesen bist und die schönen Aufnahmen geschossen hast.
Die Frage der Elektrifizierung in diesem Gebiet hatten wir ja schon in dem Thread "Güterstrecke Ammendorf-Döllnitz-Luppenau-Merseburg" auf Seite 2 behandelt.
Die Gleisreste am Eingang zu Sortek II waren das Ein-und Ausfahrgleis in den ehemaligen Tagebau Lochau und war elektrifiziert zumindest bis zu dem heutigen Werkbahnhof Lochau, der damals als Übergabegruppe für die Kohlezüge in Richtung Merseburg diente. Ob dieser Bahnhof und die Strecke in Richtung Merseburg auch elektrifiziert war ist noch offen. Auf jeden Fall kann ich mich aus den 80 `er Jahren erinnern, dass die Güterstrecke in Richtung Bahnhof Ammendorf nicht elektrifiziert war.
Gruß
Hajo
PS.: Da die Chemischen Werke Buna im Altbestand überwiegend Dieselloks besaßen, ist davon auszugehen, dass auch die Gegenrichtung
nicht elektrifiziert war oder irre ich da?

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#7 von firechefman01 , 10.12.2008 20:40

@Hajo
Wie es in den 80-Jahren war, kann ich direkt nicht mehr nachvollziehen, da ich da im Streckenfahrdienst als Zugführer tätig war. Fakt ist aber, das der Bf. Ammendorf Rbf. (ja, gab es wirklich) zwei Gleise mit Fahrleitung überspannt hatte für die Grubenbahn. Ich habe auf dem Bf. Ammendorf von 1972-1975 gelernt, habe auch die damals genannten "Klingelzüge" rangiert. Klingelzüge daher, da die Grubenbahn an jedem Wagen im Achsgefolge so etwas wie eine "Klingel" eingebaut hatte, damit man sie besser erkennt (oder hört), da vielfach auch der Zug geschoben wurde.
Dann gab es auch noch die Verbindung von Ammendorf in die Brikettfabrik Bruckdorf (dort, wo heute das HEP ist) als elektrifizierte Strecke. Der Bahnkörper an sich ist erst in den 90-Jahren (?) als Fuß- und Radweg bis Sportkomplex Osendorf ausgebaut worden.
Interasst war auch damals, das die Züge von der "BUNA-Bahn" mit den damals frisch importierten CKD-Loks T 134 (nachher bei der DR als BR 175) gefahren wurden. Diese BR waren dann unter anderen noch als Verschiebeloks auf dem Hbf Leipzig bis zur Wende zugegen.
Grüß
Cliff

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RE: Werkbahnhof Lochau im Oktober (mit 11B.)

#8 von Hajo , 10.12.2008 21:36

Hallo firechefman01,
es ist richtig, dass es vom Übergabebahnhof Lochau noch eine Grubenbahn zur Brikettfabrik und zum IHW/HW Bruckdorf gab und die wurde bis zur Auskohlung des Tagebaues Lochau mit elektrischen Grubenloks betrieben. Später kam die Kohle aus dem Salzkohletagebau Wallendorf/Merseburg-Ost mit Dieseltraktionen. Ich bleibe aber dabei, dass das Gleisstück vom Abzweig Bruckdorf/Osendorf am Tagebau bis zum Bahnhof Ammendorf nie elektrifiziert war.
MfG
Hajo

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RE: Werkbahnhof Lochau im Oktober (mit 11B.)

#9 von firechefman01 , 10.12.2008 22:01

Doch Hajo,
ich kann es leider nicht belegen, da wir ja damals keine Fotos machen durften (auch hatte ich niemals daran gedacht, dass mein ehem. Lehrbf. heute abgerissen ist), aber es ist wirklich wahr. Vom Rbf. Ammendorf, (war übrigens auch schon in den den DDR-Zeiten Gleisbild, wie das Hauptstw. Ad), wurden in Gleis 1 und 2 (ob es jetzt nun stimmt, es ist lange her, es war jedenfalls an der Ecke, wo die Straße lang läuft), die Übergabegleise. Wir haben ja die Züge dann an die Beschäftigten der Grubenbahn übergen; daher hieß das ja auch "WÜST" (Wagenübergabestelle).
Die Buna`s hatten die Züge reingeschoben, die E-Lok stand ja im hinteren Feld des Rbf. Weiter konnten sie nicht fahren, weil nur die Hälfte der Gleise überspannt waren.
Züge, die im Bereich der DR gebildet wurden, wurden dann unter die Fahrleitung im Bereich nach der Brücke gezogen.
Interessant wurde es immer, wenn wir aus dem Waggonbau Fahrzeuge rüberholen mußten, das war fast eine halbe Schicht, da ja Halle-Erfurt die Magistrale war.
Das dazu.
Grüßle Cliff

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RE: Werkbahnhof Lochau im Oktober (mit 11B.)

#10 von Hajo , 11.12.2008 00:34

Hallo cliff,
kannst Du Dich erinnern, was das für Züge waren, die Buna reingeschoben hat? Waren es Kohle- oder Aschewaggons? Gingen auch welche in die andere Richtung?Von welcher Richtung haben die Buna`s geschoben ?
Danke im Voraus
Hajo

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RE: Werkbahnhof Lochau im Oktober (mit 11B.)

#11 von firechefman01 , 11.12.2008 17:14

Hallo, Hajo,
zu meiner Zeit, wo ich in "Halle-Süd", wie die offizielle Bahnhofsbezeichnung damals auch schon war, gelernt habe, waren meistens nur Kohlezüge; selten kam mal ein Aschenzug.
Die BUNA´s kamen gezogen mit den Leerzug in die Ein- und Ausfahrgruppe, schoben dort in eines der beiden Grubengleise (das waren übrigens die einzigen Gleise, die durchgängig waren, alle anderen waren Stumpfgleise), die bis zur Hälfte mit Fahrleitung überspannt waren. Entweder wartete schon eine Grubenlok oder sie kam dann später. Die Kohle wurde bie Ammendorf durch die Grube geschoben, von Ammendorf gezogen.
Die BUNA´s warteten dann in der E-u.A.-Gruppe; die Vollzüge wurden dann von uns an der WÜST (Wagenübergabestelle) übernommen, in die E.-u. A.-Gruppe gezogen und dann setzten sich die BUNA´s davor. Wir beteiligten uns dann noch an der Bremsprobe und ging die Fuhre gezogen nach Buna ab. Mit den Grubenpersonal hatten wir eigentlich wenig zu tuen; die waren für uns ja eigentlich "was Besseres" (mehr Verdienst, mehr Privilegien u.a.).
Da war´s mit den Russen schon besser: wenn die zum "Brikettendladen" auf der Ladestr. kamen, saß der oder die Offiziere schön warm bei uns, brachte auch "Freundschaftsgeschenke" aus dem Russen-Magazin für uns mit , während die "Muschkoten" den Waggon mit den Händen entluden.
Nee, was waren das für Zeiten?!
Vielleicht war es für Dich hilfreich; aber, wie gesagt, dass sind Erinnerungen aus meiner Zeit, wo ich dort in Ammendorf tätig war; wie es später war, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Gruß Cliff

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RE: Werkbahnhof Lochau im Oktober (mit 11B.)

#12 von Hajo , 12.12.2008 11:20

Hallo cliff,
vielen Dank für Deine interessanten Auskünfte.
Ich stelle mir die ganze Zugbehandlung in Amendorf zum damaligen Zeitpunkt für eine sichere Kohleversorgung der beiden Buna-Kraftwerke recht kompliziert und umständlich vor.
Zu meiner Zeit in den 80`er Jahren gab es keine Kohlebewegungen über die WÜST am Bhf. Ammendorf vom Tagebau Lochau mehr, denn der war bereits ausgekohlt und Buna fuhr lediglich noch Aschewaggons zur Verkippung bis in die Grubensohle. Ob diese über die WÜSt in Ammendorf kamen, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Jedenfalls war es eine Ausnahme, dass nur die Bunaloks den Aschependel bis in die Grubensohle in Lochau fahren durften.
Mit dem Auskohlen des Tagebaus Lochau hat sich dann Buna einen anderen Tagebau gesucht, sodass sich das Bahngeschäft auf dem Anschlußgleis Ammendorf-Lochau nur noch auf die Belieferung der ortansässigen Anlieger beschränkte.
Alles Gute
Hajo

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